Montag, 8. August 2011
Ich, der Topf
gleyfin, 20:19h
Vorhin, als ich in der Küche zugange war, ist mir eine verblüffende Gemeinsamkeit zwischen den Kochtöpfen und mir aufgefallen.
Immer, wenn ich die Kochtöpfe in die kleinen, überfüllten Regale zwenge, drehe ich die Deckel um, damit die Kochtöpfe bis auf den Millimeter genau neben die vielen Anderen passen.
Normalerweise nichts Ungewöhnliches, aber dieses mal viel es mir wie Schuppen von den Augen:
Ich bin auch ein Kochtopf !! Und warum?
Weil ich mich immer versuche anzupassen, mich zu verändern, damit ich auch in diese kleinen überfüllten Regale passe. Ich kehre alles, was mir gefällt und was mich ausmacht nach innen, unterdrücke es und versuche mich so zu verhalten, wie andere es sehen wollen und werde somit zu einer hirntoten Masse meiner Selbst. Mit der Zeit frisst sich alles in mich hinein und dieses ''Alles'' macht mich dann wie schon so oft depressiv.
Und da bin ich bestimmt nicht die Einzige. Aber warum wollen wir uns denn überhaupt zu den anderen Töpfen zwengen und in der einsamen Unauffälligkeit ersticken, die zwischen den uniformen Körpern auf uns lastet und uns erdrückt? Warum, wenn wir doch die ganze Freiheit der gesamten Küche genießen könnten? Sowas regt mich immer wieder (vor allem an mir selbst) auf. Schließlich sind die anderen Töpfe, die sich für toll und angesagt halten auch nicht anders. Sie geben sich hohl und faul, machen auf lässig und rekeln sich somit in der strahlenden Aufmerksamkeit derer, die noch einen Funken Individualität in sich tragen. Und wozu das Ganze? Wahrscheinlich, weil sie nicht mit ihrem eigenen 'Ich' zufrieden sind und sich, genau wie so viele andere, daraufhin verstellen. Und einige kommen dann sogar mit diesem Müll durch.
Ich frage mich, warum gerade diese Vorstellung von einem Kochtopf so verdammt beliebt ist und warum ich diese abgehobenen Töpfe auch noch dafür beneide, dass sie sich selbst zerstören, weil sie so zu einer teils eingebildeten, teils (leider) echten Berühmtheit gelangen, die sie überhaupt nicht verdienen, da sie so definitiv überhaupt nichts zu einer sympathischen, funktionierenden Gemeinschaft beitragen. (Die wäre aber auch so schon längst für'n Arsch!)
Wahrscheinlich will ich deswegen ein Niemand sein, damit ich jemand bin, der im Grunde auch ein Niemand ist. Obwohl ich noch nicht ein mal gerne im Mittelpunkt stehe. Fraglich, warum ich dann trotzdem so abneigend denen gegenüber bin, die viel, besser gesagt mehr Aufmerksamkeit genießen als ich.
ARGH!
Ich mache mir mein Leben unnötig schwer. Ich sollte einfach versuchen, meinen Platz in der großen Küche zu finden, weit weg von allen Regalen, wo mich keiner bedrängt und wo ich mein wahres, individuelles 'Ich' frei entfalten kann, ohne jemanden, dessen Aura mich bedrängt und ohne jegliche, zerstörerische Mittelpunkte ..
Eure Gleyfin
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Immer, wenn ich die Kochtöpfe in die kleinen, überfüllten Regale zwenge, drehe ich die Deckel um, damit die Kochtöpfe bis auf den Millimeter genau neben die vielen Anderen passen.
Normalerweise nichts Ungewöhnliches, aber dieses mal viel es mir wie Schuppen von den Augen:
Ich bin auch ein Kochtopf !! Und warum?
Weil ich mich immer versuche anzupassen, mich zu verändern, damit ich auch in diese kleinen überfüllten Regale passe. Ich kehre alles, was mir gefällt und was mich ausmacht nach innen, unterdrücke es und versuche mich so zu verhalten, wie andere es sehen wollen und werde somit zu einer hirntoten Masse meiner Selbst. Mit der Zeit frisst sich alles in mich hinein und dieses ''Alles'' macht mich dann wie schon so oft depressiv.
Und da bin ich bestimmt nicht die Einzige. Aber warum wollen wir uns denn überhaupt zu den anderen Töpfen zwengen und in der einsamen Unauffälligkeit ersticken, die zwischen den uniformen Körpern auf uns lastet und uns erdrückt? Warum, wenn wir doch die ganze Freiheit der gesamten Küche genießen könnten? Sowas regt mich immer wieder (vor allem an mir selbst) auf. Schließlich sind die anderen Töpfe, die sich für toll und angesagt halten auch nicht anders. Sie geben sich hohl und faul, machen auf lässig und rekeln sich somit in der strahlenden Aufmerksamkeit derer, die noch einen Funken Individualität in sich tragen. Und wozu das Ganze? Wahrscheinlich, weil sie nicht mit ihrem eigenen 'Ich' zufrieden sind und sich, genau wie so viele andere, daraufhin verstellen. Und einige kommen dann sogar mit diesem Müll durch.
Ich frage mich, warum gerade diese Vorstellung von einem Kochtopf so verdammt beliebt ist und warum ich diese abgehobenen Töpfe auch noch dafür beneide, dass sie sich selbst zerstören, weil sie so zu einer teils eingebildeten, teils (leider) echten Berühmtheit gelangen, die sie überhaupt nicht verdienen, da sie so definitiv überhaupt nichts zu einer sympathischen, funktionierenden Gemeinschaft beitragen. (Die wäre aber auch so schon längst für'n Arsch!)
Wahrscheinlich will ich deswegen ein Niemand sein, damit ich jemand bin, der im Grunde auch ein Niemand ist. Obwohl ich noch nicht ein mal gerne im Mittelpunkt stehe. Fraglich, warum ich dann trotzdem so abneigend denen gegenüber bin, die viel, besser gesagt mehr Aufmerksamkeit genießen als ich.
ARGH!
Ich mache mir mein Leben unnötig schwer. Ich sollte einfach versuchen, meinen Platz in der großen Küche zu finden, weit weg von allen Regalen, wo mich keiner bedrängt und wo ich mein wahres, individuelles 'Ich' frei entfalten kann, ohne jemanden, dessen Aura mich bedrängt und ohne jegliche, zerstörerische Mittelpunkte ..
Eure Gleyfin
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