Sonntag, 9. Oktober 2011
Der Sinn des Wahns
gleyfin, 03:06h
Das Licht strahlte etwas Seltsames aus.
Der Himmel war behangen mit bleiernen Wolken, alles war eingetaucht in grelles Grau.
Nur einzelne Dächer waren in lebloses Rot gehüllt.
Lachend trotteten wir durch die öden Straßen.
Wir waren in diesen und jenen Läden, kauften und tratschten.
Gerade als wir nicht mehr wussten, was wir noch tun könnten, fing es an zu regnen.
Eisiger Wind kam auf und schlug uns die Regentropfen in unsere Gesichter.
Wir öffneten unsere Regenschirme, schlossen unsere Jacken und suchten nach Schutz.
Doch die plötzliche Kälte verfolgte uns überall hin, kroch in unsere Kleidung und fraß sich durch uns hindurch.
Nun standen wir da, eingefroren in einem Hauseingang, und beobachteten still, wie sich die Menschen in ihre
warmen Löcher verzogen.
Irgendwann waren wir uns, beinahe ohne Worte, einig, dass es an der Zeit war, sich auf den Heimweg zu machen.
Müde durchquerten wir die nun schon menschenleere Stadt, um zu unseren Fahrrädern zu gelangen.
Schnell verabschiedeten wir uns voneinader, dann trennten sich unsere Wege.
Schon von Weitem hörte ich ihn schreien.
Wirr und undeutlich waren seine Worte. Angestrengt versuchte ich, seiner Rede zu folgen,
während ich der derben Stimme immer näher kam.
Und dann sah ich ihn.
Ein dunkler, bedauernswerter Schelmen, im Eingang eines Ladens sitztend, mit einer Dose Bier in der Hand.
Aus dem Augenwinkel betrachtete ich ihn, für den Bruchteil einer Sekunde.
Und plötzlich brüllte er aus Leibeskraft. Wirsch und voller Hass, sich überschlagend und weiterhin unverständlich.
Aus leeren Augen starrte er mich an, als wäre ich ein seiner Fantasie entsprungenes Monstrum.
Ich machte, dass ich wegkam von ihm und seinem irren Gerede.
Raus aus der Stadt!
Ich fuhr schnell, doch mit der Zeit wurde ich langsamer.
Der Wind schien kreischend an mir und meinen Kräften zu reißen.
Ein letztes mal schaute ich zum Himmel empor und wurde vom Strahlen der blutenden Sonne geblendet, welche
kurz danach von schmierigen Wolken gierig verschlungen wurde.
Mir war, als wollte sie damit einen letzten, hoffnungslosen Hilfeschrei entsenden.
Doch ich schaute nur dabei zu, wie sie grausam zerquetscht und unter flauschigen Zähnen begraben wurde.
Endlich war ich zu Hause.
Erschöpft und schnaufend ließ ich mich auf mein Bett sinken, fühlte mich ausgesaugt, leer.
Ein wenig hatte ich mich wieder erholt.
Dann kam sie zu mir herein, anklopfend, obwohl sie doch schon längst mitten im Raum stand.
Entschlossen zerrte sie mich nach unten.
Zu dritt, sie, die Heuchlerin und ich, sollten wir Yoga machen.
Hier war es dasselbe wie zuvor.
Mit jeder Bewegung fühlte ich mich kraftloser.
Sie beteuerte immer wieder, dass es völlig normal sei, doch ich konnte ihr nicht glauben.
Am Ende standen die beiden auf, während ich liegen blieb.
Todmüde starrte ich an die Decke.
Ich musste an den unheimlichen Gesellen denken.
Normalerweise sieht man den Zustand eines solchen Menschen, erschließt sich vieles und denkt sich nichts weiter dabei,
doch dieses Mal war dem nicht so!
Der ganze Tag war so seltsam!
Und wie er auf mich reagiert hatte..
Ich habe viel Fantasie, bilde mir vieles ein, damit es für mich in einem anderen Licht erscheint.
Aufregend und geheimnisvoll.
Rede mir immer die seltsamsten Dinge ein.
Doch Heute war es anders.
Alles schien mir so fremd.
Da war keine kleine Stimme, die von irgendwoher verlockend ''Vielleicht..'' flüsterte.
Kein beklemmendes Gefühl, dass es nicht das ist, wofür man es hält.
Es fühlte sich real an.
Bin ich nun völlig Wahnsinnig geworden?
Entfaltet sich jetzt alles, was mich zu dem machte, was ich jetzt bin, zu etwas Gewaltigem?
Etwas vollkommen verrücktes?!
Oder geschieht wirklich etwas Seltsames?
Eure Gleyfin
P.S. Ach, drauf geschissen..
Ich werde es (hoffentlich!) schon merken, wenn ich komplett am Rad drehe!
...bereits 303 x gelesen
Der Himmel war behangen mit bleiernen Wolken, alles war eingetaucht in grelles Grau.
Nur einzelne Dächer waren in lebloses Rot gehüllt.
Lachend trotteten wir durch die öden Straßen.
Wir waren in diesen und jenen Läden, kauften und tratschten.
Gerade als wir nicht mehr wussten, was wir noch tun könnten, fing es an zu regnen.
Eisiger Wind kam auf und schlug uns die Regentropfen in unsere Gesichter.
Wir öffneten unsere Regenschirme, schlossen unsere Jacken und suchten nach Schutz.
Doch die plötzliche Kälte verfolgte uns überall hin, kroch in unsere Kleidung und fraß sich durch uns hindurch.
Nun standen wir da, eingefroren in einem Hauseingang, und beobachteten still, wie sich die Menschen in ihre
warmen Löcher verzogen.
Irgendwann waren wir uns, beinahe ohne Worte, einig, dass es an der Zeit war, sich auf den Heimweg zu machen.
Müde durchquerten wir die nun schon menschenleere Stadt, um zu unseren Fahrrädern zu gelangen.
Schnell verabschiedeten wir uns voneinader, dann trennten sich unsere Wege.
Schon von Weitem hörte ich ihn schreien.
Wirr und undeutlich waren seine Worte. Angestrengt versuchte ich, seiner Rede zu folgen,
während ich der derben Stimme immer näher kam.
Und dann sah ich ihn.
Ein dunkler, bedauernswerter Schelmen, im Eingang eines Ladens sitztend, mit einer Dose Bier in der Hand.
Aus dem Augenwinkel betrachtete ich ihn, für den Bruchteil einer Sekunde.
Und plötzlich brüllte er aus Leibeskraft. Wirsch und voller Hass, sich überschlagend und weiterhin unverständlich.
Aus leeren Augen starrte er mich an, als wäre ich ein seiner Fantasie entsprungenes Monstrum.
Ich machte, dass ich wegkam von ihm und seinem irren Gerede.
Raus aus der Stadt!
Ich fuhr schnell, doch mit der Zeit wurde ich langsamer.
Der Wind schien kreischend an mir und meinen Kräften zu reißen.
Ein letztes mal schaute ich zum Himmel empor und wurde vom Strahlen der blutenden Sonne geblendet, welche
kurz danach von schmierigen Wolken gierig verschlungen wurde.
Mir war, als wollte sie damit einen letzten, hoffnungslosen Hilfeschrei entsenden.
Doch ich schaute nur dabei zu, wie sie grausam zerquetscht und unter flauschigen Zähnen begraben wurde.
Endlich war ich zu Hause.
Erschöpft und schnaufend ließ ich mich auf mein Bett sinken, fühlte mich ausgesaugt, leer.
Ein wenig hatte ich mich wieder erholt.
Dann kam sie zu mir herein, anklopfend, obwohl sie doch schon längst mitten im Raum stand.
Entschlossen zerrte sie mich nach unten.
Zu dritt, sie, die Heuchlerin und ich, sollten wir Yoga machen.
Hier war es dasselbe wie zuvor.
Mit jeder Bewegung fühlte ich mich kraftloser.
Sie beteuerte immer wieder, dass es völlig normal sei, doch ich konnte ihr nicht glauben.
Am Ende standen die beiden auf, während ich liegen blieb.
Todmüde starrte ich an die Decke.
Ich musste an den unheimlichen Gesellen denken.
Normalerweise sieht man den Zustand eines solchen Menschen, erschließt sich vieles und denkt sich nichts weiter dabei,
doch dieses Mal war dem nicht so!
Der ganze Tag war so seltsam!
Und wie er auf mich reagiert hatte..
Ich habe viel Fantasie, bilde mir vieles ein, damit es für mich in einem anderen Licht erscheint.
Aufregend und geheimnisvoll.
Rede mir immer die seltsamsten Dinge ein.
Doch Heute war es anders.
Alles schien mir so fremd.
Da war keine kleine Stimme, die von irgendwoher verlockend ''Vielleicht..'' flüsterte.
Kein beklemmendes Gefühl, dass es nicht das ist, wofür man es hält.
Es fühlte sich real an.
Bin ich nun völlig Wahnsinnig geworden?
Entfaltet sich jetzt alles, was mich zu dem machte, was ich jetzt bin, zu etwas Gewaltigem?
Etwas vollkommen verrücktes?!
Oder geschieht wirklich etwas Seltsames?
Eure Gleyfin
P.S. Ach, drauf geschissen..
Ich werde es (hoffentlich!) schon merken, wenn ich komplett am Rad drehe!
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kainthedevil,
Sonntag, 9. Oktober 2011, 03:17
Ich werd dich dann darauf hinweisen ^^
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gleyfin,
Sonntag, 9. Oktober 2011, 03:28
:D
''Hase, der ist unser Mann, weil er einfach alles kann!''
''Hase, der ist unser Mann, weil er einfach alles kann!''
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threebluesheeps,
Sonntag, 9. Oktober 2011, 13:42
mach dir nicht so viele Gedanken ob verrückt oder nicht. Das hab ich auch immer, und dann hatte ich erst Recht nicht mehr alle Tassen im Schrank. Nicht nachdenken, leben. Erleben - wir passen schon auf dich auf ;)
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