Sonntag, 18. September 2011
Zwei Universen
gleyfin, 21:22h
*
Am vereinbarten Treffpunkt sehen wir schon die Ersten stehen.
Mit teils aufgesetzter Fröhlichkeit wird sich zugewunken.
Es folgen Umarmungen.
Da noch nicht alle da sind, gehe ich vor, die Reservierung bestätigen.
Alleine sitze ich am Tisch und warte.
Schaue mir die Leute an.
Die Lounge.
Alles und Jeder ist 'hip' und modern. Jeder ähnelt sich.
Alle begaffen mich, nur, weil ich ein mal nicht in dieses Bild passe.
Und ich genieße es ausnahmsweise sogar.
Nach einer Weile kommen die Anderen.
Wir bestellen Cocktails und reden.
Über früher und jetzt.
Es wird auch viel gelacht, nur zwischen ihr und mir herrscht immer noch eisiges Schweigen.**
Irgendwann starre ich immer häufiger nur in der Gegend rum.
Nicht selten wandert mein Blick zu meiner Armbanduhr.
Teilnahmslos stochere ich in den Limetten meines Jumbo-Caipirinhas herum.
Langweilig ist mir aber nicht, obwohl ich mich kaum noch an den Gesprächen der Anderen beteilige.
Ab und zu verziehe ich mich zu den Toiletten, wo es warm und stickig ist.
Ein mal gehe ich mit meiner 'besten Freundin' nach draußen.
Wir reden über die Andere, warum sie schon wieder so übellaunig und so verdammt schnell eingeschnappt ist.
Ein letzter Blick auf die Uhr, schnell die letzten Tropfen des viel zu teuren Jumbos ''ausgelutscht'', bezahlt und raus aus der uniformen Welt des ''Sehens und Gesehenwerdens''.
Die Ersten verabschieden sich und die nun kleinere Gruppe geht noch zusammen durch die beinahe menschenleere Stadt.
Ich schlendere hinterher und betrachte die mir so vertrauten, alten Fachwerkhäuser.
Bei den Fahrrädern angekommen, wird abgewartet, bis sie verschwunden ist und dann nochmals kurz über sie geredet.
Es wird spekuliert.
Und sich verabschiedet.
Jetzt sind wir nur noch zu dritt.
Und endlich kann ich aufatmen.***
Langsam steigt die Neugier in mir auf.
Redend machen wir uns auf den Weg durch die dunklen Seitenstraßen.
Schnell wird sich noch etwas zu essen geholt, dann geht es zur Kaserne.
Vorbei an dem Hauptgebäude, aus welchem laut dröhnender Techno-Beat quillt, eine kurze Kopfsteinplaster-Gasse entlang.
Und schon sind wir da.
Wir stehen vor einem kleinen Haus, welches über und über mit Graffiti besprüht ist.
Schüchtern betreten wir das Gebäude
und werden verwundert begrüßt.
Von Dreadlocks und Schlabberhosen.
So früh habe man nicht mit Besuchern gerechnet.
Wir sind ebenfalls verwundert.
Ich fühle mich erst nicht sonderlich wohl,
eher, wie ein Abklatsch, mit Haarband und Herzchenkette.
Wir schleichen die Treppe hoch und bleiben in einem engen Flur stehen.
Alter Dielenboden und mit Farbe und Stickern 'verschönerte' Spinde fallen uns als erstes auf.
Wir werden freundlich eingewiesen und machen es uns auf alten Ledersofas bequem.
Wir warten lange, dann beginnt das erste Stück.
Doch schon kurz darauf müssen wir wieder gehen.
Kichernd laufen wir die Gasse zurück, an dem Dröhnen vorbei, auf den Parkplatz zu.
Und plötzlich sind wir nur noch zu zweit.
Als wir den Raum mit den vielen Sofas und Matratzen erneut betreten, sind noch mehr von denen da.
Noch mehr Dreadlocks und Schluder-Klamotten.
Jetzt fühle ich mich sehr viel besser.
Wohler..
Hier scheint es egal zu sein, wie man aussieht.
Wir werden zwar auch angeschaut, aber keinesfalls abwertend.
Eher Neugierig.
Lange sitzen wir mit den vielen Fremden da und lauschen einem Stück nach dem anderen.
Und dann ist es auch schon wieder vorbei.
Faszinierend, wie sich eine kleine Stadt so sehr in sich selbst widersprechen kann.
Diese zwei Orte sind schon keine Welten, sondern gesamte Universen, welche unterschiedlicher nicht sein könnten.
Eure Gleyfin
P.S. Da bin ich ja doch endlich mal rausgekommen.
;)
*-> Samstag Nacht
**1.-> Müde
2.-> Aufgefallen
***War wohl nichts mit dem 'Ich reib euch unter die Nase, wie gut es mir geht'
...bereits 305 x gelesen
Am vereinbarten Treffpunkt sehen wir schon die Ersten stehen.
Mit teils aufgesetzter Fröhlichkeit wird sich zugewunken.
Es folgen Umarmungen.
Da noch nicht alle da sind, gehe ich vor, die Reservierung bestätigen.
Alleine sitze ich am Tisch und warte.
Schaue mir die Leute an.
Die Lounge.
Alles und Jeder ist 'hip' und modern. Jeder ähnelt sich.
Alle begaffen mich, nur, weil ich ein mal nicht in dieses Bild passe.
Und ich genieße es ausnahmsweise sogar.
Nach einer Weile kommen die Anderen.
Wir bestellen Cocktails und reden.
Über früher und jetzt.
Es wird auch viel gelacht, nur zwischen ihr und mir herrscht immer noch eisiges Schweigen.**
Irgendwann starre ich immer häufiger nur in der Gegend rum.
Nicht selten wandert mein Blick zu meiner Armbanduhr.
Teilnahmslos stochere ich in den Limetten meines Jumbo-Caipirinhas herum.
Langweilig ist mir aber nicht, obwohl ich mich kaum noch an den Gesprächen der Anderen beteilige.
Ab und zu verziehe ich mich zu den Toiletten, wo es warm und stickig ist.
Ein mal gehe ich mit meiner 'besten Freundin' nach draußen.
Wir reden über die Andere, warum sie schon wieder so übellaunig und so verdammt schnell eingeschnappt ist.
Ein letzter Blick auf die Uhr, schnell die letzten Tropfen des viel zu teuren Jumbos ''ausgelutscht'', bezahlt und raus aus der uniformen Welt des ''Sehens und Gesehenwerdens''.
Die Ersten verabschieden sich und die nun kleinere Gruppe geht noch zusammen durch die beinahe menschenleere Stadt.
Ich schlendere hinterher und betrachte die mir so vertrauten, alten Fachwerkhäuser.
Bei den Fahrrädern angekommen, wird abgewartet, bis sie verschwunden ist und dann nochmals kurz über sie geredet.
Es wird spekuliert.
Und sich verabschiedet.
Jetzt sind wir nur noch zu dritt.
Und endlich kann ich aufatmen.***
Langsam steigt die Neugier in mir auf.
Redend machen wir uns auf den Weg durch die dunklen Seitenstraßen.
Schnell wird sich noch etwas zu essen geholt, dann geht es zur Kaserne.
Vorbei an dem Hauptgebäude, aus welchem laut dröhnender Techno-Beat quillt, eine kurze Kopfsteinplaster-Gasse entlang.
Und schon sind wir da.
Wir stehen vor einem kleinen Haus, welches über und über mit Graffiti besprüht ist.
Schüchtern betreten wir das Gebäude
und werden verwundert begrüßt.
Von Dreadlocks und Schlabberhosen.
So früh habe man nicht mit Besuchern gerechnet.
Wir sind ebenfalls verwundert.
Ich fühle mich erst nicht sonderlich wohl,
eher, wie ein Abklatsch, mit Haarband und Herzchenkette.
Wir schleichen die Treppe hoch und bleiben in einem engen Flur stehen.
Alter Dielenboden und mit Farbe und Stickern 'verschönerte' Spinde fallen uns als erstes auf.
Wir werden freundlich eingewiesen und machen es uns auf alten Ledersofas bequem.
Wir warten lange, dann beginnt das erste Stück.
Doch schon kurz darauf müssen wir wieder gehen.
Kichernd laufen wir die Gasse zurück, an dem Dröhnen vorbei, auf den Parkplatz zu.
Und plötzlich sind wir nur noch zu zweit.
Als wir den Raum mit den vielen Sofas und Matratzen erneut betreten, sind noch mehr von denen da.
Noch mehr Dreadlocks und Schluder-Klamotten.
Jetzt fühle ich mich sehr viel besser.
Wohler..
Hier scheint es egal zu sein, wie man aussieht.
Wir werden zwar auch angeschaut, aber keinesfalls abwertend.
Eher Neugierig.
Lange sitzen wir mit den vielen Fremden da und lauschen einem Stück nach dem anderen.
Und dann ist es auch schon wieder vorbei.
Faszinierend, wie sich eine kleine Stadt so sehr in sich selbst widersprechen kann.
Diese zwei Orte sind schon keine Welten, sondern gesamte Universen, welche unterschiedlicher nicht sein könnten.
Eure Gleyfin
P.S. Da bin ich ja doch endlich mal rausgekommen.
;)
*-> Samstag Nacht
**1.-> Müde
2.-> Aufgefallen
***War wohl nichts mit dem 'Ich reib euch unter die Nase, wie gut es mir geht'
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