Dienstag, 22. Juli 2014
Nasenbluten
gleyfin, 01:34h
Es ist lange her. Es wirkt, als wäre alles sehr schnell gegangen. Vor meinen Augen tropft lediglich noch das Blut, in meinen Ohren hallt nur der Schrei eines Kindes. Verschwommene Erinnerungen, welche für ein letztes Mal vollkommen aufleben sollen.
Sie stritten, wie sooft.
Ich hörte nicht zu, verschanzte mich in meinem Tun, einen Apfel zu zerstückeln.
Dann entfernte ich mich, still und leise. Ein dunkler Schatten an einem aufgewühlten Abend.
Die alte Treppe knarzte wie immer unter meinen schwerfälligen Schritten und die oberste Stufe wurde zu meinem Sitz über allem Geschehen. Die Schüssel ruhte in meinem Schoß, während ich dem von mir ausgelösten Lärm unter mir lauschte und den Apfel Stück für Stück herunterwürgte.
Im Zwielicht öffnete sich die Tür des Flures. Jemand huschte in die Dunkelheit, doch schloss das Tor zum beispiellosen Hass nicht ganz.
Der kleine Schemen eines Kindes blickte durch den dunklen Spalt der angelehnten Tür dem tobenden Geschehen entgegen und schwieg.
Wir blieben stumm und lauschten dem Geheul wilder Tiere, bis im altvertrauten Lärm der schwielenden Bosheit plötzlich ein dumpfer Schlag dröhnte.
Das Kind schrie hysterisch auf, der Körper krümmte sich vor tiefer Furcht. Die Tür blieb angelehnt.
''Komm schnell, er hat Mama geschubst!''
Die Schüssel schlitterte über den Boden, Apfelstücke flogen durch die Luft. Mein Herz raste.
Niemals hatte ich so zügig und leichtfüßig die unterste Stufe erreicht wie in jener Düsternis.
Wut, unendliche Wut, Adrenalin, welches mir beinahe den Brustkorb zerriss und den Kopf sprengte, Hitze sowie Kälte und ein winziger Funke Freude über erfüllte Hoffnungen durchströmten mich vermengt zu einem gewaltigen Ausbruch scheinbar grässlich erwachter Stärke.
Die Tür flog auf und da sah ich ihn stehen. Mit starrem Blick, benebelt vom Alkohol und die Hand um ihren Hals gelegt.
Wie eine Furie explodierte ich. Kreischend, kratzend, schlagend, rasend schnell drängte ich mich schützend zwischen sie und ihn.
Einen Augenblick, einen Wimpernschlag nur wirkte er überrascht von meiner abgelegten Trägheit. Überrascht von meinem spuckenden Hass.
Dann wurden die stierenden Augen wieder leer und glasig.
''Fass meine Mutter nicht an! Fass sie nie wieder an!''
Immer wieder wiederholte ich diese Worte, bis sie klangen wie tödliche Drohungen. Sie waren zu meinem Mantra geworden und ich verbiss mich mit ihnen in der Freude, ihm Schmerz zuzufügen.
Ein Fausthieb, inmitten seines Gesichtes explodierend, führte zu kurzem Schweigen. Giftspeiende Blicke trafen sich in einer scheinbar unendlichen Pause. Tiefster Hass hing schwer wie Blei zwischen zerkratzten Körpern und machte das Atmen schwer. Keuchend und wankend schritt der Bastard davon. In angespannter Ruhe und vollkommen erstarrt beobachteten wir, wie Blut aufgewischt wurde. Dunkle Tropfen sprenkelten den Boden. Ich blickte auf das verschmierte Rot herunter und verstand nicht, wie all dies geschehen konnte. Gleichzeitig erfüllte mich unendliche Genugtuung.
''Hat er wehgetan, der Aufprall?'', fragte ich später, nachdem ich ein kleines Wesen vor bitterlichen Tränen bewahrt hatte und sie in der Dunkelheit des Abends rauchend vorfand.
''Eigentlich nicht.''
''Schade.''
Sommer 2013
Eure Gleyfin
...bereits 738 x gelesen
Sie stritten, wie sooft.
Ich hörte nicht zu, verschanzte mich in meinem Tun, einen Apfel zu zerstückeln.
Dann entfernte ich mich, still und leise. Ein dunkler Schatten an einem aufgewühlten Abend.
Die alte Treppe knarzte wie immer unter meinen schwerfälligen Schritten und die oberste Stufe wurde zu meinem Sitz über allem Geschehen. Die Schüssel ruhte in meinem Schoß, während ich dem von mir ausgelösten Lärm unter mir lauschte und den Apfel Stück für Stück herunterwürgte.
Im Zwielicht öffnete sich die Tür des Flures. Jemand huschte in die Dunkelheit, doch schloss das Tor zum beispiellosen Hass nicht ganz.
Der kleine Schemen eines Kindes blickte durch den dunklen Spalt der angelehnten Tür dem tobenden Geschehen entgegen und schwieg.
Wir blieben stumm und lauschten dem Geheul wilder Tiere, bis im altvertrauten Lärm der schwielenden Bosheit plötzlich ein dumpfer Schlag dröhnte.
Das Kind schrie hysterisch auf, der Körper krümmte sich vor tiefer Furcht. Die Tür blieb angelehnt.
''Komm schnell, er hat Mama geschubst!''
Die Schüssel schlitterte über den Boden, Apfelstücke flogen durch die Luft. Mein Herz raste.
Niemals hatte ich so zügig und leichtfüßig die unterste Stufe erreicht wie in jener Düsternis.
Wut, unendliche Wut, Adrenalin, welches mir beinahe den Brustkorb zerriss und den Kopf sprengte, Hitze sowie Kälte und ein winziger Funke Freude über erfüllte Hoffnungen durchströmten mich vermengt zu einem gewaltigen Ausbruch scheinbar grässlich erwachter Stärke.
Die Tür flog auf und da sah ich ihn stehen. Mit starrem Blick, benebelt vom Alkohol und die Hand um ihren Hals gelegt.
Wie eine Furie explodierte ich. Kreischend, kratzend, schlagend, rasend schnell drängte ich mich schützend zwischen sie und ihn.
Einen Augenblick, einen Wimpernschlag nur wirkte er überrascht von meiner abgelegten Trägheit. Überrascht von meinem spuckenden Hass.
Dann wurden die stierenden Augen wieder leer und glasig.
''Fass meine Mutter nicht an! Fass sie nie wieder an!''
Immer wieder wiederholte ich diese Worte, bis sie klangen wie tödliche Drohungen. Sie waren zu meinem Mantra geworden und ich verbiss mich mit ihnen in der Freude, ihm Schmerz zuzufügen.
Ein Fausthieb, inmitten seines Gesichtes explodierend, führte zu kurzem Schweigen. Giftspeiende Blicke trafen sich in einer scheinbar unendlichen Pause. Tiefster Hass hing schwer wie Blei zwischen zerkratzten Körpern und machte das Atmen schwer. Keuchend und wankend schritt der Bastard davon. In angespannter Ruhe und vollkommen erstarrt beobachteten wir, wie Blut aufgewischt wurde. Dunkle Tropfen sprenkelten den Boden. Ich blickte auf das verschmierte Rot herunter und verstand nicht, wie all dies geschehen konnte. Gleichzeitig erfüllte mich unendliche Genugtuung.
''Hat er wehgetan, der Aufprall?'', fragte ich später, nachdem ich ein kleines Wesen vor bitterlichen Tränen bewahrt hatte und sie in der Dunkelheit des Abends rauchend vorfand.
''Eigentlich nicht.''
''Schade.''
Sommer 2013
Eure Gleyfin
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Mittwoch, 4. Dezember 2013
Iss Kind, iss...
gleyfin, 13:58h
Das leise Schnarren füllt den Raum und lässt die Luft vibrieren. Lockend summt es seine Melodie.
Alles liegt in oranger Düsternis. Lange Schatten schmiegen sich an das schmutzige Licht. Sie weichen einem Geräusch und blassem Schimmer, welcher sich plötzlich, schwach und kühl über den Boden ergießt. Schemen aus grauer Dunkelheit drängen sich in die Ecken und lassen diese unendlich erscheinen, sind vertrieben, doch nicht ganz.
Kalter Atem empfängt mich, haucht mir schmeichelnd ums Gesicht, gleitet angenehm meinen Körper hinab, folgt dem Schein des kleinen Lichtes und verliert sich in sommerlicher Wärme.
Ich blinzle, mein Blick wandert über die vielen Leckereien.
Es drängt, dieses Gefühl. Diese Leere.
Ich greife zu, klaube flink und leise alles zusammen, wonach es sich sehnt. Leise knarzend schließt sich die Tür, das kalte Licht erstirbt, Schatten erobern ihr nächtliches Reich zurück und verschlingen mich. Mit bepackten Armen stehe ich im Schlund der Stille, starre auf die geschlossene Tür und lausche dem Schnarren. Alles scheint zu ruhen, doch meine Gedanken fechten einen wilden Kampf.
Zwei Seiten, sie zerren an mir. Sie und das alles durchdringende Surren.
Tu es nicht, du bereust es!
Aber diese Lust..der Appetit...
Es bringt dir nichts! Gar nichts!
Morgen dann. Morgen höre ich auf!
Wie oft war es schon Morgen und wieder Nacht...
Morgen....
Schubladen werden aufgezogen, Besteck klirrt kaum hörbar. Leise Schritte erklimmen die im Dunkel murrenden Stufen.
Mein Körper wird ausgefüllt, doch nicht erfüllt.
Meine Seele bleibt leer, während ich reglos verharre, warte..und bereue.
Morgen dann...
Eure Gleyfin
...bereits 790 x gelesen
Alles liegt in oranger Düsternis. Lange Schatten schmiegen sich an das schmutzige Licht. Sie weichen einem Geräusch und blassem Schimmer, welcher sich plötzlich, schwach und kühl über den Boden ergießt. Schemen aus grauer Dunkelheit drängen sich in die Ecken und lassen diese unendlich erscheinen, sind vertrieben, doch nicht ganz.
Kalter Atem empfängt mich, haucht mir schmeichelnd ums Gesicht, gleitet angenehm meinen Körper hinab, folgt dem Schein des kleinen Lichtes und verliert sich in sommerlicher Wärme.
Ich blinzle, mein Blick wandert über die vielen Leckereien.
Es drängt, dieses Gefühl. Diese Leere.
Ich greife zu, klaube flink und leise alles zusammen, wonach es sich sehnt. Leise knarzend schließt sich die Tür, das kalte Licht erstirbt, Schatten erobern ihr nächtliches Reich zurück und verschlingen mich. Mit bepackten Armen stehe ich im Schlund der Stille, starre auf die geschlossene Tür und lausche dem Schnarren. Alles scheint zu ruhen, doch meine Gedanken fechten einen wilden Kampf.
Zwei Seiten, sie zerren an mir. Sie und das alles durchdringende Surren.
Tu es nicht, du bereust es!
Aber diese Lust..der Appetit...
Es bringt dir nichts! Gar nichts!
Morgen dann. Morgen höre ich auf!
Wie oft war es schon Morgen und wieder Nacht...
Morgen....
Schubladen werden aufgezogen, Besteck klirrt kaum hörbar. Leise Schritte erklimmen die im Dunkel murrenden Stufen.
Mein Körper wird ausgefüllt, doch nicht erfüllt.
Meine Seele bleibt leer, während ich reglos verharre, warte..und bereue.
Morgen dann...
Eure Gleyfin
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Samstag, 10. November 2012
Typisch untypisch
gleyfin, 16:30h
''Gucken wir heute Abend Fußball?''
''Wenn ich mich bis dahin noch nicht erschossen habe.''
Großes Kino.
dachte ich mir, heimlich lächelnd, als ich in der Küche am Waschbecken stand und mein Glas mit Wasser füllte.
Es war schon ohne mich losgegangen, nachdem ich aufgestanden war.
Die Klänge des Radioweckers drangen stumpf in das schäbige Badezimmer und verschmolzen mit dem wilden Geschrei, während ich wie angewurzelt vor dem Spiegel stand und in den Flur lauschte.
Es wurde diskutiert, gebrüllt, mit Fäusten auf den Tisch gedonnert .
Schön. Sie ist seit 2 Tagen wieder zu Hause und dann sowas. Meine Sehnsüchte scheinen sich zu erfüllen!
In mich hineinlächelnd stellte ich mir zum Gebrüll vor, wie die Löwin und der Bär sich bekriegten.
Als ich dann in die Küche trat, war ich erstaunt, dieses magere Häufchen Elend vorzufinden, wie es mit seinem Vater stritt.
Du bist ziemlich schlecht im Einschätzen Anderer.
Das gesamte Frühstück über stritten sie über Etwas, was ich nicht mitbekommen hatte. Ich war begierig darauf zu erfahren, um was es sich handelte, konnte mir Einiges zusammenreimen.
Doch im Großen und Ganzen, wie spannend und belustigend es auch war, hatte ich andere Probleme.
Problem #1
''Wer will das Ei noch essen?''
''Ich!''
Während der Knochenhaufen und der Bär sich über den Tisch hinweg mit scharfen Tönen zerfleischten, stritten mein Bruder und ich um das Essen.
Beides diagonal, versteht sich.
Nicht sehr elegant aber nunmal so, wie es sich für Geschwister gehört.
Problem #2
Mein von Sorgen und Gedanken geplagter Kopf, welcher immer noch brummt und knattert.
Wie wird es werden, nächsten Samstag?
Was wird danach kommen?
Warum ist es gerade, wie es ist?
Lärm, Hass, Neid und sie sitzt nur am Tisch und sieht zu, wie ihre 'perfekte' Familie auseinanderbricht..
Leider schmerzhaft für sie doch ein Hoffnungsschimmer für Einige von uns..
Eure Gleyfin
...bereits 479 x gelesen
''Wenn ich mich bis dahin noch nicht erschossen habe.''
Großes Kino.
dachte ich mir, heimlich lächelnd, als ich in der Küche am Waschbecken stand und mein Glas mit Wasser füllte.
Es war schon ohne mich losgegangen, nachdem ich aufgestanden war.
Die Klänge des Radioweckers drangen stumpf in das schäbige Badezimmer und verschmolzen mit dem wilden Geschrei, während ich wie angewurzelt vor dem Spiegel stand und in den Flur lauschte.
Es wurde diskutiert, gebrüllt, mit Fäusten auf den Tisch gedonnert .
Schön. Sie ist seit 2 Tagen wieder zu Hause und dann sowas. Meine Sehnsüchte scheinen sich zu erfüllen!
In mich hineinlächelnd stellte ich mir zum Gebrüll vor, wie die Löwin und der Bär sich bekriegten.
Als ich dann in die Küche trat, war ich erstaunt, dieses magere Häufchen Elend vorzufinden, wie es mit seinem Vater stritt.
Du bist ziemlich schlecht im Einschätzen Anderer.
Das gesamte Frühstück über stritten sie über Etwas, was ich nicht mitbekommen hatte. Ich war begierig darauf zu erfahren, um was es sich handelte, konnte mir Einiges zusammenreimen.
Doch im Großen und Ganzen, wie spannend und belustigend es auch war, hatte ich andere Probleme.
Problem #1
''Wer will das Ei noch essen?''
''Ich!''
Während der Knochenhaufen und der Bär sich über den Tisch hinweg mit scharfen Tönen zerfleischten, stritten mein Bruder und ich um das Essen.
Beides diagonal, versteht sich.
Nicht sehr elegant aber nunmal so, wie es sich für Geschwister gehört.
Problem #2
Mein von Sorgen und Gedanken geplagter Kopf, welcher immer noch brummt und knattert.
Wie wird es werden, nächsten Samstag?
Was wird danach kommen?
Warum ist es gerade, wie es ist?
Lärm, Hass, Neid und sie sitzt nur am Tisch und sieht zu, wie ihre 'perfekte' Familie auseinanderbricht..
Leider schmerzhaft für sie doch ein Hoffnungsschimmer für Einige von uns..
Eure Gleyfin
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Freitag, 12. Oktober 2012
gleyfin, 01:31h
Vorn herum ist alles gut, doch dahinter geht es wieder los. Der Stress, der Frust, das Grübeln.
Da kehre ich doch am besten gleich zu meinem ehemaligen Mantra zurück:
Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße !!!!
...bereits 369 x gelesen
Da kehre ich doch am besten gleich zu meinem ehemaligen Mantra zurück:
Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße !!!!
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Montag, 8. Oktober 2012
Fame-Hure
gleyfin, 01:18h
Wenn ich mich durch die ganzen Blogs lese, auf der Suche nach etwas Neuem und die Klicks anderer Beiträge sehe, bin ich enttäsucht.
Und frage ich mich, was ich falsch mache.
Und dann denke ich bei mir
Scheiß doch drauf, du schreibst für dich und nicht für andere. Und jene, die bei dir lesen, ehren dich mehr, als du es ahnst.
Aber dieses Gefühl, nicht gut genug zu sein, sitzt trotzdem irgendwo in mir und ich überlege, warum.
Wahrscheinlich, weil es schon zu viele Fame-Leute gibt, über die jeder spricht, die jeder kennt, die alle bewundern- oder auch nicht.
Hauptsache, man kennt diese Leute, seien sie noch so fiktiv.
Ein kleines Stück vom Kuchen, einen winzigen Platz an der Sonne, wenigstens im Halbschatten, wären da schon unglaublich stützend...
schwierig, schwierig...
Eure Gleyfin
...bereits 476 x gelesen
Und frage ich mich, was ich falsch mache.
Und dann denke ich bei mir
Scheiß doch drauf, du schreibst für dich und nicht für andere. Und jene, die bei dir lesen, ehren dich mehr, als du es ahnst.
Aber dieses Gefühl, nicht gut genug zu sein, sitzt trotzdem irgendwo in mir und ich überlege, warum.
Wahrscheinlich, weil es schon zu viele Fame-Leute gibt, über die jeder spricht, die jeder kennt, die alle bewundern- oder auch nicht.
Hauptsache, man kennt diese Leute, seien sie noch so fiktiv.
Ein kleines Stück vom Kuchen, einen winzigen Platz an der Sonne, wenigstens im Halbschatten, wären da schon unglaublich stützend...
schwierig, schwierig...
Eure Gleyfin
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Dienstag, 2. Oktober 2012
Mondwunsch
gleyfin, 17:59h
Es ist dunkel.
Nur das Orange der Laterne vor ihrem Fenster taucht die Möbel in gestreiftes Zwielicht.
Sie starrt an die Wand.
Umklammert den tief schwarzen, kalten, kantigen Schatten mit ihren starren Fingern.
Gern würde sie heulen, kreischen.
Doch sie liegt wie gelähmt da, kann sich nicht rühren, den Mund nicht zum Brüllen aufreißen, die Zähne nicht fletschen.
Alles dreht sich, ihr ist übel.
Der Kloß im Hals schnürt ihr die Luft ab, droht, sie alles auskotzen zu lassen, wenn sie einen Ton von sich gibt.
Und während sie still daliegt und starrt, kreischt ihre Seele ohrenbetäubend schrill und laut in ihrem Inneren und doch stumm wie die Dunkeheit, welche sie umgibt.
Ihr Schädel summt vor Gedanken, ihr Herz rast und schmerzt.
Doch der Mond zieht weiter seines Weges, kühl und still.
...bereits 375 x gelesen
Nur das Orange der Laterne vor ihrem Fenster taucht die Möbel in gestreiftes Zwielicht.
Sie starrt an die Wand.
Umklammert den tief schwarzen, kalten, kantigen Schatten mit ihren starren Fingern.
Gern würde sie heulen, kreischen.
Doch sie liegt wie gelähmt da, kann sich nicht rühren, den Mund nicht zum Brüllen aufreißen, die Zähne nicht fletschen.
Alles dreht sich, ihr ist übel.
Der Kloß im Hals schnürt ihr die Luft ab, droht, sie alles auskotzen zu lassen, wenn sie einen Ton von sich gibt.
Und während sie still daliegt und starrt, kreischt ihre Seele ohrenbetäubend schrill und laut in ihrem Inneren und doch stumm wie die Dunkeheit, welche sie umgibt.
Ihr Schädel summt vor Gedanken, ihr Herz rast und schmerzt.
Doch der Mond zieht weiter seines Weges, kühl und still.
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Freitag, 7. September 2012
Familienleben
gleyfin, 01:06h
Heuchlerei, Diskussionen, Streit, Druck, Stress, psychische Labilität, Depressionen, Zusammenbrüche, Essstörung, Alkohol, Gewalt..
...bereits 350 x gelesen
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Dienstag, 4. September 2012
gleyfin, 00:11h
''Und wie geht es jetzt weiter?'', fragt sie und nippt stirnrunzelnd an ihrem Rotwein.
''Ich habe immer noch Gefühle für den Mann, welcher hinter dem Alkohol verborgen ist aber wenn ich in diesen acht Wochen, in welchen ich ihn nicht sehe, feststelle, dass ich ihn nicht vermisse, dann sind meine Kinder und ich da weg.''
Mein Herz macht einen Luftsprung, ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen, doch werde ich sogleich weider zurückgerissen, der Hoffnungsschimmer erstickt im dunklen Schlick.
Wie oft hat sie schon gesagt, es ist aus? Wie oft hat sie gesagt, ich bin hier weg?
Ich trete weg, starre sie an und träume von einem Leben ohne ihn.
''Was ist?''
''Ich bin gespannt, was passiert..'', sage ich durch zusammengebissene Zähne hindurch, mein Blick ruht immer noch glasig auf ihr und doch in der Ferne.
''Ich sagte doch schon, die acht Wochen musst du einfach überstehen.''
''Das meine ich nicht.''
''Was dann?''
''Ich bin gespannt, was nach den acht Wochen kommt.''
Sie beäugt mich sorgenvoll und seufzt.
''Ich weiß es nicht.''
Das sagt alles...
...bereits 380 x gelesen
''Ich habe immer noch Gefühle für den Mann, welcher hinter dem Alkohol verborgen ist aber wenn ich in diesen acht Wochen, in welchen ich ihn nicht sehe, feststelle, dass ich ihn nicht vermisse, dann sind meine Kinder und ich da weg.''
Mein Herz macht einen Luftsprung, ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen, doch werde ich sogleich weider zurückgerissen, der Hoffnungsschimmer erstickt im dunklen Schlick.
Wie oft hat sie schon gesagt, es ist aus? Wie oft hat sie gesagt, ich bin hier weg?
Ich trete weg, starre sie an und träume von einem Leben ohne ihn.
''Was ist?''
''Ich bin gespannt, was passiert..'', sage ich durch zusammengebissene Zähne hindurch, mein Blick ruht immer noch glasig auf ihr und doch in der Ferne.
''Ich sagte doch schon, die acht Wochen musst du einfach überstehen.''
''Das meine ich nicht.''
''Was dann?''
''Ich bin gespannt, was nach den acht Wochen kommt.''
Sie beäugt mich sorgenvoll und seufzt.
''Ich weiß es nicht.''
Das sagt alles...
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Wir fahren nach Berlin!
gleyfin, 23:57h
''Es fing ganz banal an. Wie immer wegen einer Lapalie.
Und er hatte wieder gesoffen.
Jedenfalls redeten wir am Geburtstag meines Sohnes, während seine Freunde aus der Schule mit am Tisch saßen, über den Dubai-Urlaub und mein Sohn sagte etwas über ihn- und plötzlich rastete er total aus. Er stand auf, nahm seinen Teller und verschwand im Wohnzimmer, Sport gucken, obwohl wir die Regel haben, wer kocht, muss nicht abräumen. Und meine Tochter und ich hatten gekocht und den Tisch gedeckt.
Jedenfalls saß er, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, in seiner Sitzkuhle auf der Couch - für ihn gibt es nämlich nur Fahrradfahren, Sportgucken und Alkohol- und schaute Fern.
Ich stürmte ihm hinterher und wollte ihn zur Rede stellen aber mit diesem Menschen kannst du einfach nicht reden, vorallem wenn er getrunken hat. Er ist dann ein komplett anderer. Man merkt das sofort an seinen Augen, an seiner Art, wie er redet. Ich habe ja meine Erfahrungen mit meinem Exmann gemacht.
Tja, dann fing er an, über meine Tochter herzufallen. Dass sie eine blöde Kuh sei und ihren fetten Arsch hochbekommen solle, weil sie nie etwas im Haushalt mache und und und.
Wir waren total baff.
Meine Tochter hat sich natürlich verteidigt, da hat er zu ihr ''Fick dich!'' gesagt und ihr den Mittelfinger gezeigt. Da konnte sie nur noch beide Mittelfinger nehmen und ''Fick dich selber'' sagen und auf meine Argumente, dass seine Tochter die verwöhnte Abhängerin sei, welche zu nichts beitrage reagierte er noch wütender, da fiel uns nichts mehr zu ein.
Nach einer endlosen Diskussion sagte er, meine Tochter komme nicht mit nach Berlin, er hätte keinen Bock auf eine blöde Kuh, welche immer schlechte Laune habe und faul sei.
Am Dienstagmorgen dann, als er und seine Tochter losfahren wollten, rief ich aus dem Büro bei ihm an und bat ihn, sich als Erwachsener zusammenzureißen und meine Tochter zu fragen ob sie nicht doch mitkommen wolle, schließlich hatte sie sich so auf Berlin gefreut und hätte die Stadt nicht nur von der Touristenseite gesehen.
Er willigte ein und gleich danach rief ich sie an und wollte sie darauf vorbereiten, sagte ihr, dass er ihr möglicherweise eine halbe Stunde zum Packen geben würde, da hörte ich sie schon schluchzen.
(''Mama, warum machst du das? Du hast jetzt alles nur noch schlimmer gemacht! Ich brauche vielleicht eine halbe Stunde, um mich so fertig zu machen. Und dann noch packen!? Er wird mich fertig und stress machen und dann wird alles noch schlimmer!'').
Da hörte ich es auch schon durch den Hörer an ihre Tür klopfen.
Sie machte die Tür weinend auf und da standen die beiden.
''Guten Tach!'', schnauzte er sie an und anstatt dass ER fragte, hörte ich seine Tochter sagen:
''Möchtest du vielleicht doch mit uns nach Berlin fahren?''
Meine Tochter hat dann die Tür wieder zugemacht und ist zusammengebrochen.
(''Mama, was soll ich jetzt machen, ich kann nicht mitfahren, ich kann nicht! Er mault jetzt schon wieder im Treppenhaus rum, ich kann nicht!)
Da habe ich natürlich überlegt, meine Fahrkarte für das Wochenende zu stornieren aber bin dann doch gefahren.
Das Schlimme daran ist, dass er immer eine Maske vor Freunden trägt, immer der nette Familienvater ist, der Gönnende.
Und sobald man wieder mit der Familie zu Hause ist, fällt die Maske und dieser unglaubliche Druck liegt wieder auf einem, irgendetwas Falsche szu sagen oder zu tun, was ihn an die Decke gehen lässt. Du kannst ihm nie auch nur irgendetwas recht machen, er ist nie stolz auf einen von uns.
Mit ihm kannst du nur vernünftig reden, wenn seine Freunde dabei sind. Und Gott sei Dank hat sein ''bester Freund'' in Berlin eingewilligt, bei einem solcher Gespräche dabei zu sein. Er hat dann nur zugehört.
Aber viel gebracht hat es ja doch nicht, er wird sich nicht mehr ändern.''
Wir saßen draußen, bis spät in den Abend und tranken Wein.
Ab und zu rauschte eine S-Bahn am Garten vorbei, in der Ferne dröhnte noch immer der dänische Verkehr.
Ich lauschte den Gesprächen der beiden und war in vielen Punkten zutiefst schockiert.
Und verwundert, dass ich überhaupt bei diesen intimen Gesprächen anwesend sein durfte, wobei ich immer wieder zu vergessen schien, dass ich doch schon lange keine ''Dafür bist du zu jung''-zwölf-Jahre alt bin und schon so viel Mist erlebt habe, um das alles auch verstehen zu können.
...bereits 376 x gelesen
Und er hatte wieder gesoffen.
Jedenfalls redeten wir am Geburtstag meines Sohnes, während seine Freunde aus der Schule mit am Tisch saßen, über den Dubai-Urlaub und mein Sohn sagte etwas über ihn- und plötzlich rastete er total aus. Er stand auf, nahm seinen Teller und verschwand im Wohnzimmer, Sport gucken, obwohl wir die Regel haben, wer kocht, muss nicht abräumen. Und meine Tochter und ich hatten gekocht und den Tisch gedeckt.
Jedenfalls saß er, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, in seiner Sitzkuhle auf der Couch - für ihn gibt es nämlich nur Fahrradfahren, Sportgucken und Alkohol- und schaute Fern.
Ich stürmte ihm hinterher und wollte ihn zur Rede stellen aber mit diesem Menschen kannst du einfach nicht reden, vorallem wenn er getrunken hat. Er ist dann ein komplett anderer. Man merkt das sofort an seinen Augen, an seiner Art, wie er redet. Ich habe ja meine Erfahrungen mit meinem Exmann gemacht.
Tja, dann fing er an, über meine Tochter herzufallen. Dass sie eine blöde Kuh sei und ihren fetten Arsch hochbekommen solle, weil sie nie etwas im Haushalt mache und und und.
Wir waren total baff.
Meine Tochter hat sich natürlich verteidigt, da hat er zu ihr ''Fick dich!'' gesagt und ihr den Mittelfinger gezeigt. Da konnte sie nur noch beide Mittelfinger nehmen und ''Fick dich selber'' sagen und auf meine Argumente, dass seine Tochter die verwöhnte Abhängerin sei, welche zu nichts beitrage reagierte er noch wütender, da fiel uns nichts mehr zu ein.
Nach einer endlosen Diskussion sagte er, meine Tochter komme nicht mit nach Berlin, er hätte keinen Bock auf eine blöde Kuh, welche immer schlechte Laune habe und faul sei.
Am Dienstagmorgen dann, als er und seine Tochter losfahren wollten, rief ich aus dem Büro bei ihm an und bat ihn, sich als Erwachsener zusammenzureißen und meine Tochter zu fragen ob sie nicht doch mitkommen wolle, schließlich hatte sie sich so auf Berlin gefreut und hätte die Stadt nicht nur von der Touristenseite gesehen.
Er willigte ein und gleich danach rief ich sie an und wollte sie darauf vorbereiten, sagte ihr, dass er ihr möglicherweise eine halbe Stunde zum Packen geben würde, da hörte ich sie schon schluchzen.
(''Mama, warum machst du das? Du hast jetzt alles nur noch schlimmer gemacht! Ich brauche vielleicht eine halbe Stunde, um mich so fertig zu machen. Und dann noch packen!? Er wird mich fertig und stress machen und dann wird alles noch schlimmer!'').
Da hörte ich es auch schon durch den Hörer an ihre Tür klopfen.
Sie machte die Tür weinend auf und da standen die beiden.
''Guten Tach!'', schnauzte er sie an und anstatt dass ER fragte, hörte ich seine Tochter sagen:
''Möchtest du vielleicht doch mit uns nach Berlin fahren?''
Meine Tochter hat dann die Tür wieder zugemacht und ist zusammengebrochen.
(''Mama, was soll ich jetzt machen, ich kann nicht mitfahren, ich kann nicht! Er mault jetzt schon wieder im Treppenhaus rum, ich kann nicht!)
Da habe ich natürlich überlegt, meine Fahrkarte für das Wochenende zu stornieren aber bin dann doch gefahren.
Das Schlimme daran ist, dass er immer eine Maske vor Freunden trägt, immer der nette Familienvater ist, der Gönnende.
Und sobald man wieder mit der Familie zu Hause ist, fällt die Maske und dieser unglaubliche Druck liegt wieder auf einem, irgendetwas Falsche szu sagen oder zu tun, was ihn an die Decke gehen lässt. Du kannst ihm nie auch nur irgendetwas recht machen, er ist nie stolz auf einen von uns.
Mit ihm kannst du nur vernünftig reden, wenn seine Freunde dabei sind. Und Gott sei Dank hat sein ''bester Freund'' in Berlin eingewilligt, bei einem solcher Gespräche dabei zu sein. Er hat dann nur zugehört.
Aber viel gebracht hat es ja doch nicht, er wird sich nicht mehr ändern.''
Wir saßen draußen, bis spät in den Abend und tranken Wein.
Ab und zu rauschte eine S-Bahn am Garten vorbei, in der Ferne dröhnte noch immer der dänische Verkehr.
Ich lauschte den Gesprächen der beiden und war in vielen Punkten zutiefst schockiert.
Und verwundert, dass ich überhaupt bei diesen intimen Gesprächen anwesend sein durfte, wobei ich immer wieder zu vergessen schien, dass ich doch schon lange keine ''Dafür bist du zu jung''-zwölf-Jahre alt bin und schon so viel Mist erlebt habe, um das alles auch verstehen zu können.
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Dienstag, 21. August 2012
Aubergine
gleyfin, 19:39h
Und wieder tut sie es.
Schießt sich selbst ins Aus, überspannt den Bogen, lässt mich explodieren.
Die letzten Tage achte ich schon auf ihren Kopf, bin mir der Veränderung nicht ganz sicher.
Doch als ich nach Hause komme und sie aus dem Augenwinkel sehe, stutze ich.
Grübelnd schlendere ich die alte Treppe hoch, will ins Badezimmer-
und erstarre.
Wut keimt in mir, während ich den Pinsel und die kleinen Farbklekse auf dem weißen Keramikwaschbecken betrachte.
Ich stürme zum Mülleimer und öffne ihn.
Zorntbrannt fluche ich, als ich die Farbflasche entdecke.
Sie hat es schon wieder getan.
Sie kann es einfach nicht lassen.
Und genau jetzt, wo ich unter Druck, gezwungenermaßen, versuche, eine ''oberflächliche Bindung'' zu ihr aufzubauen.
Nach all den Monaten versuche, wieder ''nett'' zu sein.
Und was tut sie?!
Sie macht mir nach, wie sie es am besten kann.
Rache der Heuchlerei!
Eure Gleyfin
...bereits 374 x gelesen
Schießt sich selbst ins Aus, überspannt den Bogen, lässt mich explodieren.
Die letzten Tage achte ich schon auf ihren Kopf, bin mir der Veränderung nicht ganz sicher.
Doch als ich nach Hause komme und sie aus dem Augenwinkel sehe, stutze ich.
Grübelnd schlendere ich die alte Treppe hoch, will ins Badezimmer-
und erstarre.
Wut keimt in mir, während ich den Pinsel und die kleinen Farbklekse auf dem weißen Keramikwaschbecken betrachte.
Ich stürme zum Mülleimer und öffne ihn.
Zorntbrannt fluche ich, als ich die Farbflasche entdecke.
Sie hat es schon wieder getan.
Sie kann es einfach nicht lassen.
Und genau jetzt, wo ich unter Druck, gezwungenermaßen, versuche, eine ''oberflächliche Bindung'' zu ihr aufzubauen.
Nach all den Monaten versuche, wieder ''nett'' zu sein.
Und was tut sie?!
Sie macht mir nach, wie sie es am besten kann.
Rache der Heuchlerei!
Eure Gleyfin
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