Freitag, 19. August 2011
Neuanfang
gleyfin, 01:58h
Ich lag im Bett und starrte die dunkle Zimmerdecke an. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass sich schon Morgen alles ändern würde. Ich würde ein mir völlig unbekanntes Gebäude betreten und ich würde nach 6 langen Jahren in eine neue Klasse kommen, wo mir zwischen fremden Augen bis zum Äußersten unwohl werden würde. Ich fühlte mich so unglaublich alt, obwohl ich doch erst 16 bin. Ich ließ meine Kindheit an meinem inneren Auge vorbeiziehen, dabei versuchte ich jedoch verbissen, nur die wenigen schönen Erinnerungen hervorzurufen. Das heißt nicht, dass ich keine schöne Kindheit hatte. Wahrscheinlich hatte ich sie, aber als geborene Pessimistin war ich schon als kleines Mädchen oft depressiv und sah nur das schlechte in Allem und Jedem. Ich war schwach, ließ jegliche schlechte Kritik in mich eindringen und dafür jedes einzelne Kompliment an mir abprallen, weil ich noch nie das kleinste bisschen Selbswertgefühl besaß. Dadurch wurde ich zum Außenseiter. Hatte kaum Freunde, weil auf mir etwas Dunkles lastete, etwas, was wahrscheinlich für andere Kinder abschreckend und nicht fröhlich und unbeschwert wirkte. Verständlich, dass ich mich deshalb nur an den wunderschön melancholischen Wald, neben den wir früher lebten, an einen Regenbogen, den ich entdeckte, als meine Mum mich ein mal zum Kindergarten brachte und an meinen geliebten Hund erinnern konnte
(und wollte).
Denn ich glaube, nur der Hund verstand, wie ich mich damals schon fühlte (ich weiß, dass es sich verrückt und ziemlich abgedroschen anhören muss, aber als einsames Kind stellt man eben besondere Bindungen zu Dingen her, die es schaffen, einem wortlos Trost zu spenden).
Ich kam immer zu ihm nach Draußen, wenn es gewitterte, und zusammen standen wir, dem Tanz der unendlich vielen Regentropfen zusehend, in der offenen Schuppentür. Und manchmal, wenn die vielen Sterne am Sommernachtshimmel leuchteten, saß ich auf der alten Holzbank, welche im kleinen Hinterhof stand, und beobachtete, den abendlichen Geräuschen des Waldes lauschend, die Sterne, während er seinen massigen Kopf in meinen Schloß legte und mich aus kleinen, orange schimmernden Augen stumm betrachtete.
Ich konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als ich an dieses riesige Wesen mit sanftem Gemüt dachte. Als ich mich dann urplötzlich in einer Stadt, auf einer neuen Schule und in einer kleinen Wohnung wiederfand, fühlte ich mich schelcht. Und für schrecklich langen Augenblick brachen die vielen schlechten Erinnerungen über mich herein.
Auch hier war ich jahrelang der Außenseiter, habe mich viele Nächte in den Schlaf weinen müssen, um das stetige Mobbing zu überstehen und immer wieder wurde ich ausgelacht. Nicht, weil ich mich blamierte, sondern weil ich nicht selbstbewusst genug war, um über mich selbst, und somit mit den anderen lachen zu können.
Um die düsteren Gedanken an schon längst verdrängte Zeiten abschütteln zu können, versuchte ich mich an eine Situation während des Biologieunterrichts der 6. Klasse zu erinnern, als ich wieder ein mal gemobbt wurde (warum, weiß ich nicht mehr, da ich es wahrscheinlich aus meinem ''Sein'' verbannt habe).
Ich war psychisch so am Ende, dass ich es nicht mehr ertragen konnte. Ich verließ völlig überstürzt und tränenverschmiert den Raum, schlug die Tür mit voller Wucht hinter mir zu und lehnte mich an die kühle Wand des engen, scheinbar unendlich langen Flurs. Ich verbarg mein angeschwollenes Gesicht in meinen zitternden Händen und lauschte meinem eigenen, erbärmlichen Gewinsel.
Doch schlagartig verstummte ich. Ich blickte mich um, weil ich spürte, dass noch jemand im Flur war.
Eine in schwarz gehüllte, riesige Gestalt lehnte, nur einige Meter von mir entfernt, an der anderen Wand und beäugte mich mit selbstsicherem Blick.
Ich vermute, dass ich ihn nur wegen dem, was er ausstrahlte, wahrnahm, weil es genau so dunkel war wie das, was mich schon immer verfolgte. Lange Augenblicke war es ruhig um uns und nur die große Uhr, deren ewiges ''Tick-Tack'' durch den Flur glitt wie viele kleine Impulse, durchbrach die angenehme Stille, während wir uns fest in die Augen sahen. Ich erschrak nicht, als er unerwartet fragte, was los sei. Ich erzählte ihm mit weinerlicher Stimme alles, ohne mir die Mühe zu machen, ihm irgendetwas vorzuspielen. Wozu auch? Ich wusste, dass er als einziger Mensch verstehen würde, was in mir vorging und so vertraute ich ihm, ohne überhaupt seinen Namen zu kennen.
Als ich fertig war, nickte er und brummte verständnisvoll, dann sagte er mir gerade heraus:
''Hör nicht auf die. Das sind alles Arschlöcher. Wichtig ist, was du von dir hältst.''
Als ich dann letzte Nacht daran dachte, was vor so vielen Jahren in diesem Flur geschah, und als seine Worte immer und immer wieder meine Gedanken durchstreiften, musste ich weinen.
Er hatte so Recht !!
Ich dachte später gar nicht mehr an seine Worte, wo ich sie doch auch die nächsten Jahre hätte so dringend brauchen müssen.
Natürlich sagte auch meine Mum mir soetwas in der Art immer wieder, aber nur, damit ich sie mit meinen Problemen in Ruhe ließ.
Schließlich wusste sie nicht, wie sie mit mir umzugehen hatte, denn sie war immer anders und hat noch nie solch düstere Gefühle gehegt, als beliebtes Großmaul.
Nach einer Weile wischte ich mir mit der Decke über's Gesicht und war endlich bereit für das mir Bevorstehende.Bereit für einen Neuanfang ohne Ärger, ohne Druck und mit ganz viel Selbswertgefühl.
Mit Zuversicht und einem kleinen Lächeln schlief ich irgendwann ein.
Aber es half Heute dann doch nicht so richtig. Ich sagte mir diese 3 Sätze immer und immer wieder, und trotzdem spürte ich, wie sich die abwertenden Blicke Anderer in mich bohrten und mich wieder klein und schwach machten, wie sie es schon immer geschafft hatten.
Das ist der ewig wiederkehrende Fluch des Pessimismus..
Wenn ich mein dämliches Selbstbewustsein, welches mich eigentlich stützen sollte, nicht bald finde, breche ich noch vollkommen unter dem Druck, den ich mir immer selbst mache, zusammen.
Hinzu kommt noch, dass ich immer noch keinen einzigen Junge kenne, der mich mehr als mag -oder überhaupt irgendetwas von mir hält- und dabei weiß ich ganz genau, bei aller Selbstverachtung, dass ich weder hässlich noch unglaublich weinerlich bin, denn schließlich fresse ich immer alles in mich hinein, anstatt allen in meiner Umgebung zu berichten, wie ich mich fühle!
Das Leben ist verdammt beschissen !
Eure Gleyfin
P.S. Nachdem ich mich Gestern mit meiner Kindheit und mit meinem Verhalten abgefunden habe, geht es mir irgendwie trotzdem nicht besser.
Und jetzt ?!
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(und wollte).
Denn ich glaube, nur der Hund verstand, wie ich mich damals schon fühlte (ich weiß, dass es sich verrückt und ziemlich abgedroschen anhören muss, aber als einsames Kind stellt man eben besondere Bindungen zu Dingen her, die es schaffen, einem wortlos Trost zu spenden).
Ich kam immer zu ihm nach Draußen, wenn es gewitterte, und zusammen standen wir, dem Tanz der unendlich vielen Regentropfen zusehend, in der offenen Schuppentür. Und manchmal, wenn die vielen Sterne am Sommernachtshimmel leuchteten, saß ich auf der alten Holzbank, welche im kleinen Hinterhof stand, und beobachtete, den abendlichen Geräuschen des Waldes lauschend, die Sterne, während er seinen massigen Kopf in meinen Schloß legte und mich aus kleinen, orange schimmernden Augen stumm betrachtete.
Ich konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als ich an dieses riesige Wesen mit sanftem Gemüt dachte. Als ich mich dann urplötzlich in einer Stadt, auf einer neuen Schule und in einer kleinen Wohnung wiederfand, fühlte ich mich schelcht. Und für schrecklich langen Augenblick brachen die vielen schlechten Erinnerungen über mich herein.
Auch hier war ich jahrelang der Außenseiter, habe mich viele Nächte in den Schlaf weinen müssen, um das stetige Mobbing zu überstehen und immer wieder wurde ich ausgelacht. Nicht, weil ich mich blamierte, sondern weil ich nicht selbstbewusst genug war, um über mich selbst, und somit mit den anderen lachen zu können.
Um die düsteren Gedanken an schon längst verdrängte Zeiten abschütteln zu können, versuchte ich mich an eine Situation während des Biologieunterrichts der 6. Klasse zu erinnern, als ich wieder ein mal gemobbt wurde (warum, weiß ich nicht mehr, da ich es wahrscheinlich aus meinem ''Sein'' verbannt habe).
Ich war psychisch so am Ende, dass ich es nicht mehr ertragen konnte. Ich verließ völlig überstürzt und tränenverschmiert den Raum, schlug die Tür mit voller Wucht hinter mir zu und lehnte mich an die kühle Wand des engen, scheinbar unendlich langen Flurs. Ich verbarg mein angeschwollenes Gesicht in meinen zitternden Händen und lauschte meinem eigenen, erbärmlichen Gewinsel.
Doch schlagartig verstummte ich. Ich blickte mich um, weil ich spürte, dass noch jemand im Flur war.
Eine in schwarz gehüllte, riesige Gestalt lehnte, nur einige Meter von mir entfernt, an der anderen Wand und beäugte mich mit selbstsicherem Blick.
Ich vermute, dass ich ihn nur wegen dem, was er ausstrahlte, wahrnahm, weil es genau so dunkel war wie das, was mich schon immer verfolgte. Lange Augenblicke war es ruhig um uns und nur die große Uhr, deren ewiges ''Tick-Tack'' durch den Flur glitt wie viele kleine Impulse, durchbrach die angenehme Stille, während wir uns fest in die Augen sahen. Ich erschrak nicht, als er unerwartet fragte, was los sei. Ich erzählte ihm mit weinerlicher Stimme alles, ohne mir die Mühe zu machen, ihm irgendetwas vorzuspielen. Wozu auch? Ich wusste, dass er als einziger Mensch verstehen würde, was in mir vorging und so vertraute ich ihm, ohne überhaupt seinen Namen zu kennen.
Als ich fertig war, nickte er und brummte verständnisvoll, dann sagte er mir gerade heraus:
''Hör nicht auf die. Das sind alles Arschlöcher. Wichtig ist, was du von dir hältst.''
Als ich dann letzte Nacht daran dachte, was vor so vielen Jahren in diesem Flur geschah, und als seine Worte immer und immer wieder meine Gedanken durchstreiften, musste ich weinen.
Er hatte so Recht !!
Ich dachte später gar nicht mehr an seine Worte, wo ich sie doch auch die nächsten Jahre hätte so dringend brauchen müssen.
Natürlich sagte auch meine Mum mir soetwas in der Art immer wieder, aber nur, damit ich sie mit meinen Problemen in Ruhe ließ.
Schließlich wusste sie nicht, wie sie mit mir umzugehen hatte, denn sie war immer anders und hat noch nie solch düstere Gefühle gehegt, als beliebtes Großmaul.
Nach einer Weile wischte ich mir mit der Decke über's Gesicht und war endlich bereit für das mir Bevorstehende.Bereit für einen Neuanfang ohne Ärger, ohne Druck und mit ganz viel Selbswertgefühl.
Mit Zuversicht und einem kleinen Lächeln schlief ich irgendwann ein.
Aber es half Heute dann doch nicht so richtig. Ich sagte mir diese 3 Sätze immer und immer wieder, und trotzdem spürte ich, wie sich die abwertenden Blicke Anderer in mich bohrten und mich wieder klein und schwach machten, wie sie es schon immer geschafft hatten.
Das ist der ewig wiederkehrende Fluch des Pessimismus..
Wenn ich mein dämliches Selbstbewustsein, welches mich eigentlich stützen sollte, nicht bald finde, breche ich noch vollkommen unter dem Druck, den ich mir immer selbst mache, zusammen.
Hinzu kommt noch, dass ich immer noch keinen einzigen Junge kenne, der mich mehr als mag -oder überhaupt irgendetwas von mir hält- und dabei weiß ich ganz genau, bei aller Selbstverachtung, dass ich weder hässlich noch unglaublich weinerlich bin, denn schließlich fresse ich immer alles in mich hinein, anstatt allen in meiner Umgebung zu berichten, wie ich mich fühle!
Das Leben ist verdammt beschissen !
Eure Gleyfin
P.S. Nachdem ich mich Gestern mit meiner Kindheit und mit meinem Verhalten abgefunden habe, geht es mir irgendwie trotzdem nicht besser.
Und jetzt ?!
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threebluesheeps,
Mittwoch, 24. August 2011, 14:03
Keiner hat gesagt dass es einfach wird...
.. Diese Worte hab ich oft von meinem Onkel gehört. Ja das Leben ist nicht leicht und es ist auch unfair. Gemobbt zu werden kenne ich nur all zu gut. Ich habe mich damals immer gefragt, warum gerade ich ? Aber wie du so schön erkannt hast sind es die, die kein Selbstbewusstsein haben und nicht über sich selbst lachen können. Und das kann ich bis heute nur sehr schwer, obwohl mein Selbstbewusstsein schon etwas gewachsen ist. Manchmal denke ich mir, es wäre einfacher wenn ich nur wüsste was ich will... Jedenfalls fällt es mir bis heute schwer zu glauben, weil ich mir nie ganz sicher bin ob ich jetzt verarscht werde oder ob es ernst gemeint ist. Ob ich das je herausfinden werde ist mir schleierhaft - aber das Leben wäre um so einiges einfacher. Selbstbewusstsein habe ich vor allem durch meinen Freund erlangt und durch Menschen, denen ich nicht egal bin, die an mich glauben, und mir sagen, dass ich toll bin. Ich denke doch du hast solche Menschen in deinem Leben - oder ? Denn diese Menschen, die an dich glauben sind sehr wichtig. Man kann nicht alles alleine schaffen - und ja der Rat ist etwas voreilig weil ich es selbst im Moment nicht besser mache...
Und - wenn es dir nicht besser geht dann hast du dich noch nicht damit abgefunden. Nur weil es dir vielleicht nicht mehr so weh tut wenn du daran denkst heißt das nicht, dass du es akzeptierst. Bis dahin ist es ein weiter Weg den ich auch noch beschreiten muss. Es bleibt sowieso ein Geheimnis ob wir je darüber hinweg kommen, denn Psychologen fragen ja nicht umsonst nach unserer Kindheit. In unserer Kindheit lernen wir sehr viel, und wir behalten auch viel davon (das meiste denke ich eher unterbewusst). Man kann Erinnerungen aus der Kindheit nicht so einfach löschen. Aber ein wenig traurig ist es schon, dass man sich immer an die schlechten erinnert und die guten Erinnerungen nur so selten wieder findet.
In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute in deiner neuen Schule. Sei stark und denk daran wer du bist, und nicht daran was die andern von dir denken. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass alles leichter geworden ist als ich mit 14 in die neue Schule gekommen bin. Weil meine Mitschüler älter waren, nicht mehr so kindisch, und wir eigentlich alle einen Neuanfang gebrauchen konnten. In dieser Schule kennt dich keiner. Also kannst du sein wer du willst - auch eine selbstbewusste Schülerin ;)
Und - wenn es dir nicht besser geht dann hast du dich noch nicht damit abgefunden. Nur weil es dir vielleicht nicht mehr so weh tut wenn du daran denkst heißt das nicht, dass du es akzeptierst. Bis dahin ist es ein weiter Weg den ich auch noch beschreiten muss. Es bleibt sowieso ein Geheimnis ob wir je darüber hinweg kommen, denn Psychologen fragen ja nicht umsonst nach unserer Kindheit. In unserer Kindheit lernen wir sehr viel, und wir behalten auch viel davon (das meiste denke ich eher unterbewusst). Man kann Erinnerungen aus der Kindheit nicht so einfach löschen. Aber ein wenig traurig ist es schon, dass man sich immer an die schlechten erinnert und die guten Erinnerungen nur so selten wieder findet.
In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute in deiner neuen Schule. Sei stark und denk daran wer du bist, und nicht daran was die andern von dir denken. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass alles leichter geworden ist als ich mit 14 in die neue Schule gekommen bin. Weil meine Mitschüler älter waren, nicht mehr so kindisch, und wir eigentlich alle einen Neuanfang gebrauchen konnten. In dieser Schule kennt dich keiner. Also kannst du sein wer du willst - auch eine selbstbewusste Schülerin ;)
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mayhem,
Donnerstag, 25. August 2011, 02:46
Ich glaub, bis man sich mit etwas abfindet, kann es sehr lange dauern und der Prozess ist oft nicht gerade angenehm.
Ich war eigentlich immer ein willkommenes Mobbinopfer, die ersten 11 Jahre gab es keinen richtigen Grund außer etwas zu viel Gewicht, später hatte ich eine zeit lang schwarze Haare, dazu nur schwarze Klamotten an, noch ein wenig später bunte Haare; hat wunderbar in das "Emo"-Klischee gepasst und gab den Leuten einen Grund, mich scheiße zu finden. Im nachhinein denke ich nicht, dass das das Ausschlaggebende war- Manche Leute sind von Haus aus solche Menschen, denen es nur gut geht, wenn sie andere fertigmachen, und manche passen wohl einfach gut in diese Opferrolle; ich glaube, so eine bin ich.Über mich selbst lachen kann ich nicht, bin zu schnell unsicher, und die witzigen Kommentare fallen mir meistens erst 12h zu spät ein (und ich würde mich fast nie trauen, sie auch zu äußern).
Jedenfalls hab ich versucht, "selbstbewusst" zu sein, hab das ganz gut rübergebracht für kurze Zeit.. und war nach einem Jahr am Ende meiner Kräfte, einfach weil das nicht ich bin.
Inzwischen versuche ich etwas, was für mich persönlich (die Betonung liegt auf persönlich) schwerer ist als einfach alles für mich zu behalten und/oder auf cool zu machen: Zur Unsicherheit stehen. Und eben manchmal (gut, meistens) nichts sagen. Klar fühle ich mich oft genug schlecht dabei und oft genug auch ausgeschlossen, wenn ich mit Leuten, die ich seit meiner "emotionalen Umstellung" kennengelernt habe unterwegs bin und alle reden, nur ich nicht, ich neige zudem zu einem allgemeinen "alles scheiße"- aber ich glaub ja immernoch, auf Dauer ist es besser so.
Gerade, wenn ich mit neuen Leuten zu tun habe (im September dank meiner unheimlich guten Kurswahl für Oberstufe/Abitur wohl wieder), fühlt es sich so nach innerem Ertrinken an. Blöd formuliert, ich weiß. Diese Mischung aus Herz-krampft-sich-zusammen, (bei mir) Angst und einem eigentlich-will-ich-einfach-nur-weg. Das blöde ist, es wird schlimmer, wenn ich es überspiele, deshalb lasse ich das einfach und bin ehrlich.
Das erste, was ich zu einem Mann gesagt habe, mit dem ich vermutlich befreundet bin (und sehr, sehr unglücklich in ihn verliebt, aber das ist ein anderes Thema), als wir an einem Tisch saßen und dieses peinliche Schweigen aufkam, war "Ich kann total schlecht mit fremden Leuten reden". Haben dann festgestellt, dass es ihm oft genauso geht und ich habe, auch über ihn, einige Leute kennengelernt, die garnicht mal so verkehrt sind.
Was ich sagen will,manchmal ist es, so falsch es sich anfühlt, besser, zu Unsicherheiten, Fehlern und wasweißich zu stehen und sie zu akzeptieren (ja, hört sich wieder mal nach Omaweisheit an, ich weiß..). Und nicht zu versuchen, sie zu verstecken,sondern soweit eben möglich offen mit ihnen umzugehen (manche Leute, die einem blöde Kommentare ins Gesicht hauen, kommen, so dumm es klingt, garnicht auf die Idee, dass das einen verletzen könnte, und ich hab schon oft genug in überraschte Gesichter geblickt, wenn ich mich getraut hab, zu sagen "Du, ich fand das gerade echt arg unter der Gürtellinie/verletzend/nicht nett von dir". Entschuldigt haben sich die wenigsten, aber es gibt eben auch solche, die einen nicht bewusst so tief verletzen wollen)
Mit der Zeit lernt man dann eventuell, sie zu akzeptieren (Daran arbeite ich), und es geht einem besser mit einem selbst. Was seltsamerweise gerade Arschlochkinder, die das Bedürfnis haben, andere fertig zu machen, dazu bewegt, einen in Ruhe zu lassen (Weil man dann etwas hat, was sie nicht haben: Man ist mit sich selbst halbwegs im Reinen).
Und man lernt Leute kennen, die einen so schätzen, wie man ist.Auch, wenn das oft ganz schön dauert..
Ich bin heute noch oft genug fast am weinen, gerade an schlimmen Tagen (das muss nichtmal richtig fieses reales Mobbing sein, da reichen auch schon diese speziellen Blicke). "Was einen nicht umbringt, macht einen stärker" ist ein Satz, der auf mich somit wohl nur begrenzt zutrifft (es macht mich nicht stärker..maximal empfindlicher). Ich verlege mich dann auf ein warten auf bessere Zeiten.
Jedenfalls wünsch ich dir alles Gute, und ich hab mich gerade (wieder) so dermaßen wiedererkannt in deinem Text . Bin übrigens maximal 1 Jahr älter.
Ich war eigentlich immer ein willkommenes Mobbinopfer, die ersten 11 Jahre gab es keinen richtigen Grund außer etwas zu viel Gewicht, später hatte ich eine zeit lang schwarze Haare, dazu nur schwarze Klamotten an, noch ein wenig später bunte Haare; hat wunderbar in das "Emo"-Klischee gepasst und gab den Leuten einen Grund, mich scheiße zu finden. Im nachhinein denke ich nicht, dass das das Ausschlaggebende war- Manche Leute sind von Haus aus solche Menschen, denen es nur gut geht, wenn sie andere fertigmachen, und manche passen wohl einfach gut in diese Opferrolle; ich glaube, so eine bin ich.Über mich selbst lachen kann ich nicht, bin zu schnell unsicher, und die witzigen Kommentare fallen mir meistens erst 12h zu spät ein (und ich würde mich fast nie trauen, sie auch zu äußern).
Jedenfalls hab ich versucht, "selbstbewusst" zu sein, hab das ganz gut rübergebracht für kurze Zeit.. und war nach einem Jahr am Ende meiner Kräfte, einfach weil das nicht ich bin.
Inzwischen versuche ich etwas, was für mich persönlich (die Betonung liegt auf persönlich) schwerer ist als einfach alles für mich zu behalten und/oder auf cool zu machen: Zur Unsicherheit stehen. Und eben manchmal (gut, meistens) nichts sagen. Klar fühle ich mich oft genug schlecht dabei und oft genug auch ausgeschlossen, wenn ich mit Leuten, die ich seit meiner "emotionalen Umstellung" kennengelernt habe unterwegs bin und alle reden, nur ich nicht, ich neige zudem zu einem allgemeinen "alles scheiße"- aber ich glaub ja immernoch, auf Dauer ist es besser so.
Gerade, wenn ich mit neuen Leuten zu tun habe (im September dank meiner unheimlich guten Kurswahl für Oberstufe/Abitur wohl wieder), fühlt es sich so nach innerem Ertrinken an. Blöd formuliert, ich weiß. Diese Mischung aus Herz-krampft-sich-zusammen, (bei mir) Angst und einem eigentlich-will-ich-einfach-nur-weg. Das blöde ist, es wird schlimmer, wenn ich es überspiele, deshalb lasse ich das einfach und bin ehrlich.
Das erste, was ich zu einem Mann gesagt habe, mit dem ich vermutlich befreundet bin (und sehr, sehr unglücklich in ihn verliebt, aber das ist ein anderes Thema), als wir an einem Tisch saßen und dieses peinliche Schweigen aufkam, war "Ich kann total schlecht mit fremden Leuten reden". Haben dann festgestellt, dass es ihm oft genauso geht und ich habe, auch über ihn, einige Leute kennengelernt, die garnicht mal so verkehrt sind.
Was ich sagen will,manchmal ist es, so falsch es sich anfühlt, besser, zu Unsicherheiten, Fehlern und wasweißich zu stehen und sie zu akzeptieren (ja, hört sich wieder mal nach Omaweisheit an, ich weiß..). Und nicht zu versuchen, sie zu verstecken,sondern soweit eben möglich offen mit ihnen umzugehen (manche Leute, die einem blöde Kommentare ins Gesicht hauen, kommen, so dumm es klingt, garnicht auf die Idee, dass das einen verletzen könnte, und ich hab schon oft genug in überraschte Gesichter geblickt, wenn ich mich getraut hab, zu sagen "Du, ich fand das gerade echt arg unter der Gürtellinie/verletzend/nicht nett von dir". Entschuldigt haben sich die wenigsten, aber es gibt eben auch solche, die einen nicht bewusst so tief verletzen wollen)
Mit der Zeit lernt man dann eventuell, sie zu akzeptieren (Daran arbeite ich), und es geht einem besser mit einem selbst. Was seltsamerweise gerade Arschlochkinder, die das Bedürfnis haben, andere fertig zu machen, dazu bewegt, einen in Ruhe zu lassen (Weil man dann etwas hat, was sie nicht haben: Man ist mit sich selbst halbwegs im Reinen).
Und man lernt Leute kennen, die einen so schätzen, wie man ist.Auch, wenn das oft ganz schön dauert..
Ich bin heute noch oft genug fast am weinen, gerade an schlimmen Tagen (das muss nichtmal richtig fieses reales Mobbing sein, da reichen auch schon diese speziellen Blicke). "Was einen nicht umbringt, macht einen stärker" ist ein Satz, der auf mich somit wohl nur begrenzt zutrifft (es macht mich nicht stärker..maximal empfindlicher). Ich verlege mich dann auf ein warten auf bessere Zeiten.
Jedenfalls wünsch ich dir alles Gute, und ich hab mich gerade (wieder) so dermaßen wiedererkannt in deinem Text . Bin übrigens maximal 1 Jahr älter.
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threebluesheeps,
Donnerstag, 25. August 2011, 14:15
ich finde deinen rat sehr gut (und nein gar nicht oma-mäßig ;)) - vielleicht muss sie einfach so sein wie sie ist.
und auch dass manche einem gar nicht weh tun wollen kann ich bestätigen. ein mädchen dass mich damals sehr verletzt hat ist jetzt eine gute freundin. im nachhinein kann sie ihr verhalten nicht ein bisschen verstehen und bedauert es zu tiefst. und auch dass die meisten nicht mal ahnen dass sie dir weh tun stimmt. vor allem dann wenn man alles in sein herz kehrt und innerlich weint, und niemandem sagt wie es einen geht. und das ist echt wichtig jemandem zu sagen wie es dir geht, sonst endet man vielleicht so wie ich beim psychotherapeuten. so zu sein wie ich wirklich bin werde ich warhscheinlich nie schaffen weil ich ja auf der einen seite eigentlich gar nicht so sein will. aber mir gehts besser und die jugendlichen in meiner klasse haben auch dazugelernt. man mobbt keinen mehr sondern redet einfach nicht so viel mit ihm. natürlich ist man freundlich und so aber man kann ja nicht mit jedem befreundet sein - blöd wirds nur dann wenn du alleine bist und keinen hast zu dem du so ein wenig dazugehörst. und das macht mir im moment etwas sorgen weil eben jetzt 3 meiner guten freunde von der schule weggehen...
und auch dass manche einem gar nicht weh tun wollen kann ich bestätigen. ein mädchen dass mich damals sehr verletzt hat ist jetzt eine gute freundin. im nachhinein kann sie ihr verhalten nicht ein bisschen verstehen und bedauert es zu tiefst. und auch dass die meisten nicht mal ahnen dass sie dir weh tun stimmt. vor allem dann wenn man alles in sein herz kehrt und innerlich weint, und niemandem sagt wie es einen geht. und das ist echt wichtig jemandem zu sagen wie es dir geht, sonst endet man vielleicht so wie ich beim psychotherapeuten. so zu sein wie ich wirklich bin werde ich warhscheinlich nie schaffen weil ich ja auf der einen seite eigentlich gar nicht so sein will. aber mir gehts besser und die jugendlichen in meiner klasse haben auch dazugelernt. man mobbt keinen mehr sondern redet einfach nicht so viel mit ihm. natürlich ist man freundlich und so aber man kann ja nicht mit jedem befreundet sein - blöd wirds nur dann wenn du alleine bist und keinen hast zu dem du so ein wenig dazugehörst. und das macht mir im moment etwas sorgen weil eben jetzt 3 meiner guten freunde von der schule weggehen...
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shiva 07,
Donnerstag, 25. August 2011, 03:00
Nimm es an...
alles was kommt, wirst du für dich nutzen können.
Glaube es mir ;o)
Du kannst in deinen unsicheren Momenten ales ruhig auf dich zukommen lassen, es mal sacken lassen, und dann frag dich;
"Wie kann ich für mich das Beste raus ziehen und, was bringt mich von dem weiter?"
Wenn du gehst, gehst du nach vorne...
und nicht rückwärts, oder? :)
Klar, man könnte in Allem das Positive sehen, aber es geht nun mal vorwärts.
Selbstvertrauen beginnt morgens.
Beim anziehen deiner Klamotten, in denen du dich gut fühlst;
Musik aus dem Player; Menschen, die du jeden Tag herzlich begrüssen kannst.
Nimm DAS ALLES und starte einfach weiter
du wirst sehen, es gelingt dir
;o)
alles was kommt, wirst du für dich nutzen können.
Glaube es mir ;o)
Du kannst in deinen unsicheren Momenten ales ruhig auf dich zukommen lassen, es mal sacken lassen, und dann frag dich;
"Wie kann ich für mich das Beste raus ziehen und, was bringt mich von dem weiter?"
Wenn du gehst, gehst du nach vorne...
und nicht rückwärts, oder? :)
Klar, man könnte in Allem das Positive sehen, aber es geht nun mal vorwärts.
Selbstvertrauen beginnt morgens.
Beim anziehen deiner Klamotten, in denen du dich gut fühlst;
Musik aus dem Player; Menschen, die du jeden Tag herzlich begrüssen kannst.
Nimm DAS ALLES und starte einfach weiter
du wirst sehen, es gelingt dir
;o)
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