Sonntag, 19. Februar 2012
''Be my valentine'' was yesterday, honeycat
gleyfin, 22:42h
Alles um mich herum spielt verrückt.
Oder bin ich die Verrückte?
Es begann letzten Sonntag.
Spontan entschieden wir, ins Auto zu steigen und zum nächsten Eisstadion zu fahren.
Während der Fahrt hörte ich Musik, versuchte abzuschalten, was mir natürlich nicht gelang.
Als wir angekommen waren und die Halle betraten war es noch relativ ruhig.
Lediglich ein oder zwei geübte Schlittschuhfahrer brausten, sich drehend, über das Eis.
Beim Anblick der Geschmeidigkeit und Eleganz der Sportler wurde mir schlecht.
Ich ärgerte mich über sie, doch wusste ich nicht, warum.
Nachdem wir unsere Schlittschuhe ausgeliehen und angezogen hatten, drehte ich allein eine erste Runde. Noch ziemlich wackelig und unbeholfen auf den Beinen schlidderte ich dahin, ab und zu mit rudernden Armen.
Wie sooft, wenn ich mich nicht wohl fühle, hatte ich auch an diesem Nachmittag wieder den Schirm meiner Mütze tief ins Gesicht gezogen und vermied es penibel, den sich mehrenden Augenpaaren meinen Blick entgegenzusetzen.
Schon bald hatte ich mich an den eisig glatten Untergrund gewöhnt und glitt ein wenig sichererer über das Eis.
Mit gesenktem Blick war es mir möglich, in meiner Konzentration endlich zu versinken.
Als ich bald spürte, dass ich schon ein wenig erschöpft war, hob ich den Kopf, um das 'Ausgangstor' anzupeilen, wobei mir ein Pärchen auffiel.
Sofort kam mir der Valentinstag in den Sinn, welcher schon in zwei Tagen stattfinden würde.
Mein beinahe verblichener Ärger flammte wieder auf, mürrisch verlies ich das Eis, ließ mich bei unseren Plätzen nieder und beobachtete mürrisch die plötzliche Fülle von Menschen, welche sich fröhlich auf dem Eis tummelte.
Nach einiger Zeit sollte ich meinem Bruder helfen, da er noch nie zuvor auf dem Eis gestanden und ziemliche Probleme hatte.
Mit Augenrollen nahm ich die Herausforderung an, doch meine Versuche, ihm zu helfen, gingen ziemlich in die Hose, was nicht zuletzt an seiner demotivierten Haltung lag.
Trotz allem war ich wenigstens ein wenig von diesem Paar -und von den vielen anderen, welche sich nun mehr und mehr händchenhaltend um mich versammelten- abgelenkt, welches verliebt über die Eisfläche wackelte, was mich mehr oder weniger.. 'besänftigte'.
Später musste ich auch meiner Mutter beistehen, sie halten.
''Ist dir das nicht peinlich, mit deiner Mama zusammen zu laufen?'', fragte sie mal in mein Gegrübel hinein.
'Nö, neben dir sehe ich auf dem Eis wenigstens besser aus.''
Wir lachten -und fielen wieder in Verschwiegenheit.
Mit der Zeit wurde auch sie ein wenig schneller, jedoch waren wir trotzdem so langsam, dass wir andauernd überholt wurden.
Nachdem wir eine kurze Verschnaufpause eingelegt hatten, währenddessen ich erneut die vielen strahlenden Menschen beobachtete, gingen wir erneut aufs Eis. In einer Kurve verlor sie das Gleichgewicht.
Ich konnte sie nicht mehr halten und so landete sie auf ihrem Gesäß. Ich wusste nicht, was tun, ich wollte nicht hilflos auf sie niederstarren , also warf auch ich mich auf den kalten Untergrund.
Wieder lachten wir beide, während alles an uns, ohne uns eines Blickes zu würdigen, vorbeirauschte.
Nach und nach vergaß ich mein Gemurre, doch am Tag darauf, am Montag, war diese Wut wieder da.
Ich verschloss mich, redete kaum mit meinen Freundinnen.
In den Pausen stellte ich mich ans Fenster und starrte hinaus auf die Straße, hörte kaum den lärmenden Hintergrund, betrachtete nur die kahlen Bäume und die Menschen in den vorbeirasenden Autos, die weißen Wolken am blass blauen Himmel. Mir kam unsere Katze zufällig in den Sinn und mir fiel auf, dass ich in diesem Moment wie sie war.
Still und scheinbar berechnend aus dem Fenster blickend, wobei ich nicht berechnete, sondern einfach meine gereizte Laune absaß.
Katzen kann man nie durchschauen, man versteht nicht, was sie denken, und ich wusste, dass es bei mir auch schon immer so war. Noch nie ahnte jemand, woran ich wirklich dachte, war schon immer auf eine Weise einsam gewesen, so, wie es die Katzen oft sind.
Während ich also über die Gemeinsamkeiten von Katzen und meiner Persönlichkeit nachdachte und irgendwo in meinen Gedankenstrudeln immer noch der bevorstehende Valentinstag flüsterte, dass ich für immer allein sein würde- ausgenommen die vielen Katzen, welche mich in wohl nicht allzu ferner Zukunft zu einer verrückten Katzenlady machen würden- strich ich mit meinen Finger über die warme Heizung und ließ alles um mich herum verschwimmen.
Irgendwann stellte sich eine Freundin an meine Seite, fragte, was los sei.
Ich sagte ihr, dass ich schlechte Laune hätte aber nannte ihr nicht den Grund.
Ich sagte lediglich, dass ich das manchmal hätte, dass es nichts weiter sei und dass es nicht ihretwegen war -Zuvor in der Pause gab es ein kleines Missverständnis, welches meine schlechte Laune ein wenig hatte 'überkochen' lassen.
Am nächsten Tag, am von mir so verhassten Valentinstag, war unsere Klasse auf einer Messe zu Besuch und dort blieb, den Göttern sei Dank, keine Zeit für niederschlagende, ernüchternde Gedanken über Liebe, Zweiseimkeit oder allgemein Freundschaft.
Nur, während zwei meiner Freunde und ich eine Pause in einer ruhigen Ecke der überfüllten Messe machten, kam das Thema 'Beziehungen' zur Sprache.
Da wir aber nicht über die Schönen Dinge, sondern über die störenden Aspekte einer Beziehung- in jeder Hinsicht- sprachen, fühlte ich mich ziemlich gut, meine schlecht gelauntes Gemüt schien endlich besänftigt.
Nach unserem spontanen Picknick stieß bald der Rest unserer Klasse zu uns und wir hörten uns zwei trockene Vorträge über die Beeinträchtigungen der Gesundheit von ErziehrInnen am Arbeitsplatz an.
Wobei ich mich eher dem Verbessern meiner krotesken Zeichenkünste widmete, anstatt interessiert dem aufgebauschten Gerede zu lauschen.
Zu meiner Überraschung kamen dabei am Ende zwei Blumen und ein Herz heraus. Ob dies nun Bedeutung, irgendeine Verbindung mit diesem verfluchten, von Blumen-, und Kartenindustrie erfundenen, Tag hatte, kann ich immer noch nicht genau sagen.
Nun, als ich dann versuchte, eine Fee zu zeichnen, dachte ich nicht mehr darüber nach.
Viel mehr überlegte ich, ob ich mir nicht ein Tatoo stechen lassen sollte, in Form einer Fee, aber das ist eigentlich nicht wichtig.
Jedenfalls fühlte ich mich noch einige Tage später recht seltsam, obwohl mein Gram mehr oder weniger schnell wieder verflogen war.
Verschwommen, als wäre ich diese Tage einfach nicht da gewesen.
''Be my valentine'' was yesterday, honeycat, so why are you still so fuckin crazy?
-Cause I'm freakin suggestible.
Eure Gleyfin
...bereits 317 x gelesen
Oder bin ich die Verrückte?
Es begann letzten Sonntag.
Spontan entschieden wir, ins Auto zu steigen und zum nächsten Eisstadion zu fahren.
Während der Fahrt hörte ich Musik, versuchte abzuschalten, was mir natürlich nicht gelang.
Als wir angekommen waren und die Halle betraten war es noch relativ ruhig.
Lediglich ein oder zwei geübte Schlittschuhfahrer brausten, sich drehend, über das Eis.
Beim Anblick der Geschmeidigkeit und Eleganz der Sportler wurde mir schlecht.
Ich ärgerte mich über sie, doch wusste ich nicht, warum.
Nachdem wir unsere Schlittschuhe ausgeliehen und angezogen hatten, drehte ich allein eine erste Runde. Noch ziemlich wackelig und unbeholfen auf den Beinen schlidderte ich dahin, ab und zu mit rudernden Armen.
Wie sooft, wenn ich mich nicht wohl fühle, hatte ich auch an diesem Nachmittag wieder den Schirm meiner Mütze tief ins Gesicht gezogen und vermied es penibel, den sich mehrenden Augenpaaren meinen Blick entgegenzusetzen.
Schon bald hatte ich mich an den eisig glatten Untergrund gewöhnt und glitt ein wenig sichererer über das Eis.
Mit gesenktem Blick war es mir möglich, in meiner Konzentration endlich zu versinken.
Als ich bald spürte, dass ich schon ein wenig erschöpft war, hob ich den Kopf, um das 'Ausgangstor' anzupeilen, wobei mir ein Pärchen auffiel.
Sofort kam mir der Valentinstag in den Sinn, welcher schon in zwei Tagen stattfinden würde.
Mein beinahe verblichener Ärger flammte wieder auf, mürrisch verlies ich das Eis, ließ mich bei unseren Plätzen nieder und beobachtete mürrisch die plötzliche Fülle von Menschen, welche sich fröhlich auf dem Eis tummelte.
Nach einiger Zeit sollte ich meinem Bruder helfen, da er noch nie zuvor auf dem Eis gestanden und ziemliche Probleme hatte.
Mit Augenrollen nahm ich die Herausforderung an, doch meine Versuche, ihm zu helfen, gingen ziemlich in die Hose, was nicht zuletzt an seiner demotivierten Haltung lag.
Trotz allem war ich wenigstens ein wenig von diesem Paar -und von den vielen anderen, welche sich nun mehr und mehr händchenhaltend um mich versammelten- abgelenkt, welches verliebt über die Eisfläche wackelte, was mich mehr oder weniger.. 'besänftigte'.
Später musste ich auch meiner Mutter beistehen, sie halten.
''Ist dir das nicht peinlich, mit deiner Mama zusammen zu laufen?'', fragte sie mal in mein Gegrübel hinein.
'Nö, neben dir sehe ich auf dem Eis wenigstens besser aus.''
Wir lachten -und fielen wieder in Verschwiegenheit.
Mit der Zeit wurde auch sie ein wenig schneller, jedoch waren wir trotzdem so langsam, dass wir andauernd überholt wurden.
Nachdem wir eine kurze Verschnaufpause eingelegt hatten, währenddessen ich erneut die vielen strahlenden Menschen beobachtete, gingen wir erneut aufs Eis. In einer Kurve verlor sie das Gleichgewicht.
Ich konnte sie nicht mehr halten und so landete sie auf ihrem Gesäß. Ich wusste nicht, was tun, ich wollte nicht hilflos auf sie niederstarren , also warf auch ich mich auf den kalten Untergrund.
Wieder lachten wir beide, während alles an uns, ohne uns eines Blickes zu würdigen, vorbeirauschte.
Nach und nach vergaß ich mein Gemurre, doch am Tag darauf, am Montag, war diese Wut wieder da.
Ich verschloss mich, redete kaum mit meinen Freundinnen.
In den Pausen stellte ich mich ans Fenster und starrte hinaus auf die Straße, hörte kaum den lärmenden Hintergrund, betrachtete nur die kahlen Bäume und die Menschen in den vorbeirasenden Autos, die weißen Wolken am blass blauen Himmel. Mir kam unsere Katze zufällig in den Sinn und mir fiel auf, dass ich in diesem Moment wie sie war.
Still und scheinbar berechnend aus dem Fenster blickend, wobei ich nicht berechnete, sondern einfach meine gereizte Laune absaß.
Katzen kann man nie durchschauen, man versteht nicht, was sie denken, und ich wusste, dass es bei mir auch schon immer so war. Noch nie ahnte jemand, woran ich wirklich dachte, war schon immer auf eine Weise einsam gewesen, so, wie es die Katzen oft sind.
Während ich also über die Gemeinsamkeiten von Katzen und meiner Persönlichkeit nachdachte und irgendwo in meinen Gedankenstrudeln immer noch der bevorstehende Valentinstag flüsterte, dass ich für immer allein sein würde- ausgenommen die vielen Katzen, welche mich in wohl nicht allzu ferner Zukunft zu einer verrückten Katzenlady machen würden- strich ich mit meinen Finger über die warme Heizung und ließ alles um mich herum verschwimmen.
Irgendwann stellte sich eine Freundin an meine Seite, fragte, was los sei.
Ich sagte ihr, dass ich schlechte Laune hätte aber nannte ihr nicht den Grund.
Ich sagte lediglich, dass ich das manchmal hätte, dass es nichts weiter sei und dass es nicht ihretwegen war -Zuvor in der Pause gab es ein kleines Missverständnis, welches meine schlechte Laune ein wenig hatte 'überkochen' lassen.
Am nächsten Tag, am von mir so verhassten Valentinstag, war unsere Klasse auf einer Messe zu Besuch und dort blieb, den Göttern sei Dank, keine Zeit für niederschlagende, ernüchternde Gedanken über Liebe, Zweiseimkeit oder allgemein Freundschaft.
Nur, während zwei meiner Freunde und ich eine Pause in einer ruhigen Ecke der überfüllten Messe machten, kam das Thema 'Beziehungen' zur Sprache.
Da wir aber nicht über die Schönen Dinge, sondern über die störenden Aspekte einer Beziehung- in jeder Hinsicht- sprachen, fühlte ich mich ziemlich gut, meine schlecht gelauntes Gemüt schien endlich besänftigt.
Nach unserem spontanen Picknick stieß bald der Rest unserer Klasse zu uns und wir hörten uns zwei trockene Vorträge über die Beeinträchtigungen der Gesundheit von ErziehrInnen am Arbeitsplatz an.
Wobei ich mich eher dem Verbessern meiner krotesken Zeichenkünste widmete, anstatt interessiert dem aufgebauschten Gerede zu lauschen.
Zu meiner Überraschung kamen dabei am Ende zwei Blumen und ein Herz heraus. Ob dies nun Bedeutung, irgendeine Verbindung mit diesem verfluchten, von Blumen-, und Kartenindustrie erfundenen, Tag hatte, kann ich immer noch nicht genau sagen.
Nun, als ich dann versuchte, eine Fee zu zeichnen, dachte ich nicht mehr darüber nach.
Viel mehr überlegte ich, ob ich mir nicht ein Tatoo stechen lassen sollte, in Form einer Fee, aber das ist eigentlich nicht wichtig.
Jedenfalls fühlte ich mich noch einige Tage später recht seltsam, obwohl mein Gram mehr oder weniger schnell wieder verflogen war.
Verschwommen, als wäre ich diese Tage einfach nicht da gewesen.
''Be my valentine'' was yesterday, honeycat, so why are you still so fuckin crazy?
-Cause I'm freakin suggestible.
Eure Gleyfin
... comment