Dienstag, 22. November 2011
Wie immer
gleyfin, 22:06h
Vor einigen Tagen hieß es, dass ich mich schon seit geraumer Zeit nicht mehr regelmäßig hier blicken ließe.
Es fiel die Frage, ob es mir denn gut ginge.
Was sollte ich schon großartig darauf antworten?
Es ist in letzter Zeit einfach... wie immer.
Es geschieht nichts lesenswertes.
Zwischen der Heuchlerin und uns herrscht Funkstille.
''Wahrscheinlich brütet ihre Mutter wieder irgendetwas aus.'', murmelte mum letztens kauend am Tisch.
Ist mir egal. Soll sie doch., dachte ich achselzuckend und aß weiter.
Vor einigen Tagen, ich bin mir nicht mehr sicher, wann das war, hatte ich eine erleuchtende Einsicht.
Sie überkam mich schon viel früher, die Einsicht, doch damals war sie nicht erleuchtend.
Dieses Mal ging mir beinahe buchstäblich ein Licht auf.
Wir passen nicht zusammen. Wir Drei.
Sie. Er. Ich.
Mutter. Sohn. Tochter.
Blutsverwandte.
Eigentlich.
Er ist lausig und anstößig, sie laut und schnell und ich bin pessimistisch und in mich gekehrt.
Wir sehen uns noch nicht einmal ähnlich, bis auf die Haar- und Augenfarbe.
So, das ist eigentlich, wie gesagt, nichts Neues mehr.
Aber vor einigen Tagen kam es so verständlich, beinahe warm, über mich.
Und ich empfand es als in Ordnung. Es ärgerte mich nicht ein Stück.
Heute, beim Haareschneiden, saß ich da, im Badezimmer.
Durch den würgenden, raschelnden 'Schutz' gefesselt, lauschte ich meiner mum, wie sie mit ihrer Freundin sprach, welche unaufhörlich um mich herumwuselte, immer wieder Strähnen in die Hand nahm und an ihnen zog. Während die nassen Locken am schimmernd blauen Umhang herunterglitten, betrachtete ich meine mum zwischen meinen nassen, ins Gesicht hängenden Haaren hindurch. Ich dachte wieder an meine 'Erleuchtung'.
Nie im Leben ist sie meine Mutter. Kann gar nicht sein. Sie ist so ganz anders.
Wie ein Wurm saß ich da, ein kleines Kind, und blickte zu ihr empor. Und so fühlte ich mich auch, wie ein kleines Kind.
Aber sonst... sonst ist alles wie immer.
Eure Gleyfin
P.S. Nur eine Sache ist wirklich seltsam. Das Arschloch und ich reden wieder miteinander.
Wie das gekommen ist, muss ich wohl verpasst haben.
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Es fiel die Frage, ob es mir denn gut ginge.
Was sollte ich schon großartig darauf antworten?
Es ist in letzter Zeit einfach... wie immer.
Es geschieht nichts lesenswertes.
Zwischen der Heuchlerin und uns herrscht Funkstille.
''Wahrscheinlich brütet ihre Mutter wieder irgendetwas aus.'', murmelte mum letztens kauend am Tisch.
Ist mir egal. Soll sie doch., dachte ich achselzuckend und aß weiter.
Vor einigen Tagen, ich bin mir nicht mehr sicher, wann das war, hatte ich eine erleuchtende Einsicht.
Sie überkam mich schon viel früher, die Einsicht, doch damals war sie nicht erleuchtend.
Dieses Mal ging mir beinahe buchstäblich ein Licht auf.
Wir passen nicht zusammen. Wir Drei.
Sie. Er. Ich.
Mutter. Sohn. Tochter.
Blutsverwandte.
Eigentlich.
Er ist lausig und anstößig, sie laut und schnell und ich bin pessimistisch und in mich gekehrt.
Wir sehen uns noch nicht einmal ähnlich, bis auf die Haar- und Augenfarbe.
So, das ist eigentlich, wie gesagt, nichts Neues mehr.
Aber vor einigen Tagen kam es so verständlich, beinahe warm, über mich.
Und ich empfand es als in Ordnung. Es ärgerte mich nicht ein Stück.
Heute, beim Haareschneiden, saß ich da, im Badezimmer.
Durch den würgenden, raschelnden 'Schutz' gefesselt, lauschte ich meiner mum, wie sie mit ihrer Freundin sprach, welche unaufhörlich um mich herumwuselte, immer wieder Strähnen in die Hand nahm und an ihnen zog. Während die nassen Locken am schimmernd blauen Umhang herunterglitten, betrachtete ich meine mum zwischen meinen nassen, ins Gesicht hängenden Haaren hindurch. Ich dachte wieder an meine 'Erleuchtung'.
Nie im Leben ist sie meine Mutter. Kann gar nicht sein. Sie ist so ganz anders.
Wie ein Wurm saß ich da, ein kleines Kind, und blickte zu ihr empor. Und so fühlte ich mich auch, wie ein kleines Kind.
Aber sonst... sonst ist alles wie immer.
Eure Gleyfin
P.S. Nur eine Sache ist wirklich seltsam. Das Arschloch und ich reden wieder miteinander.
Wie das gekommen ist, muss ich wohl verpasst haben.
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