Montag, 2. Juli 2012
Der Windfänger
gleyfin, 23:52h
Der Wind riss an seinem wehenden Umhang, seine langen, dunklen Haare peitschten ihm ins Gesicht.
Das Rauschen der tosenden Brandung unter ihm und das Heulen der Böen, welche über die spitzen Kanten der Klippe vor ihm und das hügelige Grasland hinter ihm hinwegdreschten, woben einen lärmenden Schleier, welcher ihn voll und ganz einfing und von allem löste.
Konzentriert blickte er über die unendliche See.
Sie war von unruhigem, schwarzem Gemüt.
Dunkle Wolken hingen wie Schattendämonen über ihr, zogen absurde Grimassen und jagten mit dem pfeifenden Wind über die Welt.
Sein Blick wanderte hinunter zur donnernden Gischt, welche mit jeder machtvollen Welle den unteren Teil der steilen Klippe gierig schmatzend und rauschend unter sich begrub.
Nach einer Weile schloss er die Augen und sog die kalte Luft, welche unermüdlich und eisig über sein schon taubes Gesicht hinwegfegte, tief ein.
In der tobenden Finsternis sah er nun, wie sich langsam die pulsierenden Strömungen des Windes in sanftem Blau abzeichneten und von Augenblick zu Augenblick anschwollen, stärker wurden.
Geduldig beobachtete er das Treiben der magischen Adern des wogenden Windes.
Bald öffnete er seine Augen wieder, hob
allmählich seine Arme und malte mit seinen Händen verschlungene, scheinbar unsichtbare Runen in die Luft.
Ruhig beschrieb er immer und immer wieder die alten Symbole mit ihren mal kreisenden, mal abgehackten Formen durch seine Hände und Finger in der Luft, doch nichts geschah.
Die Anstrengung ließ ihm den Schweiß warm über den Rücken laufen, die perlende Nässe auf seiner Stirn hingegen verflog kalt im weiterhin tosenden Geflecht der Winde.
Nach mehreren Versuchen ließ er seine Arme seufzend wieder sinken und betrachtete von Neuem das raue Meer.
Vereinzelte Regentropfen trafen hart sein Gesicht.
Irgendwo in der Ferne, beinahe verschlungen vom Rauschen der Urgewalten, rief jemand seinen Namen, zerriss den Schleier der Einsamkeit.
Erneut seufzte er, dann wandte er sich zum Gehen um.
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Das Rauschen der tosenden Brandung unter ihm und das Heulen der Böen, welche über die spitzen Kanten der Klippe vor ihm und das hügelige Grasland hinter ihm hinwegdreschten, woben einen lärmenden Schleier, welcher ihn voll und ganz einfing und von allem löste.
Konzentriert blickte er über die unendliche See.
Sie war von unruhigem, schwarzem Gemüt.
Dunkle Wolken hingen wie Schattendämonen über ihr, zogen absurde Grimassen und jagten mit dem pfeifenden Wind über die Welt.
Sein Blick wanderte hinunter zur donnernden Gischt, welche mit jeder machtvollen Welle den unteren Teil der steilen Klippe gierig schmatzend und rauschend unter sich begrub.
Nach einer Weile schloss er die Augen und sog die kalte Luft, welche unermüdlich und eisig über sein schon taubes Gesicht hinwegfegte, tief ein.
In der tobenden Finsternis sah er nun, wie sich langsam die pulsierenden Strömungen des Windes in sanftem Blau abzeichneten und von Augenblick zu Augenblick anschwollen, stärker wurden.
Geduldig beobachtete er das Treiben der magischen Adern des wogenden Windes.
Bald öffnete er seine Augen wieder, hob
allmählich seine Arme und malte mit seinen Händen verschlungene, scheinbar unsichtbare Runen in die Luft.
Ruhig beschrieb er immer und immer wieder die alten Symbole mit ihren mal kreisenden, mal abgehackten Formen durch seine Hände und Finger in der Luft, doch nichts geschah.
Die Anstrengung ließ ihm den Schweiß warm über den Rücken laufen, die perlende Nässe auf seiner Stirn hingegen verflog kalt im weiterhin tosenden Geflecht der Winde.
Nach mehreren Versuchen ließ er seine Arme seufzend wieder sinken und betrachtete von Neuem das raue Meer.
Vereinzelte Regentropfen trafen hart sein Gesicht.
Irgendwo in der Ferne, beinahe verschlungen vom Rauschen der Urgewalten, rief jemand seinen Namen, zerriss den Schleier der Einsamkeit.
Erneut seufzte er, dann wandte er sich zum Gehen um.
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