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Freitag, 30. September 2011
Zum Psychiater (d.2.)
gleyfin, 18:47h
''Du tickst ja nicht mehr ganz richtig!
Du hast immer nur böse Gedanken!
Und was du dir immer Krankes einbildest! Habe ich dich etwa deswegen* vorhin angeschrien? Hmm?!
HABE-ICH-DICH-DESWEGEN-ANGESCHRIEN?!
Rede mit mir, verdammt noch mal!
Oder stellst du dich schon wieder stur?
Wie schafft ihr beiden** das immer? Schaltet ihr dann einfach eure Gehirne ab, hört ihr mir einfach nicht zu?!
Du bist so krank! Ein richtig böses Hirn hast du!
Ich sag's dir, der nächste Arzt, zu dem du gehst, ist ein Psychiater!!
Dann kannst du dich bei dem Austoben!!
(Theatralischer Abgang)
Passende Erinnerung:
Ich hatte mich ein mal schrecklich über meinen Bruder aufgeregt, warum er zu Hause immer so ein Arschloch sei, warum er überhaupt Freunde habe und der Gleichen.
Da meinte sie:''Kinder benehmen sich zu Hause immer
anders als beispielsweise in der Schule, bei ihren Freunden.''
Anscheinend ist sie nicht der Meinung, dass ich auch zu dieser Kategorie gehören könnte (gut, ich bin kein ''Kind'' in dem Sinne mehr, aber trifft das nicht sowieso auf alle Menschen zu?)
Eure Gleyfin
P.S. -> Zum Psychiater (d.1)
*nicht so wichtig. Nur etwas Schwachsinniges, worüber wir gestritten hatten (war auch ein wenig meine Schuld. Habe sie mal wieder provoziert)
**Das Arschloch ist auch gemeint
...bereits 266 x gelesen
Du hast immer nur böse Gedanken!
Und was du dir immer Krankes einbildest! Habe ich dich etwa deswegen* vorhin angeschrien? Hmm?!
HABE-ICH-DICH-DESWEGEN-ANGESCHRIEN?!
Rede mit mir, verdammt noch mal!
Oder stellst du dich schon wieder stur?
Wie schafft ihr beiden** das immer? Schaltet ihr dann einfach eure Gehirne ab, hört ihr mir einfach nicht zu?!
Du bist so krank! Ein richtig böses Hirn hast du!
Ich sag's dir, der nächste Arzt, zu dem du gehst, ist ein Psychiater!!
Dann kannst du dich bei dem Austoben!!
(Theatralischer Abgang)
Passende Erinnerung:
Ich hatte mich ein mal schrecklich über meinen Bruder aufgeregt, warum er zu Hause immer so ein Arschloch sei, warum er überhaupt Freunde habe und der Gleichen.
Da meinte sie:''Kinder benehmen sich zu Hause immer
anders als beispielsweise in der Schule, bei ihren Freunden.''
Anscheinend ist sie nicht der Meinung, dass ich auch zu dieser Kategorie gehören könnte (gut, ich bin kein ''Kind'' in dem Sinne mehr, aber trifft das nicht sowieso auf alle Menschen zu?)
Eure Gleyfin
P.S. -> Zum Psychiater (d.1)
*nicht so wichtig. Nur etwas Schwachsinniges, worüber wir gestritten hatten (war auch ein wenig meine Schuld. Habe sie mal wieder provoziert)
**Das Arschloch ist auch gemeint
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Donnerstag, 29. September 2011
Arztbesuch
gleyfin, 13:06h
Würgend hänge ich über der Kloschüssel.
In der Hand eine Zahnbürste.
Im Hintergrund läuft ''Set fire to the rain'' von Adele.
Mir ist schlecht.
2 Liter Wasser sind der Grund.
Lange hocke ich da, hustend.
Und doch geht es nicht.
Sogar das Sich-im-Kreis-drehen hilft nicht.
Im Spiegel betrachte ich meinen Rachen.
Nur leicht gerötet.
Mist!
Und wenn ich zum Arzt sage, dass es heute Morgen war?
Dass ich sowieso nichts gegessen hatte und nur Flüssigkeit und Magensäure ausgekübelt habe?
Ein Versuch ist es wert.
Noch ein, zwei mal kräftig Luft holen und aus Leibeskraft husten.
Müsste reichen.
Eure Gleyfin
...bereits 425 x gelesen
In der Hand eine Zahnbürste.
Im Hintergrund läuft ''Set fire to the rain'' von Adele.
Mir ist schlecht.
2 Liter Wasser sind der Grund.
Lange hocke ich da, hustend.
Und doch geht es nicht.
Sogar das Sich-im-Kreis-drehen hilft nicht.
Im Spiegel betrachte ich meinen Rachen.
Nur leicht gerötet.
Mist!
Und wenn ich zum Arzt sage, dass es heute Morgen war?
Dass ich sowieso nichts gegessen hatte und nur Flüssigkeit und Magensäure ausgekübelt habe?
Ein Versuch ist es wert.
Noch ein, zwei mal kräftig Luft holen und aus Leibeskraft husten.
Müsste reichen.
Eure Gleyfin
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Donnerstag, 29. September 2011
Magisch veranlagt
gleyfin, 00:17h
Das Kartenlegen mit ihren roten Spielkarten, welche ich nie auch nur anschauen durfte.
Der handgefertigte Talisman, welchen sie immer in ihrem BH herumtrug-
bis sie ihn verlor und deshalb beinahe zusammengebrochen war.
Ihre zweifarbigen Augen.
Eines braun, das andere leuchtend grün.
Die Kerzen und Nadeln..
Wir wohnten noch nicht lange beim Arschloch.
Vielleicht ein halbes Jahr.
Ich suchte sie, hörte Geklapper im Flur.
Hammerschläge.
Ich machte die Wohnzimmertür langsam auf,
und sah ein Stück der Leiter am abgeknickten Ende des Flures hervorlugen.
''Mama?''
Keine Antwort.
Die Geräusche schienen inne zu halten.
Zögernd schritt ich den engen Flur entlang, blickte vorsichtig um die Ecke und sah sie wie eingefroren auf der Leiter stehen.
Einen Hammer in der Hand haltend, während sie sich mit der anderen Hand an der Wand abstützte.
''Was machst du da?'', fragte ich verwirrt und suchte die Wand ab.
''Eh, gar nichts. Ich, eh, wische Staub.''
Mit der freien Hand wischte sie steif an der Wand entlang.
''Du bist eine grottenschlechte Lügnerin.'' lachte ich, während ich unbemerkt weiter die Wand absuchte.
Sie lachte auch, peinlich berührt, aufgesetzt..
Sie fühlte sich ertappt.
Und da sah ich es.
Eine kleine Perle, aufgefädelt auf eine Sicherheitsnadel. Rechts über der Haustür an die Wand genagelt.
''Was ist das?'', fragte ich irritiert.
''Was denn?'', erwiderte sie trocken.
''Na das da!'', sagte ich ein wenig genervt und zeigte auf die Perle.
''Ach das. Keine Ahnung.''
Wieder ein unsicheres Auflachen.
''Mama!''
''Ist doch egal!'', warf sie mir plötzlich entgegen.
Träge kam sie die Leiter runter, klappte diese zusammen und ließ mich mit ''Er muss davon nichts erfahren, verstanden?!'' alleine im Flur stehen.
..
Ich war sehr jung.
Wir lebten noch auf dem Dorf.
Irgendwohin waren wir beide mit dem Auto unterwegs.
Plötzlich lief eine große, schwarze Katze von links über die Straße.
Sie murmelte etwas und bog rechts ab, machte einen großen Bogen um diese eine Stelle.
..
Ich liebe alles, was mit Voodoo, Geisterbeschwörungen etc. zu tun hat.
Ein mal sprach ich sie darauf an, in der Hoffnung, sie würde mit mir darüber reden wollen.
(Ich nahm, kindlicher Weise, nämlich eine Zeit lang an, aufgrund eben Genanntes, sie wäre soetwas wie eine.. Schamanin oder eine 'Hexe' :} )
''Sag mal, glaubst du eigentlich an das Übernatürliche?''
Natürlich stritt sie es ab.
Bis jetzt habe ich sie nicht mehr darauf angesprochen, weil es sowieso keinen Zweck hätte, schätze ich.
Außerdem fand ich meine Theorie danach sowieso zu weit hergeholt.
Aber jetzt, nachdem ich das alles noch ein mal so lese..
Wenn ich diesbezüglich doch etwas herausfinden sollte, wäre ich, glaube ich, ziemlich enttäuscht.
Eure Gleyfin
P.S.Vor einigen Monaten ist mir etws an meinen Augen aufgefallen.
Und zwar, dass eines meiner Augen dunkelbraun und das andere braun, mit einem grünlichen Stich ist.
Man sieht es nur in hellem Licht.
Und trotzdem, recht faszinierend.
Vor allem, weil ich sie immer um ihre Augen beneidete und weil es wahrscheinlich recht ungewöhnlich ist, dass Mutter und Tochter eine ähnliche.. 'Genstörung' (sag ich jetzt mal) aufweisen, die eigentlich nicht vererbbar ist, jedenfalls nicht, dass ich wüsste.
Die Krönung ist jedoch, dass ihr linkes Auge heller ist, während es bei mir das rechte ist.
...bereits 318 x gelesen
Der handgefertigte Talisman, welchen sie immer in ihrem BH herumtrug-
bis sie ihn verlor und deshalb beinahe zusammengebrochen war.
Ihre zweifarbigen Augen.
Eines braun, das andere leuchtend grün.
Die Kerzen und Nadeln..
Wir wohnten noch nicht lange beim Arschloch.
Vielleicht ein halbes Jahr.
Ich suchte sie, hörte Geklapper im Flur.
Hammerschläge.
Ich machte die Wohnzimmertür langsam auf,
und sah ein Stück der Leiter am abgeknickten Ende des Flures hervorlugen.
''Mama?''
Keine Antwort.
Die Geräusche schienen inne zu halten.
Zögernd schritt ich den engen Flur entlang, blickte vorsichtig um die Ecke und sah sie wie eingefroren auf der Leiter stehen.
Einen Hammer in der Hand haltend, während sie sich mit der anderen Hand an der Wand abstützte.
''Was machst du da?'', fragte ich verwirrt und suchte die Wand ab.
''Eh, gar nichts. Ich, eh, wische Staub.''
Mit der freien Hand wischte sie steif an der Wand entlang.
''Du bist eine grottenschlechte Lügnerin.'' lachte ich, während ich unbemerkt weiter die Wand absuchte.
Sie lachte auch, peinlich berührt, aufgesetzt..
Sie fühlte sich ertappt.
Und da sah ich es.
Eine kleine Perle, aufgefädelt auf eine Sicherheitsnadel. Rechts über der Haustür an die Wand genagelt.
''Was ist das?'', fragte ich irritiert.
''Was denn?'', erwiderte sie trocken.
''Na das da!'', sagte ich ein wenig genervt und zeigte auf die Perle.
''Ach das. Keine Ahnung.''
Wieder ein unsicheres Auflachen.
''Mama!''
''Ist doch egal!'', warf sie mir plötzlich entgegen.
Träge kam sie die Leiter runter, klappte diese zusammen und ließ mich mit ''Er muss davon nichts erfahren, verstanden?!'' alleine im Flur stehen.
..
Ich war sehr jung.
Wir lebten noch auf dem Dorf.
Irgendwohin waren wir beide mit dem Auto unterwegs.
Plötzlich lief eine große, schwarze Katze von links über die Straße.
Sie murmelte etwas und bog rechts ab, machte einen großen Bogen um diese eine Stelle.
..
Ich liebe alles, was mit Voodoo, Geisterbeschwörungen etc. zu tun hat.
Ein mal sprach ich sie darauf an, in der Hoffnung, sie würde mit mir darüber reden wollen.
(Ich nahm, kindlicher Weise, nämlich eine Zeit lang an, aufgrund eben Genanntes, sie wäre soetwas wie eine.. Schamanin oder eine 'Hexe' :} )
''Sag mal, glaubst du eigentlich an das Übernatürliche?''
Natürlich stritt sie es ab.
Bis jetzt habe ich sie nicht mehr darauf angesprochen, weil es sowieso keinen Zweck hätte, schätze ich.
Außerdem fand ich meine Theorie danach sowieso zu weit hergeholt.
Aber jetzt, nachdem ich das alles noch ein mal so lese..
Wenn ich diesbezüglich doch etwas herausfinden sollte, wäre ich, glaube ich, ziemlich enttäuscht.
Eure Gleyfin
P.S.Vor einigen Monaten ist mir etws an meinen Augen aufgefallen.
Und zwar, dass eines meiner Augen dunkelbraun und das andere braun, mit einem grünlichen Stich ist.
Man sieht es nur in hellem Licht.
Und trotzdem, recht faszinierend.
Vor allem, weil ich sie immer um ihre Augen beneidete und weil es wahrscheinlich recht ungewöhnlich ist, dass Mutter und Tochter eine ähnliche.. 'Genstörung' (sag ich jetzt mal) aufweisen, die eigentlich nicht vererbbar ist, jedenfalls nicht, dass ich wüsste.
Die Krönung ist jedoch, dass ihr linkes Auge heller ist, während es bei mir das rechte ist.
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Gedrängt
gleyfin, 21:47h
Ich lag auf meinem Bett, sah den Fernseher nur verschwommen vor mir.
Die Zahlen auf dem kleinen, flakkernden Display des Fieberthermometers stiegen unaufhörlich.
Alles drehte sich.
Ich war todmüde, doch schlafen wollte ich nicht. Ich durfte nicht! Hauptsache, Morgen geht es mir richtig dreckig!, rief ich mir andauernd ins Gedächtnis.
Es klopfte an der Tür.
Ich war zu müde, um etwas zu sagen.
Aber sie kam sowieso ständig rein, ohne auf eine Antwort zu warten.
Sie setzte sich zu mir auf's Bett und knurrte, sichtlich angepisst:''Warum erzählst du mir eigentlich nie, was los ist?''
''Was soll denn los sein?'', fragte ich sie mit heiserer Stimme.
Warum sie nichts von meinem Block-Praktikum wisse.
Warum ich ihr nicht gesagt habe, dass das Buch für die Schule schon da ist und dass ich krank bin.
''Ich hätte es dir schon gesagt.'', log ich.
''Aha. Und wann?!''
Ich schwieg.
Sie fing an, mich ununterbrochen mit Fragen zu bombardieren.
Bist du unterfordert?
Was stimmt auf der Schule nicht?
Willst du diese Ausbildung nicht weiter machen?
Erst stammelte ich vor mich hin, dann schwieg ich wieder.
Kurz sagte sie nichts.
Starrte mich nur mit ihren zweifarbigen Augen durchdringend an.
Ich setzte mich auf, hustete lautsark und betrachtete den Fernseher.
Werbung.
Sie stand auf und sagte mit beinahe 'liebevollem'' Ton:
''Essen ist eigentlich schon fertig.. Wenn du magst.''
Kurz saß ich noch auf dem Bett, malte mit dem grasgrünen Fieberthermometer Muster in meine blutrote Tagestecke.
Dann stand auch ich auf und schlich wankend die Treppe runter.
Mein Bruder und das Arschloch räumten schon ab, ich nippte noch an meinem Tee.
Sie saß neben mir, den Blick in die Ferne gerichtet.
Plötzlich drehte sie sich zu mir,
und befragte mich wieder.
Ob ich denn gar keine Wünsche hätte.
Warum ich nicht zufrieden mit dem bin, in was sie mich quasi reingeprügelt hatte, ohne wenn und aber.
Apathisch saß ich da, betrachtete den Tee.
Immer mehr Fragen schoss sie auf mich ab.
''Du willst Geld verdienen. Du willst einen Beruf ausüben, der dir Spaß macht. Und arbeitslos willst du nicht sein. Was stellst du dir dann vor?''
Schweigen.
Im Hintergrund klapperte Geschirr.
Wieder fragte sie mich.
Ich stand unter Druck. Mir war schlecht.
''Stellst du jetzt schon wieder auf stur?!''
Meine Unterlippe zitterte. Mir stiegen Tränen in die Augen. Weiter starrte ich in meinen Becher.
''Was ist los?! Hast du überhaupt keine Lust? Auf gar nichts? Hm?!''
Ich versuchte, meine Tränen zurückzuhalten, doch ich war viel zu erledigt.
Ich fing an, Rotz und Wasser zu heulen.
Leise.
''Was ist los?'', fragte sie schon wieder, mit bohrendem Unterton.
Ich wollte es ihr nicht sagen.
Es war mir so verdammt peinlich.
Sie würde es nicht verstehen, dachte ich.
Oder sie würde mir davon abraten. Auf mich bis zur Bewusstlosigkeit einreden, dass es schwachsinnig sei.
Doch hätte ich weiter geschwiegen, hätte sie gebohrt und genervt, bis sie haben würde, was sie wollte.
Kurz neigte ich meinen Kopf ein wenig, um dem Arschloch einen giftigen Blick zuzuwerfen, welchen er nicht bemerkte. Ich wollte nicht, dass er das alles mitbekam.
Wieder fragte sie mich etwas.
Jetzt hatte sie mich.
Ich musste.
Schniefend lehnte ich mich zu ihr rüber
''Schriftstellerin'' flüsterte ich kleinlaut.
Und schon fing sie an. Dass ich trotzdem einen guten Beruf brauche und alle Zeit der Welt habe, alles nebenbei zu schreiben.
Als sie aufgestanden war und ich die Küche fertig machte, heulte ich noch ewig weiter.
Als sie noch ein mal kurz an mir vorbeikam, meinte sie, ich solle aufhören zu weinen.
Sollte mich das etwa trösten?
Dann fügte sie hinzu:
''Einige schreiben und schreiben und verdienen trotzdem keinen Cent.''
''Ich weiß..'', sagte ich schluchzend,
und schlagartig wurde eine verdrängte Gewissheit zur lehmenden Angst.
Eure Gleyfin
...bereits 390 x gelesen
Die Zahlen auf dem kleinen, flakkernden Display des Fieberthermometers stiegen unaufhörlich.
Alles drehte sich.
Ich war todmüde, doch schlafen wollte ich nicht. Ich durfte nicht! Hauptsache, Morgen geht es mir richtig dreckig!, rief ich mir andauernd ins Gedächtnis.
Es klopfte an der Tür.
Ich war zu müde, um etwas zu sagen.
Aber sie kam sowieso ständig rein, ohne auf eine Antwort zu warten.
Sie setzte sich zu mir auf's Bett und knurrte, sichtlich angepisst:''Warum erzählst du mir eigentlich nie, was los ist?''
''Was soll denn los sein?'', fragte ich sie mit heiserer Stimme.
Warum sie nichts von meinem Block-Praktikum wisse.
Warum ich ihr nicht gesagt habe, dass das Buch für die Schule schon da ist und dass ich krank bin.
''Ich hätte es dir schon gesagt.'', log ich.
''Aha. Und wann?!''
Ich schwieg.
Sie fing an, mich ununterbrochen mit Fragen zu bombardieren.
Bist du unterfordert?
Was stimmt auf der Schule nicht?
Willst du diese Ausbildung nicht weiter machen?
Erst stammelte ich vor mich hin, dann schwieg ich wieder.
Kurz sagte sie nichts.
Starrte mich nur mit ihren zweifarbigen Augen durchdringend an.
Ich setzte mich auf, hustete lautsark und betrachtete den Fernseher.
Werbung.
Sie stand auf und sagte mit beinahe 'liebevollem'' Ton:
''Essen ist eigentlich schon fertig.. Wenn du magst.''
Kurz saß ich noch auf dem Bett, malte mit dem grasgrünen Fieberthermometer Muster in meine blutrote Tagestecke.
Dann stand auch ich auf und schlich wankend die Treppe runter.
Mein Bruder und das Arschloch räumten schon ab, ich nippte noch an meinem Tee.
Sie saß neben mir, den Blick in die Ferne gerichtet.
Plötzlich drehte sie sich zu mir,
und befragte mich wieder.
Ob ich denn gar keine Wünsche hätte.
Warum ich nicht zufrieden mit dem bin, in was sie mich quasi reingeprügelt hatte, ohne wenn und aber.
Apathisch saß ich da, betrachtete den Tee.
Immer mehr Fragen schoss sie auf mich ab.
''Du willst Geld verdienen. Du willst einen Beruf ausüben, der dir Spaß macht. Und arbeitslos willst du nicht sein. Was stellst du dir dann vor?''
Schweigen.
Im Hintergrund klapperte Geschirr.
Wieder fragte sie mich.
Ich stand unter Druck. Mir war schlecht.
''Stellst du jetzt schon wieder auf stur?!''
Meine Unterlippe zitterte. Mir stiegen Tränen in die Augen. Weiter starrte ich in meinen Becher.
''Was ist los?! Hast du überhaupt keine Lust? Auf gar nichts? Hm?!''
Ich versuchte, meine Tränen zurückzuhalten, doch ich war viel zu erledigt.
Ich fing an, Rotz und Wasser zu heulen.
Leise.
''Was ist los?'', fragte sie schon wieder, mit bohrendem Unterton.
Ich wollte es ihr nicht sagen.
Es war mir so verdammt peinlich.
Sie würde es nicht verstehen, dachte ich.
Oder sie würde mir davon abraten. Auf mich bis zur Bewusstlosigkeit einreden, dass es schwachsinnig sei.
Doch hätte ich weiter geschwiegen, hätte sie gebohrt und genervt, bis sie haben würde, was sie wollte.
Kurz neigte ich meinen Kopf ein wenig, um dem Arschloch einen giftigen Blick zuzuwerfen, welchen er nicht bemerkte. Ich wollte nicht, dass er das alles mitbekam.
Wieder fragte sie mich etwas.
Jetzt hatte sie mich.
Ich musste.
Schniefend lehnte ich mich zu ihr rüber
''Schriftstellerin'' flüsterte ich kleinlaut.
Und schon fing sie an. Dass ich trotzdem einen guten Beruf brauche und alle Zeit der Welt habe, alles nebenbei zu schreiben.
Als sie aufgestanden war und ich die Küche fertig machte, heulte ich noch ewig weiter.
Als sie noch ein mal kurz an mir vorbeikam, meinte sie, ich solle aufhören zu weinen.
Sollte mich das etwa trösten?
Dann fügte sie hinzu:
''Einige schreiben und schreiben und verdienen trotzdem keinen Cent.''
''Ich weiß..'', sagte ich schluchzend,
und schlagartig wurde eine verdrängte Gewissheit zur lehmenden Angst.
Eure Gleyfin
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Montag, 26. September 2011
Alles und Nichts
gleyfin, 21:03h
Es ist viel geschehen in den letzten Tagen.
Aber ich finde einfach nicht die richtigen Worte.
Wahrscheinlich ist es einfach meine Lust am Schreiben, welche sich gerade irgendwo anders herumtreibt.
Deshalb fasse ich nur kurz zusammen:
Zwei mal habe ich heimlich geheult,
vor Hass und Depression brennende Tränen.
Ich habe so viel gegessen wie schon lange nicht mehr und fühle mich unglaublich schlecht.
Und zu allem Überfluss bekomme ich Komplimente bis zum ersaufen.
In der 'neuen' Schule und sogar hier im Blog.
Ich bin kein Mensch, der Komplimente braucht wie Luft zum Atmen.
Ehrlich gesagt ist mir das sogar unheimlich peinlich.
..
Ach ja.
Das habe ich gefunden, als ich 'Alles und Nichts' googlelte (wegen der Groß- bzw. Kleinschreibung. Ist aber, glaube ich, trotzdem falsch geschrieben. Egal).
Ist gar nicht so schlecht, finde ich:
Ich fühl keine Liebe
Denn weder bin ich froh noch bin ich frei
Vom Abgrund getrieben
Fall ich oder lass ich’s sein
Geplagt von Gedanken
Die mich verstimmen
Doch ich weiß nicht was es ist
Was mich so fühlen lässt und mich so sehr verletzt
Alles und nichts
Es gibt so viele Ängste
Und so vieles ist uns unbekannt
Es gibt so viele Mächte
Doch leider liegen sie nicht auf der Hand
Es gibt so vieles so prächtig
Doch was ist Pracht, die nicht mehr glänzt
Zusammen einträchtig
Alles und nichts
Zerschlagene Träume
Machen sich breit in meiner Wirklichkeit
„Versuch’s doch auf’s Neue“
Sagt eine Stimme doch dazu ich bin zu weit
Wieso so zurückgehen?
Das wär ein Fehler und dazu fehlt mir die Zeit
Will ich zurücksteh’n
Denn ich weiß, ihr seid voraus, doch nicht mehr weit
Eure Gleyfin
...bereits 333 x gelesen
Aber ich finde einfach nicht die richtigen Worte.
Wahrscheinlich ist es einfach meine Lust am Schreiben, welche sich gerade irgendwo anders herumtreibt.
Deshalb fasse ich nur kurz zusammen:
Zwei mal habe ich heimlich geheult,
vor Hass und Depression brennende Tränen.
Ich habe so viel gegessen wie schon lange nicht mehr und fühle mich unglaublich schlecht.
Und zu allem Überfluss bekomme ich Komplimente bis zum ersaufen.
In der 'neuen' Schule und sogar hier im Blog.
Ich bin kein Mensch, der Komplimente braucht wie Luft zum Atmen.
Ehrlich gesagt ist mir das sogar unheimlich peinlich.
..
Ach ja.
Das habe ich gefunden, als ich 'Alles und Nichts' googlelte (wegen der Groß- bzw. Kleinschreibung. Ist aber, glaube ich, trotzdem falsch geschrieben. Egal).
Ist gar nicht so schlecht, finde ich:
Ich fühl keine Liebe
Denn weder bin ich froh noch bin ich frei
Vom Abgrund getrieben
Fall ich oder lass ich’s sein
Geplagt von Gedanken
Die mich verstimmen
Doch ich weiß nicht was es ist
Was mich so fühlen lässt und mich so sehr verletzt
Alles und nichts
Es gibt so viele Ängste
Und so vieles ist uns unbekannt
Es gibt so viele Mächte
Doch leider liegen sie nicht auf der Hand
Es gibt so vieles so prächtig
Doch was ist Pracht, die nicht mehr glänzt
Zusammen einträchtig
Alles und nichts
Zerschlagene Träume
Machen sich breit in meiner Wirklichkeit
„Versuch’s doch auf’s Neue“
Sagt eine Stimme doch dazu ich bin zu weit
Wieso so zurückgehen?
Das wär ein Fehler und dazu fehlt mir die Zeit
Will ich zurücksteh’n
Denn ich weiß, ihr seid voraus, doch nicht mehr weit
Eure Gleyfin
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