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Samstag, 19. Mai 2012
Dubai-Tagebuch (d. 4.)
gleyfin, 00:39h
29.03.2012
Tag 3
Minarette
Hitze. Lärm. Schweiß. Aufdringliche Verkäufer.
Schwarze, weiße oder gar bunte Gewänder.
Multikulturelles Chaos.
Und mitten drin eine kleine große Europäerin mit Kamera und buntem Sommerkleid.
Die Altstadt schreit und brennt, funkelt und stinkt.
Und enttäuscht.
Als wir endlich, nach langem Metrofahren- in der Altstadt stehen, bin ich frustriert.
Ich stellte es mir alles anders vor, älter, traditioneller.
Doch vor allem älter!
Nach einer kurzen Orientierungspause nehmen wir die Beine wieder einmal in die Hand.
Es ist heißer als sonst- und die Temperatur steigt noch immer unerbittlich.
Während wir ernüchtert zwischen so sehr 'modernisierten' Gebäuden umherlaufen, einen traditionellen Basar vermissend, breche ich beinahe zusammen.
Des Bücherwurmsyndroms wegen, welches, wie schon bekannt, nur im klimatisierten Smog der brennenden Wüstenstädte seine Symptome entfaltet.
Bald, nach scheinbar stundenlangem Umhergeirre und Durchgefrage, will ich nur weg.
Ins Hotel, nach Hause.
Egal, hauptsache weg.
Ich hasse Dubai, beschließe ich, während ich wieder einmal das Schlusslicht der Kolonne bilde und mir vorstelle, wie ich auf den selbst in der Altstadt glattgeleckten Straßen Dubais vertrockne.
Doch-
Nach einer Flussüberquerung mit einem nussschalen ähnlichen Wassertaxi, einem Wassermelonensaft am Gewässer und dem Kaufen einiger Postkarten fühle ich mich ein wenig besser.
Und endlich kommen mehr und mehr Motive zum Vorschein, Balsam für die geschundene Fotografenseele.
Es ist später Nachmittag, als wir uns auf den Weg zum Museum machen und es plötzlich von den umliegenden Minaretten tönt, wobei die Muezzine über die Lautsprecher ihren Singsang auf ganz Dubai niederfließen lassen, im Einklang miteinander und ihrem Glauben.
Endlich Urlaubsfeeling, endlich Tradition.
Gänsehaut pur.
Und wieder ein Feind weniger auf der Hassliste.
Das Museum besuchen wir aus Versehen und ungesehen gegen den Strom (von hinten, daher um sonst) und entdecken noch mehr Bräuche.
Als wir das Museum wieder verlassen, suchen wir einen Libanesen auf; ein 'Geheimtipp'.
Also laufen wir erneut los.
Doch diesmal macht es mir nichts mehr aus.
Der Abend bringt wundervolle Motive und kühles Windhauchen.
Als wir vor einem kleinen Restaurant, verworren in Baugerrüste und getaucht in altmodische Farben, stehen bleiben, stutze ich.
Der Libanese mit dem Namen Blue Barjeel ist ganz offensichtlich heruntergekommen.
Das Essen jedoch ist grandios und äußerst preiswert.
Wir fragen uns trotzdem schmunzelnd, wie dieses speckige Restaurant am Fluss, in einer Gasse -nur von Einheimischen genutzt- es in einen Reiseführer und in die Herzen vieler Bekannter schaffen konnte.
Womöglich ist es der Charme der Altstadt, welcher auf dem Restaurant ruht.
Oft steigt mir der Geruch von süßem Wasserpfeifen-Tabak in die Nase, wie schon sooft in den letzten Tagen.
Ich betrachte das rege Treiben der tuckernden Wassertaxis auf dem Fluss, mache ein paar Fotos und lasse es mir schmecken.
Das Lächeln eines Kellners versüßt mir den Abend, sowie die Geste eines Mannes in der überfüllten Metro, welcher mir seinen Platz überlässt.
Während alles an mir vorbeirauscht, die Lichter und Silhouetten der Tower und Hotels, denke ich bei mir
Dubai ist gar nicht mal so schlecht.
Eure Gleyfin
...bereits 493 x gelesen
Tag 3
Minarette
Hitze. Lärm. Schweiß. Aufdringliche Verkäufer.
Schwarze, weiße oder gar bunte Gewänder.
Multikulturelles Chaos.
Und mitten drin eine kleine große Europäerin mit Kamera und buntem Sommerkleid.
Die Altstadt schreit und brennt, funkelt und stinkt.
Und enttäuscht.
Als wir endlich, nach langem Metrofahren- in der Altstadt stehen, bin ich frustriert.
Ich stellte es mir alles anders vor, älter, traditioneller.
Doch vor allem älter!
Nach einer kurzen Orientierungspause nehmen wir die Beine wieder einmal in die Hand.
Es ist heißer als sonst- und die Temperatur steigt noch immer unerbittlich.
Während wir ernüchtert zwischen so sehr 'modernisierten' Gebäuden umherlaufen, einen traditionellen Basar vermissend, breche ich beinahe zusammen.
Des Bücherwurmsyndroms wegen, welches, wie schon bekannt, nur im klimatisierten Smog der brennenden Wüstenstädte seine Symptome entfaltet.
Bald, nach scheinbar stundenlangem Umhergeirre und Durchgefrage, will ich nur weg.
Ins Hotel, nach Hause.
Egal, hauptsache weg.
Ich hasse Dubai, beschließe ich, während ich wieder einmal das Schlusslicht der Kolonne bilde und mir vorstelle, wie ich auf den selbst in der Altstadt glattgeleckten Straßen Dubais vertrockne.
Doch-
Nach einer Flussüberquerung mit einem nussschalen ähnlichen Wassertaxi, einem Wassermelonensaft am Gewässer und dem Kaufen einiger Postkarten fühle ich mich ein wenig besser.
Und endlich kommen mehr und mehr Motive zum Vorschein, Balsam für die geschundene Fotografenseele.
Es ist später Nachmittag, als wir uns auf den Weg zum Museum machen und es plötzlich von den umliegenden Minaretten tönt, wobei die Muezzine über die Lautsprecher ihren Singsang auf ganz Dubai niederfließen lassen, im Einklang miteinander und ihrem Glauben.
Endlich Urlaubsfeeling, endlich Tradition.
Gänsehaut pur.
Und wieder ein Feind weniger auf der Hassliste.
Das Museum besuchen wir aus Versehen und ungesehen gegen den Strom (von hinten, daher um sonst) und entdecken noch mehr Bräuche.
Als wir das Museum wieder verlassen, suchen wir einen Libanesen auf; ein 'Geheimtipp'.
Also laufen wir erneut los.
Doch diesmal macht es mir nichts mehr aus.
Der Abend bringt wundervolle Motive und kühles Windhauchen.
Als wir vor einem kleinen Restaurant, verworren in Baugerrüste und getaucht in altmodische Farben, stehen bleiben, stutze ich.
Der Libanese mit dem Namen Blue Barjeel ist ganz offensichtlich heruntergekommen.
Das Essen jedoch ist grandios und äußerst preiswert.
Wir fragen uns trotzdem schmunzelnd, wie dieses speckige Restaurant am Fluss, in einer Gasse -nur von Einheimischen genutzt- es in einen Reiseführer und in die Herzen vieler Bekannter schaffen konnte.
Womöglich ist es der Charme der Altstadt, welcher auf dem Restaurant ruht.
Oft steigt mir der Geruch von süßem Wasserpfeifen-Tabak in die Nase, wie schon sooft in den letzten Tagen.
Ich betrachte das rege Treiben der tuckernden Wassertaxis auf dem Fluss, mache ein paar Fotos und lasse es mir schmecken.
Das Lächeln eines Kellners versüßt mir den Abend, sowie die Geste eines Mannes in der überfüllten Metro, welcher mir seinen Platz überlässt.
Während alles an mir vorbeirauscht, die Lichter und Silhouetten der Tower und Hotels, denke ich bei mir
Dubai ist gar nicht mal so schlecht.
Eure Gleyfin
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Mittwoch, 16. Mai 2012
Glashäuschen
gleyfin, 23:56h
Wir saßen in einem der kleinen gläsernen Häuschen und warteten auf ihren Zug.
Es war kühl und feucht, doch die Sonne, welche dann und wann hinter den wallenden Wolkenmonstren hervorblitze, vermochte ein wenig zu wärmen.
Immer, wenn die Sonne also hervorkam, schloss ich, während wir redeten, die Augen und hielt mein Gesicht den Sonnenstrahlen entgegen, welche matt in das Glashäuschen vielen.
Das Licht drang durch meine Lider und ließ mich orangene Schleier sehen.
Einmal schien es, nur für einen Atemzug, totenstill zu sein, als plötzlich ein Zug donnernd an uns vorbeirauschte.
Und augenblicklich fühlte ich mich in einen dieser asiatischen Zeichentrickfilme hineinversetzt.
Ich musste unweigerlich an meinen Lieblingsfilm dieser Art denken -Chihiros Reise ins Zauberland- und an die Szenen mit dem Zug, welcher scheinbar über das Wasser hinwegfuhr.
Als der Zug vorbeigefahren war und ich meine Augen wieder öffnete, lächelte sie mir neckisch entgegen und beide prusteten wir los, wieder zurück im kleinen Glashäuschen unserer Welt.
Eure Gleyfin
...bereits 449 x gelesen
Es war kühl und feucht, doch die Sonne, welche dann und wann hinter den wallenden Wolkenmonstren hervorblitze, vermochte ein wenig zu wärmen.
Immer, wenn die Sonne also hervorkam, schloss ich, während wir redeten, die Augen und hielt mein Gesicht den Sonnenstrahlen entgegen, welche matt in das Glashäuschen vielen.
Das Licht drang durch meine Lider und ließ mich orangene Schleier sehen.
Einmal schien es, nur für einen Atemzug, totenstill zu sein, als plötzlich ein Zug donnernd an uns vorbeirauschte.
Und augenblicklich fühlte ich mich in einen dieser asiatischen Zeichentrickfilme hineinversetzt.
Ich musste unweigerlich an meinen Lieblingsfilm dieser Art denken -Chihiros Reise ins Zauberland- und an die Szenen mit dem Zug, welcher scheinbar über das Wasser hinwegfuhr.
Als der Zug vorbeigefahren war und ich meine Augen wieder öffnete, lächelte sie mir neckisch entgegen und beide prusteten wir los, wieder zurück im kleinen Glashäuschen unserer Welt.
Eure Gleyfin
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Wolkenbruch
gleyfin, 23:38h
Sie stand allein dort, auf diesem winzigen Stück Grün, umgeben von Straßen und Häusern.
Allein mit Regenschirm und Fahrrad unter einer Kastanie.
Die Tropfen prasselten wie Donnergroll auf den schwarzen Schirm, zersprangen, fügten sich zu Rinnsalen und flossen den dunklen Stoff hinunter, nur, um erneut in Tropfenform weiter gen Boden herabzufallen.
Der Schirm verdeckte die Sicht des Mädchens auf die Straßen, sie sah nur das frische Grün des Grases und den knisternden Regen.
Es war schwül.
Sie hielt ihre Hand aus dem schützenden Kreis des Schirms und ließ die Tropfen auf ihre Haut schlagen.
Sie waren warm, wie die Luft.
Überall um sie herum fielen die Blüten der alten Kastanie inmitten der Regentropfen zu Boden, bezwungen von der Schwere des Wassers.
Alles schien verschwommen.
Bald wurden das Grollen des Regens und das Dröhnen der Wagen auf den asphaltierten Straßen Eins, ebenso wie die Blüten und die Tropfen.
Und auch die Zeit schien verschleiert, gefangen hinter der nebelhaften Wand aus Regen.
Doch so plötzlich, wie sich der Regen über diesen kleinen Fleck Welt ergossen hatte, hörte er auch wieder auf.
Und nur einige Atemzüge später klafften riesige blaue Wunden in den grauen Wolken der Stadt.
Jäh riss die bleierne Mauer endgültig auf und Sonnenstrahlen wie auch erdrückende Hitze ergossen sich über das kleine Fleckchen Grün und dem Mädchen, welches darauf stand.
Allein unter einer Kastanie.
Eure Gleyfin
...bereits 368 x gelesen
Allein mit Regenschirm und Fahrrad unter einer Kastanie.
Die Tropfen prasselten wie Donnergroll auf den schwarzen Schirm, zersprangen, fügten sich zu Rinnsalen und flossen den dunklen Stoff hinunter, nur, um erneut in Tropfenform weiter gen Boden herabzufallen.
Der Schirm verdeckte die Sicht des Mädchens auf die Straßen, sie sah nur das frische Grün des Grases und den knisternden Regen.
Es war schwül.
Sie hielt ihre Hand aus dem schützenden Kreis des Schirms und ließ die Tropfen auf ihre Haut schlagen.
Sie waren warm, wie die Luft.
Überall um sie herum fielen die Blüten der alten Kastanie inmitten der Regentropfen zu Boden, bezwungen von der Schwere des Wassers.
Alles schien verschwommen.
Bald wurden das Grollen des Regens und das Dröhnen der Wagen auf den asphaltierten Straßen Eins, ebenso wie die Blüten und die Tropfen.
Und auch die Zeit schien verschleiert, gefangen hinter der nebelhaften Wand aus Regen.
Doch so plötzlich, wie sich der Regen über diesen kleinen Fleck Welt ergossen hatte, hörte er auch wieder auf.
Und nur einige Atemzüge später klafften riesige blaue Wunden in den grauen Wolken der Stadt.
Jäh riss die bleierne Mauer endgültig auf und Sonnenstrahlen wie auch erdrückende Hitze ergossen sich über das kleine Fleckchen Grün und dem Mädchen, welches darauf stand.
Allein unter einer Kastanie.
Eure Gleyfin
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Dienstag, 15. Mai 2012
Zurückgelesen
gleyfin, 18:52h
Es ist schon amüsant, wenn ich mich durch meine alten Einträge lese.
Man kann wirklich erkennen, wie sich alles in den letzten 301 Tagen entwickelt hat.
Meine Ausdrucksweise, die Situationen, meine Empfindungen und Gefühle etc. .
Ganz schön viel Veränderung für 301 Tage, könnte man meinen.
Doch 301 Tage werden schnell zu 365 Tagen-
ein Jahr in der Zeitrechnung der Menschen.
Und dieses eine Jahr ist für manch einen manchmal eine recht lange Zeitspanne.
Wobei Zeit ja eigentlich relativ ist.
Denn wer weiß schon, ob wir Menschen viel oder wenig Zeit haben oder ab wann eine Zeitspanne groß oder klein ist?
Mit Gewissheit kann ich zumindest von der Zeit sagen, dass sie alles und jeden auf Kurz oder Lang verändert.
Eure Gleyfin
...bereits 353 x gelesen
Man kann wirklich erkennen, wie sich alles in den letzten 301 Tagen entwickelt hat.
Meine Ausdrucksweise, die Situationen, meine Empfindungen und Gefühle etc. .
Ganz schön viel Veränderung für 301 Tage, könnte man meinen.
Doch 301 Tage werden schnell zu 365 Tagen-
ein Jahr in der Zeitrechnung der Menschen.
Und dieses eine Jahr ist für manch einen manchmal eine recht lange Zeitspanne.
Wobei Zeit ja eigentlich relativ ist.
Denn wer weiß schon, ob wir Menschen viel oder wenig Zeit haben oder ab wann eine Zeitspanne groß oder klein ist?
Mit Gewissheit kann ich zumindest von der Zeit sagen, dass sie alles und jeden auf Kurz oder Lang verändert.
Eure Gleyfin
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Montag, 14. Mai 2012
Mantra
gleyfin, 22:00h
Mein aktuelles Mantra lautet:
Scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße....
AAAARRRRGH!!!
Eure Gleyfin
Anmerkung: Angelehnt an ein Kommentar einer Kommentatorin sowie an meine Antwort auf genanntes Kommentar, harrharr.
...bereits 298 x gelesen
Scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße....
AAAARRRRGH!!!
Eure Gleyfin
Anmerkung: Angelehnt an ein Kommentar einer Kommentatorin sowie an meine Antwort auf genanntes Kommentar, harrharr.
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300
gleyfin, 18:30h
Scheiße.
Sie verrinnt wie Sand in meinen Händen, läuft mir davon und lässt alles an mir vorbeipreschen.
Es geht gerade einfach alles viel zu schnell.
Ich brauche sie, die Zeit..
Und doch muss das weit Entfernte so erstickend zäh wirken.
Es ist zum Haareraufen, das mit den Gegensätzen.
...bereits 293 x gelesen
Sie verrinnt wie Sand in meinen Händen, läuft mir davon und lässt alles an mir vorbeipreschen.
Es geht gerade einfach alles viel zu schnell.
Ich brauche sie, die Zeit..
Und doch muss das weit Entfernte so erstickend zäh wirken.
Es ist zum Haareraufen, das mit den Gegensätzen.
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