Samstag, 6. Mai 2017
gleyfin, 16:33h
Wie ein Phönix leben wir
Gehen auf in Hitze und Glut
Ein gar wundervolles Tier
Getaucht in leuchtende Anmut
Die Asche fast gefroren
Doch werden wir neu geboren
Flammen auf im neuen Glanz
Majestätisch voll und ganz
Wie ein Phönix leben wir
...bereits 450 x gelesen
Gehen auf in Hitze und Glut
Ein gar wundervolles Tier
Getaucht in leuchtende Anmut
Die Asche fast gefroren
Doch werden wir neu geboren
Flammen auf im neuen Glanz
Majestätisch voll und ganz
Wie ein Phönix leben wir
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 22. Juli 2014
Nasenbluten
gleyfin, 01:34h
Es ist lange her. Es wirkt, als wäre alles sehr schnell gegangen. Vor meinen Augen tropft lediglich noch das Blut, in meinen Ohren hallt nur der Schrei eines Kindes. Verschwommene Erinnerungen, welche für ein letztes Mal vollkommen aufleben sollen.
Sie stritten, wie sooft.
Ich hörte nicht zu, verschanzte mich in meinem Tun, einen Apfel zu zerstückeln.
Dann entfernte ich mich, still und leise. Ein dunkler Schatten an einem aufgewühlten Abend.
Die alte Treppe knarzte wie immer unter meinen schwerfälligen Schritten und die oberste Stufe wurde zu meinem Sitz über allem Geschehen. Die Schüssel ruhte in meinem Schoß, während ich dem von mir ausgelösten Lärm unter mir lauschte und den Apfel Stück für Stück herunterwürgte.
Im Zwielicht öffnete sich die Tür des Flures. Jemand huschte in die Dunkelheit, doch schloss das Tor zum beispiellosen Hass nicht ganz.
Der kleine Schemen eines Kindes blickte durch den dunklen Spalt der angelehnten Tür dem tobenden Geschehen entgegen und schwieg.
Wir blieben stumm und lauschten dem Geheul wilder Tiere, bis im altvertrauten Lärm der schwielenden Bosheit plötzlich ein dumpfer Schlag dröhnte.
Das Kind schrie hysterisch auf, der Körper krümmte sich vor tiefer Furcht. Die Tür blieb angelehnt.
''Komm schnell, er hat Mama geschubst!''
Die Schüssel schlitterte über den Boden, Apfelstücke flogen durch die Luft. Mein Herz raste.
Niemals hatte ich so zügig und leichtfüßig die unterste Stufe erreicht wie in jener Düsternis.
Wut, unendliche Wut, Adrenalin, welches mir beinahe den Brustkorb zerriss und den Kopf sprengte, Hitze sowie Kälte und ein winziger Funke Freude über erfüllte Hoffnungen durchströmten mich vermengt zu einem gewaltigen Ausbruch scheinbar grässlich erwachter Stärke.
Die Tür flog auf und da sah ich ihn stehen. Mit starrem Blick, benebelt vom Alkohol und die Hand um ihren Hals gelegt.
Wie eine Furie explodierte ich. Kreischend, kratzend, schlagend, rasend schnell drängte ich mich schützend zwischen sie und ihn.
Einen Augenblick, einen Wimpernschlag nur wirkte er überrascht von meiner abgelegten Trägheit. Überrascht von meinem spuckenden Hass.
Dann wurden die stierenden Augen wieder leer und glasig.
''Fass meine Mutter nicht an! Fass sie nie wieder an!''
Immer wieder wiederholte ich diese Worte, bis sie klangen wie tödliche Drohungen. Sie waren zu meinem Mantra geworden und ich verbiss mich mit ihnen in der Freude, ihm Schmerz zuzufügen.
Ein Fausthieb, inmitten seines Gesichtes explodierend, führte zu kurzem Schweigen. Giftspeiende Blicke trafen sich in einer scheinbar unendlichen Pause. Tiefster Hass hing schwer wie Blei zwischen zerkratzten Körpern und machte das Atmen schwer. Keuchend und wankend schritt der Bastard davon. In angespannter Ruhe und vollkommen erstarrt beobachteten wir, wie Blut aufgewischt wurde. Dunkle Tropfen sprenkelten den Boden. Ich blickte auf das verschmierte Rot herunter und verstand nicht, wie all dies geschehen konnte. Gleichzeitig erfüllte mich unendliche Genugtuung.
''Hat er wehgetan, der Aufprall?'', fragte ich später, nachdem ich ein kleines Wesen vor bitterlichen Tränen bewahrt hatte und sie in der Dunkelheit des Abends rauchend vorfand.
''Eigentlich nicht.''
''Schade.''
Sommer 2013
Eure Gleyfin
...bereits 737 x gelesen
Sie stritten, wie sooft.
Ich hörte nicht zu, verschanzte mich in meinem Tun, einen Apfel zu zerstückeln.
Dann entfernte ich mich, still und leise. Ein dunkler Schatten an einem aufgewühlten Abend.
Die alte Treppe knarzte wie immer unter meinen schwerfälligen Schritten und die oberste Stufe wurde zu meinem Sitz über allem Geschehen. Die Schüssel ruhte in meinem Schoß, während ich dem von mir ausgelösten Lärm unter mir lauschte und den Apfel Stück für Stück herunterwürgte.
Im Zwielicht öffnete sich die Tür des Flures. Jemand huschte in die Dunkelheit, doch schloss das Tor zum beispiellosen Hass nicht ganz.
Der kleine Schemen eines Kindes blickte durch den dunklen Spalt der angelehnten Tür dem tobenden Geschehen entgegen und schwieg.
Wir blieben stumm und lauschten dem Geheul wilder Tiere, bis im altvertrauten Lärm der schwielenden Bosheit plötzlich ein dumpfer Schlag dröhnte.
Das Kind schrie hysterisch auf, der Körper krümmte sich vor tiefer Furcht. Die Tür blieb angelehnt.
''Komm schnell, er hat Mama geschubst!''
Die Schüssel schlitterte über den Boden, Apfelstücke flogen durch die Luft. Mein Herz raste.
Niemals hatte ich so zügig und leichtfüßig die unterste Stufe erreicht wie in jener Düsternis.
Wut, unendliche Wut, Adrenalin, welches mir beinahe den Brustkorb zerriss und den Kopf sprengte, Hitze sowie Kälte und ein winziger Funke Freude über erfüllte Hoffnungen durchströmten mich vermengt zu einem gewaltigen Ausbruch scheinbar grässlich erwachter Stärke.
Die Tür flog auf und da sah ich ihn stehen. Mit starrem Blick, benebelt vom Alkohol und die Hand um ihren Hals gelegt.
Wie eine Furie explodierte ich. Kreischend, kratzend, schlagend, rasend schnell drängte ich mich schützend zwischen sie und ihn.
Einen Augenblick, einen Wimpernschlag nur wirkte er überrascht von meiner abgelegten Trägheit. Überrascht von meinem spuckenden Hass.
Dann wurden die stierenden Augen wieder leer und glasig.
''Fass meine Mutter nicht an! Fass sie nie wieder an!''
Immer wieder wiederholte ich diese Worte, bis sie klangen wie tödliche Drohungen. Sie waren zu meinem Mantra geworden und ich verbiss mich mit ihnen in der Freude, ihm Schmerz zuzufügen.
Ein Fausthieb, inmitten seines Gesichtes explodierend, führte zu kurzem Schweigen. Giftspeiende Blicke trafen sich in einer scheinbar unendlichen Pause. Tiefster Hass hing schwer wie Blei zwischen zerkratzten Körpern und machte das Atmen schwer. Keuchend und wankend schritt der Bastard davon. In angespannter Ruhe und vollkommen erstarrt beobachteten wir, wie Blut aufgewischt wurde. Dunkle Tropfen sprenkelten den Boden. Ich blickte auf das verschmierte Rot herunter und verstand nicht, wie all dies geschehen konnte. Gleichzeitig erfüllte mich unendliche Genugtuung.
''Hat er wehgetan, der Aufprall?'', fragte ich später, nachdem ich ein kleines Wesen vor bitterlichen Tränen bewahrt hatte und sie in der Dunkelheit des Abends rauchend vorfand.
''Eigentlich nicht.''
''Schade.''
Sommer 2013
Eure Gleyfin
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 4. Dezember 2013
Iss Kind, iss...
gleyfin, 13:58h
Das leise Schnarren füllt den Raum und lässt die Luft vibrieren. Lockend summt es seine Melodie.
Alles liegt in oranger Düsternis. Lange Schatten schmiegen sich an das schmutzige Licht. Sie weichen einem Geräusch und blassem Schimmer, welcher sich plötzlich, schwach und kühl über den Boden ergießt. Schemen aus grauer Dunkelheit drängen sich in die Ecken und lassen diese unendlich erscheinen, sind vertrieben, doch nicht ganz.
Kalter Atem empfängt mich, haucht mir schmeichelnd ums Gesicht, gleitet angenehm meinen Körper hinab, folgt dem Schein des kleinen Lichtes und verliert sich in sommerlicher Wärme.
Ich blinzle, mein Blick wandert über die vielen Leckereien.
Es drängt, dieses Gefühl. Diese Leere.
Ich greife zu, klaube flink und leise alles zusammen, wonach es sich sehnt. Leise knarzend schließt sich die Tür, das kalte Licht erstirbt, Schatten erobern ihr nächtliches Reich zurück und verschlingen mich. Mit bepackten Armen stehe ich im Schlund der Stille, starre auf die geschlossene Tür und lausche dem Schnarren. Alles scheint zu ruhen, doch meine Gedanken fechten einen wilden Kampf.
Zwei Seiten, sie zerren an mir. Sie und das alles durchdringende Surren.
Tu es nicht, du bereust es!
Aber diese Lust..der Appetit...
Es bringt dir nichts! Gar nichts!
Morgen dann. Morgen höre ich auf!
Wie oft war es schon Morgen und wieder Nacht...
Morgen....
Schubladen werden aufgezogen, Besteck klirrt kaum hörbar. Leise Schritte erklimmen die im Dunkel murrenden Stufen.
Mein Körper wird ausgefüllt, doch nicht erfüllt.
Meine Seele bleibt leer, während ich reglos verharre, warte..und bereue.
Morgen dann...
Eure Gleyfin
...bereits 788 x gelesen
Alles liegt in oranger Düsternis. Lange Schatten schmiegen sich an das schmutzige Licht. Sie weichen einem Geräusch und blassem Schimmer, welcher sich plötzlich, schwach und kühl über den Boden ergießt. Schemen aus grauer Dunkelheit drängen sich in die Ecken und lassen diese unendlich erscheinen, sind vertrieben, doch nicht ganz.
Kalter Atem empfängt mich, haucht mir schmeichelnd ums Gesicht, gleitet angenehm meinen Körper hinab, folgt dem Schein des kleinen Lichtes und verliert sich in sommerlicher Wärme.
Ich blinzle, mein Blick wandert über die vielen Leckereien.
Es drängt, dieses Gefühl. Diese Leere.
Ich greife zu, klaube flink und leise alles zusammen, wonach es sich sehnt. Leise knarzend schließt sich die Tür, das kalte Licht erstirbt, Schatten erobern ihr nächtliches Reich zurück und verschlingen mich. Mit bepackten Armen stehe ich im Schlund der Stille, starre auf die geschlossene Tür und lausche dem Schnarren. Alles scheint zu ruhen, doch meine Gedanken fechten einen wilden Kampf.
Zwei Seiten, sie zerren an mir. Sie und das alles durchdringende Surren.
Tu es nicht, du bereust es!
Aber diese Lust..der Appetit...
Es bringt dir nichts! Gar nichts!
Morgen dann. Morgen höre ich auf!
Wie oft war es schon Morgen und wieder Nacht...
Morgen....
Schubladen werden aufgezogen, Besteck klirrt kaum hörbar. Leise Schritte erklimmen die im Dunkel murrenden Stufen.
Mein Körper wird ausgefüllt, doch nicht erfüllt.
Meine Seele bleibt leer, während ich reglos verharre, warte..und bereue.
Morgen dann...
Eure Gleyfin
... link (0 Kommentare) ... comment
Der Teich
gleyfin, 13:55h
Ich stehe am Teich und lausche dem Leben. Die Sonne scheint warm auf das dünne Eis, welches sich gehaucht wie ein knisternd eisiger Kuss an die Wasseroberfläche geschmiegt hat. Enten schnattern. Tauben fliegen in Scharen über mich hinweg.
In diesem Moment sind sie Eins und scheinen über die Welt zu gleiten wie ein federleichtes Seidentuch. Ihr Flügelschlag übertönt das Rumoren der Zivilisation.
Am künstlichen Ufer stehend betrachte ich meinen verschwommenen Schatten im tauenden Nass. Und trotz der Kälte fühle ich mich gut. Nicht schwer, frei von Finsternis und Wut; für einen Wimpernschlag.
Ein Rabe krächzt von der Krone eines kahlen Baumes herab.
Ich seufze...
Eure Gleyfin
11.2.2013
...bereits 729 x gelesen
In diesem Moment sind sie Eins und scheinen über die Welt zu gleiten wie ein federleichtes Seidentuch. Ihr Flügelschlag übertönt das Rumoren der Zivilisation.
Am künstlichen Ufer stehend betrachte ich meinen verschwommenen Schatten im tauenden Nass. Und trotz der Kälte fühle ich mich gut. Nicht schwer, frei von Finsternis und Wut; für einen Wimpernschlag.
Ein Rabe krächzt von der Krone eines kahlen Baumes herab.
Ich seufze...
Eure Gleyfin
11.2.2013
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 1. April 2013
Halloween
gleyfin, 23:13h
Wir stiegen aus dem Wagen in die kalte Nacht.
Musik drang dumpf aus dem Gebäude, dunkle Gestalten versammelten sich lachend und redend.
Eine Kettensäge kreischte, Dampf verflog im kühlen Wind.
Ein Riese mit verzerrtem, grünem Gesicht kam auf uns zu. Still hob er die Kettensäge, schwang sie wild über unsere Köpfe hinweg.
Wir flogen durch das Zwielicht in dicke Luft.
Dämmriges Licht, Enge und noch mehr seltsame Gestalten vereinten sich zu einem einzigen lauten und schwitzenden Gedränge.
Klauen streiften sanft meine Schulter.
Künstliches Blut und schwarze Farbe flossen in Strömen, bleiche Gesichter, gleich Untoten, löschten alle Menschlichkeit.
Wir tranken und tanzten und wanderten in der lichtdurchtränkten Düsternis.
Alles war neu, alles hatte Freude am Leben. Es war ein Widerspruch in sich. Tod und Furcht in voller Ekstase.
Mit Nieten und zerrissenen Strumpfhosen, Sicherheitsnadeln im Ohr und dunklen Augen hatten wir uns verwandelt und die Zeit verflog.
Und alles was blieb von diesem ersten Mal war unendlicher Durst, ein verschmiertes Make-up und ein kleiner Tinnitus, welcher an das Durchdringen der dröhnenden Beats erinnerte.
Eure Gleyfin
...bereits 1085 x gelesen
Musik drang dumpf aus dem Gebäude, dunkle Gestalten versammelten sich lachend und redend.
Eine Kettensäge kreischte, Dampf verflog im kühlen Wind.
Ein Riese mit verzerrtem, grünem Gesicht kam auf uns zu. Still hob er die Kettensäge, schwang sie wild über unsere Köpfe hinweg.
Wir flogen durch das Zwielicht in dicke Luft.
Dämmriges Licht, Enge und noch mehr seltsame Gestalten vereinten sich zu einem einzigen lauten und schwitzenden Gedränge.
Klauen streiften sanft meine Schulter.
Künstliches Blut und schwarze Farbe flossen in Strömen, bleiche Gesichter, gleich Untoten, löschten alle Menschlichkeit.
Wir tranken und tanzten und wanderten in der lichtdurchtränkten Düsternis.
Alles war neu, alles hatte Freude am Leben. Es war ein Widerspruch in sich. Tod und Furcht in voller Ekstase.
Mit Nieten und zerrissenen Strumpfhosen, Sicherheitsnadeln im Ohr und dunklen Augen hatten wir uns verwandelt und die Zeit verflog.
Und alles was blieb von diesem ersten Mal war unendlicher Durst, ein verschmiertes Make-up und ein kleiner Tinnitus, welcher an das Durchdringen der dröhnenden Beats erinnerte.
Eure Gleyfin
... link (2 Kommentare) ... comment
... older stories