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Sonntag, 13. Mai 2012
gleyfin, 18:11h
Warum muss alles Gute um mich herum immer ein schnelles Ende finden?
Es ist wirklich niederschmetternd, vor allem, weil dieser absurde Gedanke immer stärker in mir wird, es könne alles an mir liegen.
Wer weiß das schon?
Langsam reicht es mit dieser verfluchten seelischen Autoagressivität.
Das Erniedrigen, der Selbsthass, die Zweifel, die Depressionen.
Haltet mal die Luft an, ab und zu muss ICH auch atmen!!
...bereits 404 x gelesen
Es ist wirklich niederschmetternd, vor allem, weil dieser absurde Gedanke immer stärker in mir wird, es könne alles an mir liegen.
Wer weiß das schon?
Langsam reicht es mit dieser verfluchten seelischen Autoagressivität.
Das Erniedrigen, der Selbsthass, die Zweifel, die Depressionen.
Haltet mal die Luft an, ab und zu muss ICH auch atmen!!
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too close
gleyfin, 17:54h
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Hörst du's?
gleyfin, 17:15h
-Überall.
Sie sind wirklich überall.
Und ich weiß, dass sie da sind, doch will irgendetwas in mir sie nicht aufnehmen.
Das Flüstern und Tanzen, die Schatten in den Augenwinkeln, welche verschwinden, wenn ich versuche, ihnen hinterher zu blicken.
Alles ist so schrecklich laut um mich herum.
Ich kann nicht den Vögeln lauschen, ohne das mich ständig begleitende Dröhnen der Menschen im Hintergrund wahrzunehmen.
Nirgendwo kann ich in den Himmel schauen, ohne Dächer und Laternen zu sehen.
Überall sind Straßen, Menschen, polternde Maschienen.
Wieder ist etwas in mir, das versucht mich zu zerreißen.
Es sind wohl mein Glaube und der Nichtglaube meines Umfeldes.
Beide fechten in mir und es schmerzt.
Doch trotz allem bin ich mir sicher, dass existiert, woran ich glaube.
Und dass ich von überall her Zeichen bekomme.
Laut und leise.
Nur will irgendetwas in mir es einfach nicht wahrhaben.
Oft wünschte ich mir in den letzten Wochen, einfach allein zu sein.
Tief in einem fernen Wald und ohne Gedächtnis.
Nur für einen Tag.
Der Wald mit seinen liedersingenden Vögeln, der Himmel und ich.
...bereits 293 x gelesen
Sie sind wirklich überall.
Und ich weiß, dass sie da sind, doch will irgendetwas in mir sie nicht aufnehmen.
Das Flüstern und Tanzen, die Schatten in den Augenwinkeln, welche verschwinden, wenn ich versuche, ihnen hinterher zu blicken.
Alles ist so schrecklich laut um mich herum.
Ich kann nicht den Vögeln lauschen, ohne das mich ständig begleitende Dröhnen der Menschen im Hintergrund wahrzunehmen.
Nirgendwo kann ich in den Himmel schauen, ohne Dächer und Laternen zu sehen.
Überall sind Straßen, Menschen, polternde Maschienen.
Wieder ist etwas in mir, das versucht mich zu zerreißen.
Es sind wohl mein Glaube und der Nichtglaube meines Umfeldes.
Beide fechten in mir und es schmerzt.
Doch trotz allem bin ich mir sicher, dass existiert, woran ich glaube.
Und dass ich von überall her Zeichen bekomme.
Laut und leise.
Nur will irgendetwas in mir es einfach nicht wahrhaben.
Oft wünschte ich mir in den letzten Wochen, einfach allein zu sein.
Tief in einem fernen Wald und ohne Gedächtnis.
Nur für einen Tag.
Der Wald mit seinen liedersingenden Vögeln, der Himmel und ich.
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Dienstag, 1. Mai 2012
Dubai-Tagebuch (d. 3.)
gleyfin, 17:32h
28.03.2012
Tag 2
Der Bücherwurm
Der Bücherwurm ist nicht zum Wnadern gemacht- sondern zum Lesen.
Zwischen Büchern fühlt er sich wohl, nicht aber im Lärm der Stadt, zwischen futuristischen Betonriesen und der trockenen Hitze der verdrängten Wüste.
Was mache ich also hier, mitten in Dubai?
Und dann das ständige Laufen.
Eigentlich, rede ich mir immer ein, ich sei erwachsen und sollte nicht mehr quängeln.
Aber!
Wenn ich hächelnd der Familienkolonne hinterherschlurfe, der Schweiß in Strömen an Gesicht und Rücken herunterfließt und ich mich nach Ruhe und meinem Buch sehne, ist das etwas anderes.
Laufen, laufen, laufen.
Obwohl es immer heißt, in Dubai ginge dies schlecht.
Tja, wenn das bloß so wäre.
Es ist wie ein trockengelegter, klimatisierter Smog-
der Tod für die Art von Bücherwurm wie ich es bin.
Lasst mich lesen!
...
Wobei..
Das Essen, vor allem am Abend, zudem am Hafen von Dubai Marina, kann ich mir dann doch nicht einfach entgehen lassen und nehme dafür Hitze und Wanderungen in Kauf.
Dann ist auch gegen ein Mitternachtsspaziergang (ohne Hast!) entlang einer der vielen Promenaden und gegen die süßeste Erdbeerfanta*, die ich jemals getrunken habe, nichts mehr einzuwenden.
Eure Gleyfin
*Ich rätsel immer noch, ob das kurz anhaltende Gefühl von quirlig kichender Zufriedenheit vom Inhalt dieses seltsamen Gebräus herrührte..
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Tag 2
Der Bücherwurm
Der Bücherwurm ist nicht zum Wnadern gemacht- sondern zum Lesen.
Zwischen Büchern fühlt er sich wohl, nicht aber im Lärm der Stadt, zwischen futuristischen Betonriesen und der trockenen Hitze der verdrängten Wüste.
Was mache ich also hier, mitten in Dubai?
Und dann das ständige Laufen.
Eigentlich, rede ich mir immer ein, ich sei erwachsen und sollte nicht mehr quängeln.
Aber!
Wenn ich hächelnd der Familienkolonne hinterherschlurfe, der Schweiß in Strömen an Gesicht und Rücken herunterfließt und ich mich nach Ruhe und meinem Buch sehne, ist das etwas anderes.
Laufen, laufen, laufen.
Obwohl es immer heißt, in Dubai ginge dies schlecht.
Tja, wenn das bloß so wäre.
Es ist wie ein trockengelegter, klimatisierter Smog-
der Tod für die Art von Bücherwurm wie ich es bin.
Lasst mich lesen!
...
Wobei..
Das Essen, vor allem am Abend, zudem am Hafen von Dubai Marina, kann ich mir dann doch nicht einfach entgehen lassen und nehme dafür Hitze und Wanderungen in Kauf.
Dann ist auch gegen ein Mitternachtsspaziergang (ohne Hast!) entlang einer der vielen Promenaden und gegen die süßeste Erdbeerfanta*, die ich jemals getrunken habe, nichts mehr einzuwenden.
Eure Gleyfin
*Ich rätsel immer noch, ob das kurz anhaltende Gefühl von quirlig kichender Zufriedenheit vom Inhalt dieses seltsamen Gebräus herrührte..
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Mittwoch, 18. April 2012
Blattgeflüster
gleyfin, 00:26h
Jeden Tag vermisse ich es mehr und mehr.
Ich sitze am Schreibtisch, halte mein Gesicht in die irgendwie schlierigen Sonnenstrahlen des Frühlings und denke an die alte Eiche, an ihre Blätter, welche im warmen Wind des Sommers tanzten und ihre Schatten sich an der Decke meines einstigen Zimmers frohlockend jagten.
Seit Wochen erinnere ich mich jeden Tag daran, wie ich damals auf dem kühlen, knarrenden Parkettboden lag und an die Zimmerdecke starrte, wutentbrannt und aufgewühlt.
Lange lag ich dort und betrachtete das Spiel von Licht und Schatten, so lange, bis meine Wut endgültig verflogen war, solange, bis die letzten Sonnenstrahlen hinter den Häusern verschwanden und sich das Zimmer in Zwielicht hüllte.
Und wenn ich nun aus dem Fenster schaue, wird mir schlecht.
Denn das Einzige, was ich vor mir sehe, ist ein brauner Klotz mit vier Fenstern und eine Pflasterstraße.
Erst hinter dem blickversperrenden Haus erstreckt sich das Grün, doch mein Zimmer erreichen die tanzenden Schatten nicht.
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Ich sitze am Schreibtisch, halte mein Gesicht in die irgendwie schlierigen Sonnenstrahlen des Frühlings und denke an die alte Eiche, an ihre Blätter, welche im warmen Wind des Sommers tanzten und ihre Schatten sich an der Decke meines einstigen Zimmers frohlockend jagten.
Seit Wochen erinnere ich mich jeden Tag daran, wie ich damals auf dem kühlen, knarrenden Parkettboden lag und an die Zimmerdecke starrte, wutentbrannt und aufgewühlt.
Lange lag ich dort und betrachtete das Spiel von Licht und Schatten, so lange, bis meine Wut endgültig verflogen war, solange, bis die letzten Sonnenstrahlen hinter den Häusern verschwanden und sich das Zimmer in Zwielicht hüllte.
Und wenn ich nun aus dem Fenster schaue, wird mir schlecht.
Denn das Einzige, was ich vor mir sehe, ist ein brauner Klotz mit vier Fenstern und eine Pflasterstraße.
Erst hinter dem blickversperrenden Haus erstreckt sich das Grün, doch mein Zimmer erreichen die tanzenden Schatten nicht.
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Dubai-Tagebuch (d. 2.)
gleyfin, 23:44h
27.03.2012
Tag 1
Ausblicke
Was macht einen Tag verrückt?
Sonnenbrand auf boiled-cancer- Niveau von den Waden bis rauf zu der Unterseite der Oberschenkel, eine erschlagende Wanderung durch halb Dubai -entlang der Schnellstraßen und verfolgt von den Blicken erstaunter Autofahrer-, ein Bademeister, welcher mit iPhone am Pool des Hotels sitzt und simst oder unser zusammengerücktes Sofa- und Sesselgeschütz vor dem großen Fenster des Wohnzimmers, um à la Kaminfeuer-DVD auf ein geniales Spiel von Licht bei Nacht zu schauen, Tee zu trinken und sowohl arabische als auch europäische Leckereien zu genießen?
Abgesehen von der Höhenangst der Löwin, welche das alles noch absurder erscheinen lässt, ist es trotz allem eigentlich sehr entspannend.
Nun ja..
Bis auf die Tatsache vielleicht, dass ich aufgrund des Sonnenbrandes bei wahrscheinlich 25°C schniefend in Jacke, Schal und langer Hose dasitze, während wir die niemals ruhende Wüstenstadt bewundern.
Einfach nur verrückt!
Eure Gleyfin
P.S. So ganz nebenher: Das 7-Sterne-Hotel, welches alle Welt kennt und bewundert und neben den Palmen und dem Burj Khalifa (etc.) Dubai auszeichnet, lässt mich wahrlich ernüchtern, während ich am prüden, von Einheimischen dominierten Strand stehe und mich wundere, wie winzig das Burj Al Arab sich trotz seiner eigentlich beträchtlichen Höhe über die künstliche neue Welt zu erheben scheint.
P.P.S Insgeheimes Fazit des Tages: Künstliche Strände sind -bis jetzt- ziemlich unangenehm, erstens.
Zweitens: Unterschätze niemals - NIEMALS- den Wetterzustand ''diesig'' in Dubai- du wirst es schmerzlichst bereuen!
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Tag 1
Ausblicke
Was macht einen Tag verrückt?
Sonnenbrand auf boiled-cancer- Niveau von den Waden bis rauf zu der Unterseite der Oberschenkel, eine erschlagende Wanderung durch halb Dubai -entlang der Schnellstraßen und verfolgt von den Blicken erstaunter Autofahrer-, ein Bademeister, welcher mit iPhone am Pool des Hotels sitzt und simst oder unser zusammengerücktes Sofa- und Sesselgeschütz vor dem großen Fenster des Wohnzimmers, um à la Kaminfeuer-DVD auf ein geniales Spiel von Licht bei Nacht zu schauen, Tee zu trinken und sowohl arabische als auch europäische Leckereien zu genießen?
Abgesehen von der Höhenangst der Löwin, welche das alles noch absurder erscheinen lässt, ist es trotz allem eigentlich sehr entspannend.
Nun ja..
Bis auf die Tatsache vielleicht, dass ich aufgrund des Sonnenbrandes bei wahrscheinlich 25°C schniefend in Jacke, Schal und langer Hose dasitze, während wir die niemals ruhende Wüstenstadt bewundern.
Einfach nur verrückt!
Eure Gleyfin
P.S. So ganz nebenher: Das 7-Sterne-Hotel, welches alle Welt kennt und bewundert und neben den Palmen und dem Burj Khalifa (etc.) Dubai auszeichnet, lässt mich wahrlich ernüchtern, während ich am prüden, von Einheimischen dominierten Strand stehe und mich wundere, wie winzig das Burj Al Arab sich trotz seiner eigentlich beträchtlichen Höhe über die künstliche neue Welt zu erheben scheint.
P.P.S Insgeheimes Fazit des Tages: Künstliche Strände sind -bis jetzt- ziemlich unangenehm, erstens.
Zweitens: Unterschätze niemals - NIEMALS- den Wetterzustand ''diesig'' in Dubai- du wirst es schmerzlichst bereuen!
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Montag, 16. April 2012
Dubai-Tagebuch (d. 1.)
gleyfin, 23:51h
26.03.2012
Nacht 1
Aufwachen in Dubai
Die mit Werbung beklebten Türen schwingen auf und ich erwarte einen heißen Windstoß- oder einen kühlen.
Irgendetwas.
Doch draußen scheint es genau so stickig und schwül wie im überquillenden Flughafen, die träge Luft regt sich nicht.
Aufatmen kann ich also noch nicht.
Es ist spät.
0:00 Uhr, vielleicht sogar ein wenig später.
Doch alles um mich herum brodelt.
Überall stehen Männer mit Schildern in den Händen, redend, lachend.
Einige Meter weiter rauschen Taxen im Sekundentakt vorbei, raus aus dem verwirrenden und erstickenden Überdachungssystem.
Während wir diesen seltsamen Korridor aus menschlichen Schildständern entlangschlurfen, schlägt mir der wahre Duft Dubais mit voller Wucht ins Gesicht.
Es stinkt nach Schweiß, mit jedem Schritt wird die Luft erdrückender, von hunderten, wenn nicht tausenden, Menschen schon gebraucht.
Und Parfüm. Süßes Parfüm, so aufdringlich und doch geheimnisvoll, verschleiernd und offenbarend zugleich.
Und trotz allem männlich.
Während mein Blick also umherschweift, wird mir mulmig zumute.
Frauen scheinen hier nichts verloren zu haben, ausgenommen weibliche Fluggäste.
Die schwüle, kochende Nacht macht durstig.
Mit jeder Minute kann ich weniger denken, doch müde bin ich noch nicht.
Schleppend ziehe ich meinen Koffer hinter mir her, eingereiht in die Familienkaravane.
Nach einigem Hin und Her bleiben wir kurz stehen.
Der Bär spricht mit jemandem, bekommt sein Handy, telefoniert.
Seufzend lasse ich mich auf meinem treuen Hartschalenkoffer nieder und schließe die Augen.
Ich lausche dem Lärm der Großstadtnacht, versuche, alles auf mich wirken zu lassen.
Gespannt warte ich - wohl auf eine Sinnesüberflutung.
Einen Knall, der vermag, mich jedes einzelne Geräusch hören zu lassen, mir zu jedem Ton Bilder zu zeigen, ohne wirklich zu sehen.
Es wäre wie ein von mir so gern genannter ''Filmausschnitt''.
Doch dieser bleibt leider aus.
Stattdessen ist alles so, wie es schon die ganze Zeit ist.
Nicht erleuchtender Stadtlärm.
Ich öffne meine Augen wieder und runzle die Stirn.
Mein Blick richtet sich auf den Bären.
Seine Augen scheinen jeden Augenblick hervorzutreten und stieren gereizt über die Menschenmassen hinweg, während er versucht, den Lärm beim Telefonieren zu durchdringen.
Nach einigen Minuten des Verharrens und mit einem Ziel vor Augen geht es also weiter.
Zu einem anderen Schildhalter.
Und endlich sind wir richtig.
Wieder lassen wir uns auf den Koffern nieder und wieder schließe ich die Augen.
Nun höre ich weg, versuche abzuschalten, doch das ständige Dröhnen füllt mich aus, wenn auch nicht ganz.
Auch diesen Versuch, die mich umhüllenden Eindrücke zu leiten, breche ich nach einer Weile ab, öffne meine Augen erneut und verliere mich sogleich in den außergewöhnlich hellen Augen des Schildhalters unseres Reiseanbieters.
Geraume Zeit vergeht und langsam löst sich die verklebte Masse auf.
Ab und zu knipse ich Bilder, um mir die Zeit zu vertreiben.
Bald kommen auch die anderen, eine deutsche Familie, wegen welcher wir so lange warten mussten.
Es lag an den Massen im Flughafen.
Zeitumstellung, Überlastung- alles auf einmal.
Entrüstet sind wir also nicht, wir sahen schließlich das Chaos, waren mittendrin (der kleine Bruder brachte schnelle Erlösung; wir wurden zu einem freien Schalter gewunken. Man ist kinderlieb dort, hörte ich).
Aber langsam überkommt mich die Erschöpfung. Schleichend kriecht sie in meine Knochen wie die klebende Hitze.
Wir ziehen also erneut weiter, werden zu einem kleinen, weißen Bus gebracht, unsere Koffer werden verladen.
Und endlich steige ich ein.
Im ersten Augenblick bin ich mir nicht sicher, was mich zuerst überrollt. Der kühle Hauch, welcher mich urplötzlich umgibt und mich endlich endlich aufatmen lässt - oder der beißende Jasminduft, welcher schlagartig meine Lungen füllt und mir den Atmen sogleich wieder nimmt und in mir das Gefühl arabischer Frühlingsnächte weckt.
Endlich raus aus dem Wirrwarr aus Überdachungen, endlich ins Hotel.
Der Weg ist lang, die vielen Eindrücke erschlagen.
Doch ich genieße es, lasse mich in den Sitz zurücksinken und blicke aus dem Fenster, sehe Lichter und gigantische Silhouetten an mir vorbeirauschen und im Zwielicht der erhellten Nacht verschwimmen.
Die Zeit verschwimmt.
Wie spät es ist, weiß ich jetzt nicht mehr.
Als wir vor dem Hotel zum halten kommen, krieche ich aus dem kühlen Schutz zurück in die Hitze, schnappe meinen Koffer und hebe meinen Kopf.
Gloria Hotel leuchtet über dem Eingang in angenehmem Grün auf.
Wir gehen in die Lobby und wieder umhüllt uns ein kalter Schleier.
Die Eingangshalle ist landestypisch eingerichtet, doch ist es nichts Besonderes.
Nach dem Einchecken steigt die Karavane in den Lift und mir fallen sofort die Knöpfe auf.
40 Stockwerke, für Dubai ein winziger Bauklotz zwischen Hochhäusern.
31 präge ich mir ein, als der Knopf rot aufleuchtet- unser Stockwerk.
Die Hotelzimmer sind groß, die Aussicht atemberaubend.
Schleichend mache ich mich fertig, packe nur das Nötigste aus, frage mich, wie spät es wohl ist. 3:00 Uhr oder 4:00 Uhr?
Und als ich nach langem Trödeln schließlich das Licht ausschalte und mich in die Decke einwickle, kann ich noch nicht ganz glauben, dass ich wirklich in Dubai bin.
Von Urlaubsfeelings keine Spur.
Ich schließe die Augen und plötzlich überkommt mich schier unendliche Müdigkeit.
Wieder verschwimmen meine Gedanken, rücken in den Hintergrund.
Nur einmal noch blitzt ein klarer Gedanke auf.
Erstmal die neuen Eindrücke verarbeiten.
Und damit verschwimmt alles vor mir, in mir, schon nehme ich Anlauf, bereit, in die erfrischende Quelle der Traumwelt einzutauchen.
Doch was ist das?
Ich drehe mich unruhig auf die Seite.
Und das?
Langsam kommt alles zurück, wird wieder klar, die Quelle hüllt sich in undurchdringliche Dunkelheit.
Ich reiße die Augen auf und starre in die geräuschvolle Finsternis des kühlen Hotelzimmers.
Scharren, Schritte, Staubsauger auf dem Flur, pulsierender Straßenlärm, Fernseher, Gelächter...
Du bist in Dubai...
Eure Gleyfin
...bereits 444 x gelesen
Nacht 1
Aufwachen in Dubai
Die mit Werbung beklebten Türen schwingen auf und ich erwarte einen heißen Windstoß- oder einen kühlen.
Irgendetwas.
Doch draußen scheint es genau so stickig und schwül wie im überquillenden Flughafen, die träge Luft regt sich nicht.
Aufatmen kann ich also noch nicht.
Es ist spät.
0:00 Uhr, vielleicht sogar ein wenig später.
Doch alles um mich herum brodelt.
Überall stehen Männer mit Schildern in den Händen, redend, lachend.
Einige Meter weiter rauschen Taxen im Sekundentakt vorbei, raus aus dem verwirrenden und erstickenden Überdachungssystem.
Während wir diesen seltsamen Korridor aus menschlichen Schildständern entlangschlurfen, schlägt mir der wahre Duft Dubais mit voller Wucht ins Gesicht.
Es stinkt nach Schweiß, mit jedem Schritt wird die Luft erdrückender, von hunderten, wenn nicht tausenden, Menschen schon gebraucht.
Und Parfüm. Süßes Parfüm, so aufdringlich und doch geheimnisvoll, verschleiernd und offenbarend zugleich.
Und trotz allem männlich.
Während mein Blick also umherschweift, wird mir mulmig zumute.
Frauen scheinen hier nichts verloren zu haben, ausgenommen weibliche Fluggäste.
Die schwüle, kochende Nacht macht durstig.
Mit jeder Minute kann ich weniger denken, doch müde bin ich noch nicht.
Schleppend ziehe ich meinen Koffer hinter mir her, eingereiht in die Familienkaravane.
Nach einigem Hin und Her bleiben wir kurz stehen.
Der Bär spricht mit jemandem, bekommt sein Handy, telefoniert.
Seufzend lasse ich mich auf meinem treuen Hartschalenkoffer nieder und schließe die Augen.
Ich lausche dem Lärm der Großstadtnacht, versuche, alles auf mich wirken zu lassen.
Gespannt warte ich - wohl auf eine Sinnesüberflutung.
Einen Knall, der vermag, mich jedes einzelne Geräusch hören zu lassen, mir zu jedem Ton Bilder zu zeigen, ohne wirklich zu sehen.
Es wäre wie ein von mir so gern genannter ''Filmausschnitt''.
Doch dieser bleibt leider aus.
Stattdessen ist alles so, wie es schon die ganze Zeit ist.
Nicht erleuchtender Stadtlärm.
Ich öffne meine Augen wieder und runzle die Stirn.
Mein Blick richtet sich auf den Bären.
Seine Augen scheinen jeden Augenblick hervorzutreten und stieren gereizt über die Menschenmassen hinweg, während er versucht, den Lärm beim Telefonieren zu durchdringen.
Nach einigen Minuten des Verharrens und mit einem Ziel vor Augen geht es also weiter.
Zu einem anderen Schildhalter.
Und endlich sind wir richtig.
Wieder lassen wir uns auf den Koffern nieder und wieder schließe ich die Augen.
Nun höre ich weg, versuche abzuschalten, doch das ständige Dröhnen füllt mich aus, wenn auch nicht ganz.
Auch diesen Versuch, die mich umhüllenden Eindrücke zu leiten, breche ich nach einer Weile ab, öffne meine Augen erneut und verliere mich sogleich in den außergewöhnlich hellen Augen des Schildhalters unseres Reiseanbieters.
Geraume Zeit vergeht und langsam löst sich die verklebte Masse auf.
Ab und zu knipse ich Bilder, um mir die Zeit zu vertreiben.
Bald kommen auch die anderen, eine deutsche Familie, wegen welcher wir so lange warten mussten.
Es lag an den Massen im Flughafen.
Zeitumstellung, Überlastung- alles auf einmal.
Entrüstet sind wir also nicht, wir sahen schließlich das Chaos, waren mittendrin (der kleine Bruder brachte schnelle Erlösung; wir wurden zu einem freien Schalter gewunken. Man ist kinderlieb dort, hörte ich).
Aber langsam überkommt mich die Erschöpfung. Schleichend kriecht sie in meine Knochen wie die klebende Hitze.
Wir ziehen also erneut weiter, werden zu einem kleinen, weißen Bus gebracht, unsere Koffer werden verladen.
Und endlich steige ich ein.
Im ersten Augenblick bin ich mir nicht sicher, was mich zuerst überrollt. Der kühle Hauch, welcher mich urplötzlich umgibt und mich endlich endlich aufatmen lässt - oder der beißende Jasminduft, welcher schlagartig meine Lungen füllt und mir den Atmen sogleich wieder nimmt und in mir das Gefühl arabischer Frühlingsnächte weckt.
Endlich raus aus dem Wirrwarr aus Überdachungen, endlich ins Hotel.
Der Weg ist lang, die vielen Eindrücke erschlagen.
Doch ich genieße es, lasse mich in den Sitz zurücksinken und blicke aus dem Fenster, sehe Lichter und gigantische Silhouetten an mir vorbeirauschen und im Zwielicht der erhellten Nacht verschwimmen.
Die Zeit verschwimmt.
Wie spät es ist, weiß ich jetzt nicht mehr.
Als wir vor dem Hotel zum halten kommen, krieche ich aus dem kühlen Schutz zurück in die Hitze, schnappe meinen Koffer und hebe meinen Kopf.
Gloria Hotel leuchtet über dem Eingang in angenehmem Grün auf.
Wir gehen in die Lobby und wieder umhüllt uns ein kalter Schleier.
Die Eingangshalle ist landestypisch eingerichtet, doch ist es nichts Besonderes.
Nach dem Einchecken steigt die Karavane in den Lift und mir fallen sofort die Knöpfe auf.
40 Stockwerke, für Dubai ein winziger Bauklotz zwischen Hochhäusern.
31 präge ich mir ein, als der Knopf rot aufleuchtet- unser Stockwerk.
Die Hotelzimmer sind groß, die Aussicht atemberaubend.
Schleichend mache ich mich fertig, packe nur das Nötigste aus, frage mich, wie spät es wohl ist. 3:00 Uhr oder 4:00 Uhr?
Und als ich nach langem Trödeln schließlich das Licht ausschalte und mich in die Decke einwickle, kann ich noch nicht ganz glauben, dass ich wirklich in Dubai bin.
Von Urlaubsfeelings keine Spur.
Ich schließe die Augen und plötzlich überkommt mich schier unendliche Müdigkeit.
Wieder verschwimmen meine Gedanken, rücken in den Hintergrund.
Nur einmal noch blitzt ein klarer Gedanke auf.
Erstmal die neuen Eindrücke verarbeiten.
Und damit verschwimmt alles vor mir, in mir, schon nehme ich Anlauf, bereit, in die erfrischende Quelle der Traumwelt einzutauchen.
Doch was ist das?
Ich drehe mich unruhig auf die Seite.
Und das?
Langsam kommt alles zurück, wird wieder klar, die Quelle hüllt sich in undurchdringliche Dunkelheit.
Ich reiße die Augen auf und starre in die geräuschvolle Finsternis des kühlen Hotelzimmers.
Scharren, Schritte, Staubsauger auf dem Flur, pulsierender Straßenlärm, Fernseher, Gelächter...
Du bist in Dubai...
Eure Gleyfin
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