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Sonntag, 26. Februar 2012
Schnapsidee
gleyfin, 19:10h
''Was soll ich schon über das Leben meiner Mutter schreiben?''
Wir waren gerade beim Kochen und sie erzählte mir, über was sie mit ihrer Mutter geredet hatte, als sie einige Stunden zuvor bei ihr gewesen war.
Als dieser Satz fiel, schoss es mir durch den Kopf.
Einfach *Schnipp* so.
Mir fiel ein, dass meine Urgroßmutter vor einigen Jahren eine Biografie verfasst hatte und urplötzlich wollte ich diese veröffentlichen.
Sofort erzählte ich meiner Mutter davon, während ich die Kartoffeln schnitt.
''Das ist eine gute Idee! Kannst sie ja fragen, ob sie das in Ordnung findet und dann korrigierst du ihre Biografie -dann brauche ich das nicht mehr machen.
Das wäre ein gutes Sprungbrett, wo du doch Schriftstellerin werden möchtest.''
Da bin ich mal gespannt!
Eure Gleyfin
P.S. Bei dieser Gelegenheit komme ich dann auch endlich dazu, die Geschichte ihres Lebens zu lesen, obwohl ich schon so Vieles kenne.
...bereits 461 x gelesen
Wir waren gerade beim Kochen und sie erzählte mir, über was sie mit ihrer Mutter geredet hatte, als sie einige Stunden zuvor bei ihr gewesen war.
Als dieser Satz fiel, schoss es mir durch den Kopf.
Einfach *Schnipp* so.
Mir fiel ein, dass meine Urgroßmutter vor einigen Jahren eine Biografie verfasst hatte und urplötzlich wollte ich diese veröffentlichen.
Sofort erzählte ich meiner Mutter davon, während ich die Kartoffeln schnitt.
''Das ist eine gute Idee! Kannst sie ja fragen, ob sie das in Ordnung findet und dann korrigierst du ihre Biografie -dann brauche ich das nicht mehr machen.
Das wäre ein gutes Sprungbrett, wo du doch Schriftstellerin werden möchtest.''
Da bin ich mal gespannt!
Eure Gleyfin
P.S. Bei dieser Gelegenheit komme ich dann auch endlich dazu, die Geschichte ihres Lebens zu lesen, obwohl ich schon so Vieles kenne.
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Sonntag, 19. Februar 2012
''Be my valentine'' was yesterday, honeycat
gleyfin, 22:42h
Alles um mich herum spielt verrückt.
Oder bin ich die Verrückte?
Es begann letzten Sonntag.
Spontan entschieden wir, ins Auto zu steigen und zum nächsten Eisstadion zu fahren.
Während der Fahrt hörte ich Musik, versuchte abzuschalten, was mir natürlich nicht gelang.
Als wir angekommen waren und die Halle betraten war es noch relativ ruhig.
Lediglich ein oder zwei geübte Schlittschuhfahrer brausten, sich drehend, über das Eis.
Beim Anblick der Geschmeidigkeit und Eleganz der Sportler wurde mir schlecht.
Ich ärgerte mich über sie, doch wusste ich nicht, warum.
Nachdem wir unsere Schlittschuhe ausgeliehen und angezogen hatten, drehte ich allein eine erste Runde. Noch ziemlich wackelig und unbeholfen auf den Beinen schlidderte ich dahin, ab und zu mit rudernden Armen.
Wie sooft, wenn ich mich nicht wohl fühle, hatte ich auch an diesem Nachmittag wieder den Schirm meiner Mütze tief ins Gesicht gezogen und vermied es penibel, den sich mehrenden Augenpaaren meinen Blick entgegenzusetzen.
Schon bald hatte ich mich an den eisig glatten Untergrund gewöhnt und glitt ein wenig sichererer über das Eis.
Mit gesenktem Blick war es mir möglich, in meiner Konzentration endlich zu versinken.
Als ich bald spürte, dass ich schon ein wenig erschöpft war, hob ich den Kopf, um das 'Ausgangstor' anzupeilen, wobei mir ein Pärchen auffiel.
Sofort kam mir der Valentinstag in den Sinn, welcher schon in zwei Tagen stattfinden würde.
Mein beinahe verblichener Ärger flammte wieder auf, mürrisch verlies ich das Eis, ließ mich bei unseren Plätzen nieder und beobachtete mürrisch die plötzliche Fülle von Menschen, welche sich fröhlich auf dem Eis tummelte.
Nach einiger Zeit sollte ich meinem Bruder helfen, da er noch nie zuvor auf dem Eis gestanden und ziemliche Probleme hatte.
Mit Augenrollen nahm ich die Herausforderung an, doch meine Versuche, ihm zu helfen, gingen ziemlich in die Hose, was nicht zuletzt an seiner demotivierten Haltung lag.
Trotz allem war ich wenigstens ein wenig von diesem Paar -und von den vielen anderen, welche sich nun mehr und mehr händchenhaltend um mich versammelten- abgelenkt, welches verliebt über die Eisfläche wackelte, was mich mehr oder weniger.. 'besänftigte'.
Später musste ich auch meiner Mutter beistehen, sie halten.
''Ist dir das nicht peinlich, mit deiner Mama zusammen zu laufen?'', fragte sie mal in mein Gegrübel hinein.
'Nö, neben dir sehe ich auf dem Eis wenigstens besser aus.''
Wir lachten -und fielen wieder in Verschwiegenheit.
Mit der Zeit wurde auch sie ein wenig schneller, jedoch waren wir trotzdem so langsam, dass wir andauernd überholt wurden.
Nachdem wir eine kurze Verschnaufpause eingelegt hatten, währenddessen ich erneut die vielen strahlenden Menschen beobachtete, gingen wir erneut aufs Eis. In einer Kurve verlor sie das Gleichgewicht.
Ich konnte sie nicht mehr halten und so landete sie auf ihrem Gesäß. Ich wusste nicht, was tun, ich wollte nicht hilflos auf sie niederstarren , also warf auch ich mich auf den kalten Untergrund.
Wieder lachten wir beide, während alles an uns, ohne uns eines Blickes zu würdigen, vorbeirauschte.
Nach und nach vergaß ich mein Gemurre, doch am Tag darauf, am Montag, war diese Wut wieder da.
Ich verschloss mich, redete kaum mit meinen Freundinnen.
In den Pausen stellte ich mich ans Fenster und starrte hinaus auf die Straße, hörte kaum den lärmenden Hintergrund, betrachtete nur die kahlen Bäume und die Menschen in den vorbeirasenden Autos, die weißen Wolken am blass blauen Himmel. Mir kam unsere Katze zufällig in den Sinn und mir fiel auf, dass ich in diesem Moment wie sie war.
Still und scheinbar berechnend aus dem Fenster blickend, wobei ich nicht berechnete, sondern einfach meine gereizte Laune absaß.
Katzen kann man nie durchschauen, man versteht nicht, was sie denken, und ich wusste, dass es bei mir auch schon immer so war. Noch nie ahnte jemand, woran ich wirklich dachte, war schon immer auf eine Weise einsam gewesen, so, wie es die Katzen oft sind.
Während ich also über die Gemeinsamkeiten von Katzen und meiner Persönlichkeit nachdachte und irgendwo in meinen Gedankenstrudeln immer noch der bevorstehende Valentinstag flüsterte, dass ich für immer allein sein würde- ausgenommen die vielen Katzen, welche mich in wohl nicht allzu ferner Zukunft zu einer verrückten Katzenlady machen würden- strich ich mit meinen Finger über die warme Heizung und ließ alles um mich herum verschwimmen.
Irgendwann stellte sich eine Freundin an meine Seite, fragte, was los sei.
Ich sagte ihr, dass ich schlechte Laune hätte aber nannte ihr nicht den Grund.
Ich sagte lediglich, dass ich das manchmal hätte, dass es nichts weiter sei und dass es nicht ihretwegen war -Zuvor in der Pause gab es ein kleines Missverständnis, welches meine schlechte Laune ein wenig hatte 'überkochen' lassen.
Am nächsten Tag, am von mir so verhassten Valentinstag, war unsere Klasse auf einer Messe zu Besuch und dort blieb, den Göttern sei Dank, keine Zeit für niederschlagende, ernüchternde Gedanken über Liebe, Zweiseimkeit oder allgemein Freundschaft.
Nur, während zwei meiner Freunde und ich eine Pause in einer ruhigen Ecke der überfüllten Messe machten, kam das Thema 'Beziehungen' zur Sprache.
Da wir aber nicht über die Schönen Dinge, sondern über die störenden Aspekte einer Beziehung- in jeder Hinsicht- sprachen, fühlte ich mich ziemlich gut, meine schlecht gelauntes Gemüt schien endlich besänftigt.
Nach unserem spontanen Picknick stieß bald der Rest unserer Klasse zu uns und wir hörten uns zwei trockene Vorträge über die Beeinträchtigungen der Gesundheit von ErziehrInnen am Arbeitsplatz an.
Wobei ich mich eher dem Verbessern meiner krotesken Zeichenkünste widmete, anstatt interessiert dem aufgebauschten Gerede zu lauschen.
Zu meiner Überraschung kamen dabei am Ende zwei Blumen und ein Herz heraus. Ob dies nun Bedeutung, irgendeine Verbindung mit diesem verfluchten, von Blumen-, und Kartenindustrie erfundenen, Tag hatte, kann ich immer noch nicht genau sagen.
Nun, als ich dann versuchte, eine Fee zu zeichnen, dachte ich nicht mehr darüber nach.
Viel mehr überlegte ich, ob ich mir nicht ein Tatoo stechen lassen sollte, in Form einer Fee, aber das ist eigentlich nicht wichtig.
Jedenfalls fühlte ich mich noch einige Tage später recht seltsam, obwohl mein Gram mehr oder weniger schnell wieder verflogen war.
Verschwommen, als wäre ich diese Tage einfach nicht da gewesen.
''Be my valentine'' was yesterday, honeycat, so why are you still so fuckin crazy?
-Cause I'm freakin suggestible.
Eure Gleyfin
...bereits 318 x gelesen
Oder bin ich die Verrückte?
Es begann letzten Sonntag.
Spontan entschieden wir, ins Auto zu steigen und zum nächsten Eisstadion zu fahren.
Während der Fahrt hörte ich Musik, versuchte abzuschalten, was mir natürlich nicht gelang.
Als wir angekommen waren und die Halle betraten war es noch relativ ruhig.
Lediglich ein oder zwei geübte Schlittschuhfahrer brausten, sich drehend, über das Eis.
Beim Anblick der Geschmeidigkeit und Eleganz der Sportler wurde mir schlecht.
Ich ärgerte mich über sie, doch wusste ich nicht, warum.
Nachdem wir unsere Schlittschuhe ausgeliehen und angezogen hatten, drehte ich allein eine erste Runde. Noch ziemlich wackelig und unbeholfen auf den Beinen schlidderte ich dahin, ab und zu mit rudernden Armen.
Wie sooft, wenn ich mich nicht wohl fühle, hatte ich auch an diesem Nachmittag wieder den Schirm meiner Mütze tief ins Gesicht gezogen und vermied es penibel, den sich mehrenden Augenpaaren meinen Blick entgegenzusetzen.
Schon bald hatte ich mich an den eisig glatten Untergrund gewöhnt und glitt ein wenig sichererer über das Eis.
Mit gesenktem Blick war es mir möglich, in meiner Konzentration endlich zu versinken.
Als ich bald spürte, dass ich schon ein wenig erschöpft war, hob ich den Kopf, um das 'Ausgangstor' anzupeilen, wobei mir ein Pärchen auffiel.
Sofort kam mir der Valentinstag in den Sinn, welcher schon in zwei Tagen stattfinden würde.
Mein beinahe verblichener Ärger flammte wieder auf, mürrisch verlies ich das Eis, ließ mich bei unseren Plätzen nieder und beobachtete mürrisch die plötzliche Fülle von Menschen, welche sich fröhlich auf dem Eis tummelte.
Nach einiger Zeit sollte ich meinem Bruder helfen, da er noch nie zuvor auf dem Eis gestanden und ziemliche Probleme hatte.
Mit Augenrollen nahm ich die Herausforderung an, doch meine Versuche, ihm zu helfen, gingen ziemlich in die Hose, was nicht zuletzt an seiner demotivierten Haltung lag.
Trotz allem war ich wenigstens ein wenig von diesem Paar -und von den vielen anderen, welche sich nun mehr und mehr händchenhaltend um mich versammelten- abgelenkt, welches verliebt über die Eisfläche wackelte, was mich mehr oder weniger.. 'besänftigte'.
Später musste ich auch meiner Mutter beistehen, sie halten.
''Ist dir das nicht peinlich, mit deiner Mama zusammen zu laufen?'', fragte sie mal in mein Gegrübel hinein.
'Nö, neben dir sehe ich auf dem Eis wenigstens besser aus.''
Wir lachten -und fielen wieder in Verschwiegenheit.
Mit der Zeit wurde auch sie ein wenig schneller, jedoch waren wir trotzdem so langsam, dass wir andauernd überholt wurden.
Nachdem wir eine kurze Verschnaufpause eingelegt hatten, währenddessen ich erneut die vielen strahlenden Menschen beobachtete, gingen wir erneut aufs Eis. In einer Kurve verlor sie das Gleichgewicht.
Ich konnte sie nicht mehr halten und so landete sie auf ihrem Gesäß. Ich wusste nicht, was tun, ich wollte nicht hilflos auf sie niederstarren , also warf auch ich mich auf den kalten Untergrund.
Wieder lachten wir beide, während alles an uns, ohne uns eines Blickes zu würdigen, vorbeirauschte.
Nach und nach vergaß ich mein Gemurre, doch am Tag darauf, am Montag, war diese Wut wieder da.
Ich verschloss mich, redete kaum mit meinen Freundinnen.
In den Pausen stellte ich mich ans Fenster und starrte hinaus auf die Straße, hörte kaum den lärmenden Hintergrund, betrachtete nur die kahlen Bäume und die Menschen in den vorbeirasenden Autos, die weißen Wolken am blass blauen Himmel. Mir kam unsere Katze zufällig in den Sinn und mir fiel auf, dass ich in diesem Moment wie sie war.
Still und scheinbar berechnend aus dem Fenster blickend, wobei ich nicht berechnete, sondern einfach meine gereizte Laune absaß.
Katzen kann man nie durchschauen, man versteht nicht, was sie denken, und ich wusste, dass es bei mir auch schon immer so war. Noch nie ahnte jemand, woran ich wirklich dachte, war schon immer auf eine Weise einsam gewesen, so, wie es die Katzen oft sind.
Während ich also über die Gemeinsamkeiten von Katzen und meiner Persönlichkeit nachdachte und irgendwo in meinen Gedankenstrudeln immer noch der bevorstehende Valentinstag flüsterte, dass ich für immer allein sein würde- ausgenommen die vielen Katzen, welche mich in wohl nicht allzu ferner Zukunft zu einer verrückten Katzenlady machen würden- strich ich mit meinen Finger über die warme Heizung und ließ alles um mich herum verschwimmen.
Irgendwann stellte sich eine Freundin an meine Seite, fragte, was los sei.
Ich sagte ihr, dass ich schlechte Laune hätte aber nannte ihr nicht den Grund.
Ich sagte lediglich, dass ich das manchmal hätte, dass es nichts weiter sei und dass es nicht ihretwegen war -Zuvor in der Pause gab es ein kleines Missverständnis, welches meine schlechte Laune ein wenig hatte 'überkochen' lassen.
Am nächsten Tag, am von mir so verhassten Valentinstag, war unsere Klasse auf einer Messe zu Besuch und dort blieb, den Göttern sei Dank, keine Zeit für niederschlagende, ernüchternde Gedanken über Liebe, Zweiseimkeit oder allgemein Freundschaft.
Nur, während zwei meiner Freunde und ich eine Pause in einer ruhigen Ecke der überfüllten Messe machten, kam das Thema 'Beziehungen' zur Sprache.
Da wir aber nicht über die Schönen Dinge, sondern über die störenden Aspekte einer Beziehung- in jeder Hinsicht- sprachen, fühlte ich mich ziemlich gut, meine schlecht gelauntes Gemüt schien endlich besänftigt.
Nach unserem spontanen Picknick stieß bald der Rest unserer Klasse zu uns und wir hörten uns zwei trockene Vorträge über die Beeinträchtigungen der Gesundheit von ErziehrInnen am Arbeitsplatz an.
Wobei ich mich eher dem Verbessern meiner krotesken Zeichenkünste widmete, anstatt interessiert dem aufgebauschten Gerede zu lauschen.
Zu meiner Überraschung kamen dabei am Ende zwei Blumen und ein Herz heraus. Ob dies nun Bedeutung, irgendeine Verbindung mit diesem verfluchten, von Blumen-, und Kartenindustrie erfundenen, Tag hatte, kann ich immer noch nicht genau sagen.
Nun, als ich dann versuchte, eine Fee zu zeichnen, dachte ich nicht mehr darüber nach.
Viel mehr überlegte ich, ob ich mir nicht ein Tatoo stechen lassen sollte, in Form einer Fee, aber das ist eigentlich nicht wichtig.
Jedenfalls fühlte ich mich noch einige Tage später recht seltsam, obwohl mein Gram mehr oder weniger schnell wieder verflogen war.
Verschwommen, als wäre ich diese Tage einfach nicht da gewesen.
''Be my valentine'' was yesterday, honeycat, so why are you still so fuckin crazy?
-Cause I'm freakin suggestible.
Eure Gleyfin
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Donnerstag, 9. Februar 2012
Augenblicke
gleyfin, 17:42h
Wenn die Sonnenstrahlen mein Zimmer fluten, nehme ich mir oft einen Spiegel, lasse die Strahlen direkt auf meine Augen fallen und betrachte dann das stechende Grün und das blasse Blau.
Meist bin ich dann betrübt, denn, wenn kein gleißendes Licht direkt auf die Iris fällt, sind meine Augen lediglich braun.. Langweilige, kleine Schatten in meinem Gesicht, welche nichtssagend umherschweifen.
Ich denke dann oft an die Augen meiner Urgroßmutter, an die meines Bruders.
Sie brauchen kein Licht, bei ihnen sticht das Grün auch so wunderschön hervor.
Bei meiner Mutter ist sogar das eine Auge ganz in grün getaucht, während das andere braun ist.
Beneidenswert und so wunderbar außergewöhnlich.
Wie immer will ich einfach nicht dazupassen.
...bereits 310 x gelesen
Meist bin ich dann betrübt, denn, wenn kein gleißendes Licht direkt auf die Iris fällt, sind meine Augen lediglich braun.. Langweilige, kleine Schatten in meinem Gesicht, welche nichtssagend umherschweifen.
Ich denke dann oft an die Augen meiner Urgroßmutter, an die meines Bruders.
Sie brauchen kein Licht, bei ihnen sticht das Grün auch so wunderschön hervor.
Bei meiner Mutter ist sogar das eine Auge ganz in grün getaucht, während das andere braun ist.
Beneidenswert und so wunderbar außergewöhnlich.
Wie immer will ich einfach nicht dazupassen.
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Dienstag, 7. Februar 2012
Das hässliche Entlein
gleyfin, 00:13h
Das eisige Wasser rann über ihr Gesicht, ihre Hände waren starr vor Kälte.
Sie stellte das Wasser ab, blickte träge in den Spiegel und sah in ein ihr beinahe unbekannt gewordenes Gesicht.
Es war rot und geschwollen und blinzelte ihr mit dunklen Augen müde entgegen.
Seufzend trocknete sie ihre Hände und das Gesicht und schlich beklommen die knarrenden Stufen hinunter.
Eine halbe Stunde hatte sie ihr standhalten können.
Ihren bohrenden Fragen, ihren Drohungen, ihren Vorwürfen, ihrem Gezerre.
Sie wusste nicht, ob der Satz
''Ich habe dir so viel gegeben und jetzt erwarte ich lediglich von dir, dass du mit uns beiden spazieren gehst, als winzige Gegenleistung.'' letztendlich ihren Drang unbeugsam zu bleiben verweichlichen ließ oder ob es schlichtweg das Verlieren ihrer Lust am Stursein war, welche sie mit weinerlicher Stimme
''Ich komme mit.'' hauchen ließ.
Unendlich langsam zog sie sich an, während sie versuchte, Gedanken und Tränen der Wut zu verdrängen.
Den Schirm ihrer Mütze zog sie sich weit ins Gesicht und blendete alles aus, als sie ins Freie trat.
Die Blicke, die Kälte, den Sonnenschein.
Apathisch ließ sie sich in den Wagen fallen und sank in sich zusammen.
Türen knallten.
Stirnrunzelnd starrte sie auf das Armaturenbrett, denn weiter erlaubte es ihr die Mütze nicht.
''Ich glaube, die Tür hinten ist noch auf.'' hörte sie eine verschwommene Stimme in der Ferne sagen.
Wieder ein Türknallen.
Plötzlich herrschte Stille.
Sie hörte ihre Gedanken wüten, fühlte, wie sie mit aller Kraft versuchten, den nächsten Zusammenbruch herbeizuführen.
''Hey.'' Sie spürte, wie sie etwas in den Arm knuffte.
''Hey!'' Ein Schubser folgte.
Wütend schob sie den Arm ihrer Mutter von sich.
''Lass das! Bitte.'' hauchte sie schrill.
Erneut knallte eine Tür, der Wagen setzte sich in Bewegung.
Die ganze Fahrt über war sie nicht imstande, an irgendetwas zu denken. Ständige Angst drohte ihr, würde sie wieder in Tränen ausbrechen.
Sie wollte nicht als labiles Häufchen autoagressiver Depression darstehen.
So war ihr Blick für gefühlte Ewigkeiten auf das Armaturenbrett gerichtet, und doch schaute sie nur ins Leere.
Bald kam der Wagen zum Halten und zerrte sie aus ihrer Versunkenheit.
Kurz erhaschte sie einen Blick auf eine breite, unebene Straße, welche gesäumt von einigen Bäumen dalag. Am Ende dieser Straße funkelten die Sonnenstrahlen auf einem riesigen, mit Schnee bedeckten Maisfeld.
Sie stiegen aus und trotteten die Straße entlang. Immer noch war ihre Mütze tief ins Gesicht gezogen und verbarg sie vor den Blicken der anderen.
Während die anderen redeten, über Häuser, torkelte sie ihnen in einigen Metern Entfernung mit gesenktem Haupt hinterher, starrte auf die Straße.
Ab und zu, wenn ihre Mutter sich zu ihr wandte um zu warten, drehte sie sich weg, hob den Kopf und betrachtete eines der vielen prachtvollen Häuser.
Einmal kam sie zu ihr und hakte sich bei ihr ein, versuchte, ihr ins Gesicht zu blicken, zog sie zu der anderen rüber.
''Hör auf. Lass das! Du hast gesagt, du lässt mich in Ruhe!'' flüsterte sie wutentbrannt und erwiderte das Einhaken nicht.
Am Ende der Straße angelangt fragten sie sich, in welche Richtung es gehen solle.
Als sie gefragt wurde, zuckte sie lediglich die Schultern, immer noch mit gesenktem Blick.
Nach erneutem Fragen deutete sie mit einem Kopfnicken genervt auf einen verschneiten Feldweg.
So begannen sie, sich durch den gefrorenen Schnee zu kämpfen.
Wieder blieb sie einige Meter zurück, schlenderte mürrisch dahin.
Und wieder wandte ihre Mutter sich andauernd um, wartete auf sie, bis sie näher herangekommen war, um dann wieder weiterzustapfen.
Dann hielt sie immer an und wartete einige Augenblicke, bis die Entfernung wieder groß genug war.
In diesen Augenblicken des Wartens schweifte ihr Blick dann und wann über die großen Maisfelder. Zu ihrer Entäuchung war, egal, wohin sie dann blickte, ein Zeichen der Menschen zu erspähen.
Ein Haus, ein Schild, die Felder selbst.
Und ab und zu, wenn sie wartete oder gedankenverloren dahinstapfte und der gefrorene Schnee unter den Sohlen ihrer Schuhe knirschte, hauchte eisige Luft seicht über ihre Wangen hinweg und brachte die verdorrten Blätter des letzten Jahres, welche vereinzelt an den säumenden Büschen des Feldweges hingen, zum Rauschen.
Als die beiden plötzlich stehen blieben, um sich an einer zugefrorenen Fütze zu belustigen, und sie gezwungenermaßen nähertreten musste, drang von Osten her ein zittriger Klang an ihre Ohren.
Langsam drehte sie sich und spähte angestrengt über die Felder zurück zu den gewaltigen Häusern, welche allmählich zwischen den kahlen Ästen der Bäume verschwammen.
Es war Musik, welche leise über den von Osten blasenden Wind und die Weite des Feldes strich.
Des Lärmes der beiden wegen verstand sie keine Worte, hörte keine klare Melodie erklingen und doch war sie sich sicher, dass es Musik war.
''Willst du auch mal versuchen, ob deine Stiefel auf dem Eis rutschen?'', fragte ihre Mutter, als wäre nie etwas gewesen -wie sie es immer so gut konnte- und ließ die zarten Töne verstummen.
Sie schüttelte den Kopf, nachdem sie ihren Blick wieder gesenkt hatte.
''Na komm!''
Sie seufzte und versuchte lustlos, über die Eisfläche zu rutschen, vergebens.
Sie gingen weiter und bald endete auch dieser Weg.
Ein Fluss, welcher leise seines Weges floss und ein schimmerndes Gewand aus gleißendem Licht trug, sollte ihr Wegweiser sein.
So trotteten sie flussaufwärts zurück.
Wie immer schlich sie weiter hinten umher, erklamm einen kleinen Hügel und blickte den Fluss empor.
Nun bließ der Ostwind ihnen klirrend entgegen, füllte beißend ihre Lungen und färbte Wangen und Ohren nach und nach rot.
Als sie dort oben stand grübelte sie über alles ein wenig nach, was sie so sehr aufgeregt hatte und bemerkte, dass ihr keine Tränen kamen.
So dachte sie, dass es ihr ein wenig besser ging, während sie ihren Blick über die absurd stille Landschaft gleiten ließ.
Weiter hinten erspähte sie eine Schneefläche auf dem eigentlich nicht vorhandenen Weg und beschloss, diese zu überqueren.
Sie kam den kleinen Hügel hinab und eilte auf die Fläche zu.
Als sie den ersten Schritt auf die weiße Fläche tat, brach diese knarrend unter ihrem Fuß weg und sank einige Zentimeter tief in das spröde Gras.
Noch einmal setzte sie einen Fuß auf die dünne Platte und ließ sie wieder zerkrachen.
Seltsamerweise musste sie lächeln.
Bald schon, als ihre Mutter sich zum wiederholten Male umdrehte und ihre Tochter sich dadurch unglaublich gestört fühlte, sah sie, was sie hinten trieb und tat es ihr einige Schritte weiter vorne gleich.
So stampften sie bald zu dritt die kleinen Löcher in das Eis, meist jedoch mit einigem Abstand voneinander.
Und während sie gingen, rutschte langsam der Schirm ihrer Mütze nach oben, mit jedem Schritt fühlte sie sich ein wenig freier.
Nun, wo sie wieder nachdenken konnte, ohne in Tränen auszubrechen, überlegte sie, was sie an sich endlich ändern konnte, denn ein Satz ihrer Mutter aus dem Streit vom Morgen quälte sie plötzlich sehr:
''Wenn du dich jetzt nicht änderst, dich nicht öffnest, wirst du schon bald so sein wie ER!''
Optimismus und Tatendrang blühten sacht in ihr und so beschloss sie, daheim eine Liste zu erstellen und versank bald ganz in ihren Gedanken.
Nach einiger Zeit blieben die beiden erneut abrupt stehen und starrten auf den Fluss zu ihrer Rechten.
''Ein Schwan!'', quietschte die Stimme der Einen und erregte, die Versunkenheit zerfließen lassend, ihre Aufmerksamkeit.
Neugierig lugte sie unter dem Schimr ihrer Mütze hervor, als sie neben den beiden zwischen lichten Bäumen zum Stehen gekommen war und erblickte auf dem Fluss einen einzigen Schwan, welcher lautlos und majestätisch seine Runden an einer zugefrorenen Bachmündung drehte.
Der Anblick dieses prächtigen Tieres in seinem blütenweißen Gefieder ließ sie erstarren.
Sie hörte nur noch ihre Mutter
''Das wäre ein tolles Bild. Schade, dass ihr die Kameras nicht mitgenommen habt.'', flüstern, dann verschwamm alles, nur der einsame Schwan im schimmernden Wasser stach ihr scharf in die Augen.
Veträumt beobachtete sie ihn, wie er sein Gefieder putzte und ab und zu scheinbar vergebens Ausschau hielt.
Sofort kam in ihr die Geschichte des hässlichen Entleins hervor und sie fragte sich, ob sie nicht auch eines sei.
Ob der Schwan nicht ein Zeichen sei, für irgendetwas.
Lange starrte sie den Schwan an, doch bald legten sich von hinten Arme um ihre Schultern, zogen sie sanft weg.
''Komm, wir wollen noch zum Wehr gehen.'', tönte die Stimme ihrer Mutter aus der Ferne, ließ das verschwommene Tuch der Vergessenheit fallen und nur einen Wimpernschlag später hörte sie das Rauschen des Wassers in der Nähe, nahm es erst jetzt richtig wahr.
Sie hakte sich erneut bei ihrer Tochter ein und dieses Mal störte es sie nicht, jedoch erwiderte sie dies auch nicht.
Während sie sich wieder auf den Weg machten, weiter zum kleinen Wehr, kam ihnen eine Familie entgegen und zerriss diesen seltsamen, verträumt malerischen Schleier, welcher über ihnen gehangen hatte.
Nachdem sie einige Augenblicke dem Spiel der sich kräuselnden Wellen gefolgt waren und sie noch einmal den Schwan von der Brücke aus betrachtet hatte, schlenderten sie langsam zurück zum Wagen.
Wieder ging sie ein wenig Abseits, doch plötzlich tauchte das Gesicht ihrer Mutter vor ihr auf.
Sie zog die Mütze nach oben, legte ihre Stirn an den Schirm und lächelte ihrer Tochter ins Gesicht.
''Hör auf.'', erwiderte sie lächelnd, während sie bei sich dachte, dass sie nie lange ernst bleiben konnte. Doch nachtragend war sie trotz allem stets für lange Zeit..
Eure Gleyfin
...bereits 374 x gelesen
Sie stellte das Wasser ab, blickte träge in den Spiegel und sah in ein ihr beinahe unbekannt gewordenes Gesicht.
Es war rot und geschwollen und blinzelte ihr mit dunklen Augen müde entgegen.
Seufzend trocknete sie ihre Hände und das Gesicht und schlich beklommen die knarrenden Stufen hinunter.
Eine halbe Stunde hatte sie ihr standhalten können.
Ihren bohrenden Fragen, ihren Drohungen, ihren Vorwürfen, ihrem Gezerre.
Sie wusste nicht, ob der Satz
''Ich habe dir so viel gegeben und jetzt erwarte ich lediglich von dir, dass du mit uns beiden spazieren gehst, als winzige Gegenleistung.'' letztendlich ihren Drang unbeugsam zu bleiben verweichlichen ließ oder ob es schlichtweg das Verlieren ihrer Lust am Stursein war, welche sie mit weinerlicher Stimme
''Ich komme mit.'' hauchen ließ.
Unendlich langsam zog sie sich an, während sie versuchte, Gedanken und Tränen der Wut zu verdrängen.
Den Schirm ihrer Mütze zog sie sich weit ins Gesicht und blendete alles aus, als sie ins Freie trat.
Die Blicke, die Kälte, den Sonnenschein.
Apathisch ließ sie sich in den Wagen fallen und sank in sich zusammen.
Türen knallten.
Stirnrunzelnd starrte sie auf das Armaturenbrett, denn weiter erlaubte es ihr die Mütze nicht.
''Ich glaube, die Tür hinten ist noch auf.'' hörte sie eine verschwommene Stimme in der Ferne sagen.
Wieder ein Türknallen.
Plötzlich herrschte Stille.
Sie hörte ihre Gedanken wüten, fühlte, wie sie mit aller Kraft versuchten, den nächsten Zusammenbruch herbeizuführen.
''Hey.'' Sie spürte, wie sie etwas in den Arm knuffte.
''Hey!'' Ein Schubser folgte.
Wütend schob sie den Arm ihrer Mutter von sich.
''Lass das! Bitte.'' hauchte sie schrill.
Erneut knallte eine Tür, der Wagen setzte sich in Bewegung.
Die ganze Fahrt über war sie nicht imstande, an irgendetwas zu denken. Ständige Angst drohte ihr, würde sie wieder in Tränen ausbrechen.
Sie wollte nicht als labiles Häufchen autoagressiver Depression darstehen.
So war ihr Blick für gefühlte Ewigkeiten auf das Armaturenbrett gerichtet, und doch schaute sie nur ins Leere.
Bald kam der Wagen zum Halten und zerrte sie aus ihrer Versunkenheit.
Kurz erhaschte sie einen Blick auf eine breite, unebene Straße, welche gesäumt von einigen Bäumen dalag. Am Ende dieser Straße funkelten die Sonnenstrahlen auf einem riesigen, mit Schnee bedeckten Maisfeld.
Sie stiegen aus und trotteten die Straße entlang. Immer noch war ihre Mütze tief ins Gesicht gezogen und verbarg sie vor den Blicken der anderen.
Während die anderen redeten, über Häuser, torkelte sie ihnen in einigen Metern Entfernung mit gesenktem Haupt hinterher, starrte auf die Straße.
Ab und zu, wenn ihre Mutter sich zu ihr wandte um zu warten, drehte sie sich weg, hob den Kopf und betrachtete eines der vielen prachtvollen Häuser.
Einmal kam sie zu ihr und hakte sich bei ihr ein, versuchte, ihr ins Gesicht zu blicken, zog sie zu der anderen rüber.
''Hör auf. Lass das! Du hast gesagt, du lässt mich in Ruhe!'' flüsterte sie wutentbrannt und erwiderte das Einhaken nicht.
Am Ende der Straße angelangt fragten sie sich, in welche Richtung es gehen solle.
Als sie gefragt wurde, zuckte sie lediglich die Schultern, immer noch mit gesenktem Blick.
Nach erneutem Fragen deutete sie mit einem Kopfnicken genervt auf einen verschneiten Feldweg.
So begannen sie, sich durch den gefrorenen Schnee zu kämpfen.
Wieder blieb sie einige Meter zurück, schlenderte mürrisch dahin.
Und wieder wandte ihre Mutter sich andauernd um, wartete auf sie, bis sie näher herangekommen war, um dann wieder weiterzustapfen.
Dann hielt sie immer an und wartete einige Augenblicke, bis die Entfernung wieder groß genug war.
In diesen Augenblicken des Wartens schweifte ihr Blick dann und wann über die großen Maisfelder. Zu ihrer Entäuchung war, egal, wohin sie dann blickte, ein Zeichen der Menschen zu erspähen.
Ein Haus, ein Schild, die Felder selbst.
Und ab und zu, wenn sie wartete oder gedankenverloren dahinstapfte und der gefrorene Schnee unter den Sohlen ihrer Schuhe knirschte, hauchte eisige Luft seicht über ihre Wangen hinweg und brachte die verdorrten Blätter des letzten Jahres, welche vereinzelt an den säumenden Büschen des Feldweges hingen, zum Rauschen.
Als die beiden plötzlich stehen blieben, um sich an einer zugefrorenen Fütze zu belustigen, und sie gezwungenermaßen nähertreten musste, drang von Osten her ein zittriger Klang an ihre Ohren.
Langsam drehte sie sich und spähte angestrengt über die Felder zurück zu den gewaltigen Häusern, welche allmählich zwischen den kahlen Ästen der Bäume verschwammen.
Es war Musik, welche leise über den von Osten blasenden Wind und die Weite des Feldes strich.
Des Lärmes der beiden wegen verstand sie keine Worte, hörte keine klare Melodie erklingen und doch war sie sich sicher, dass es Musik war.
''Willst du auch mal versuchen, ob deine Stiefel auf dem Eis rutschen?'', fragte ihre Mutter, als wäre nie etwas gewesen -wie sie es immer so gut konnte- und ließ die zarten Töne verstummen.
Sie schüttelte den Kopf, nachdem sie ihren Blick wieder gesenkt hatte.
''Na komm!''
Sie seufzte und versuchte lustlos, über die Eisfläche zu rutschen, vergebens.
Sie gingen weiter und bald endete auch dieser Weg.
Ein Fluss, welcher leise seines Weges floss und ein schimmerndes Gewand aus gleißendem Licht trug, sollte ihr Wegweiser sein.
So trotteten sie flussaufwärts zurück.
Wie immer schlich sie weiter hinten umher, erklamm einen kleinen Hügel und blickte den Fluss empor.
Nun bließ der Ostwind ihnen klirrend entgegen, füllte beißend ihre Lungen und färbte Wangen und Ohren nach und nach rot.
Als sie dort oben stand grübelte sie über alles ein wenig nach, was sie so sehr aufgeregt hatte und bemerkte, dass ihr keine Tränen kamen.
So dachte sie, dass es ihr ein wenig besser ging, während sie ihren Blick über die absurd stille Landschaft gleiten ließ.
Weiter hinten erspähte sie eine Schneefläche auf dem eigentlich nicht vorhandenen Weg und beschloss, diese zu überqueren.
Sie kam den kleinen Hügel hinab und eilte auf die Fläche zu.
Als sie den ersten Schritt auf die weiße Fläche tat, brach diese knarrend unter ihrem Fuß weg und sank einige Zentimeter tief in das spröde Gras.
Noch einmal setzte sie einen Fuß auf die dünne Platte und ließ sie wieder zerkrachen.
Seltsamerweise musste sie lächeln.
Bald schon, als ihre Mutter sich zum wiederholten Male umdrehte und ihre Tochter sich dadurch unglaublich gestört fühlte, sah sie, was sie hinten trieb und tat es ihr einige Schritte weiter vorne gleich.
So stampften sie bald zu dritt die kleinen Löcher in das Eis, meist jedoch mit einigem Abstand voneinander.
Und während sie gingen, rutschte langsam der Schirm ihrer Mütze nach oben, mit jedem Schritt fühlte sie sich ein wenig freier.
Nun, wo sie wieder nachdenken konnte, ohne in Tränen auszubrechen, überlegte sie, was sie an sich endlich ändern konnte, denn ein Satz ihrer Mutter aus dem Streit vom Morgen quälte sie plötzlich sehr:
''Wenn du dich jetzt nicht änderst, dich nicht öffnest, wirst du schon bald so sein wie ER!''
Optimismus und Tatendrang blühten sacht in ihr und so beschloss sie, daheim eine Liste zu erstellen und versank bald ganz in ihren Gedanken.
Nach einiger Zeit blieben die beiden erneut abrupt stehen und starrten auf den Fluss zu ihrer Rechten.
''Ein Schwan!'', quietschte die Stimme der Einen und erregte, die Versunkenheit zerfließen lassend, ihre Aufmerksamkeit.
Neugierig lugte sie unter dem Schimr ihrer Mütze hervor, als sie neben den beiden zwischen lichten Bäumen zum Stehen gekommen war und erblickte auf dem Fluss einen einzigen Schwan, welcher lautlos und majestätisch seine Runden an einer zugefrorenen Bachmündung drehte.
Der Anblick dieses prächtigen Tieres in seinem blütenweißen Gefieder ließ sie erstarren.
Sie hörte nur noch ihre Mutter
''Das wäre ein tolles Bild. Schade, dass ihr die Kameras nicht mitgenommen habt.'', flüstern, dann verschwamm alles, nur der einsame Schwan im schimmernden Wasser stach ihr scharf in die Augen.
Veträumt beobachtete sie ihn, wie er sein Gefieder putzte und ab und zu scheinbar vergebens Ausschau hielt.
Sofort kam in ihr die Geschichte des hässlichen Entleins hervor und sie fragte sich, ob sie nicht auch eines sei.
Ob der Schwan nicht ein Zeichen sei, für irgendetwas.
Lange starrte sie den Schwan an, doch bald legten sich von hinten Arme um ihre Schultern, zogen sie sanft weg.
''Komm, wir wollen noch zum Wehr gehen.'', tönte die Stimme ihrer Mutter aus der Ferne, ließ das verschwommene Tuch der Vergessenheit fallen und nur einen Wimpernschlag später hörte sie das Rauschen des Wassers in der Nähe, nahm es erst jetzt richtig wahr.
Sie hakte sich erneut bei ihrer Tochter ein und dieses Mal störte es sie nicht, jedoch erwiderte sie dies auch nicht.
Während sie sich wieder auf den Weg machten, weiter zum kleinen Wehr, kam ihnen eine Familie entgegen und zerriss diesen seltsamen, verträumt malerischen Schleier, welcher über ihnen gehangen hatte.
Nachdem sie einige Augenblicke dem Spiel der sich kräuselnden Wellen gefolgt waren und sie noch einmal den Schwan von der Brücke aus betrachtet hatte, schlenderten sie langsam zurück zum Wagen.
Wieder ging sie ein wenig Abseits, doch plötzlich tauchte das Gesicht ihrer Mutter vor ihr auf.
Sie zog die Mütze nach oben, legte ihre Stirn an den Schirm und lächelte ihrer Tochter ins Gesicht.
''Hör auf.'', erwiderte sie lächelnd, während sie bei sich dachte, dass sie nie lange ernst bleiben konnte. Doch nachtragend war sie trotz allem stets für lange Zeit..
Eure Gleyfin
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