Mittwoch, 7. Dezember 2011
Bahnen
gleyfin, 00:34h
Wir waren bei ihren Freunden.
Und typischer hätte es nicht sein können.
Die Banja, das Essen.
Das Wesen, der Akzent.
Und der Wodka.
Ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt und doch wirkte alles so befremdlich. Wie immer lag leise knisternd die Anspannung einer langen Fahrt und das beklemmende Gefühl von Unbeholfenheit in der Luft.
Zu den Kleinen hatte ich sofort einen feinen Draht.
Wir 'Großen' schwiegen uns jedoch noch eine ganze Weile lang an.
Es lag wohl einfach an der Verlegenheit der Jugend.
Am Abend begleiteten die Heuchlerin -es wundert mich immer noch, dass sie überhaupt mitgekommen war- und ich die beiden Mädchen, welche ungefähr in meinem Alter sind, zu einer Tanzfete.
Tanz um den Weihnachtsbaum, war das Motto.
Überall um mich herum saßen sie, Jugendliche in Abendkleidern und Anzügen.
Mit manchen kostspielig geflochtenen und hochgesteckten Haarprachten, so schien es mir.
Ich selbst trug meine Haare schlicht und einfach offen.
Dazu im Stil der 50er gekleidet.
Mit abstrakt genähtem, blauen Faltenrock und pastellrosa besprenkelter Bluse mit einer Ansteckrose aus Stoff.
Also saß ich da, ein lockiges Abstraktum*, inmitten zerreißender Blicke.
Wer ist das?
Wie sieht sie aus?
Zu wem gehört sie?
Währenddessen beäugte ich neidisch die tanzenden Paare des Anfängerkurses.
Wie sie über die Tanzfläche schwebten, sowohl elegant und rhythmisch, als auch ungeschickt und grob.
Wie gerne wäre ich eine von ihnen., spukte es mir den Rest des Abends im Kopf herum.
Am nächsten Tag, als wir uns wieder auf den Weg machten, war auch der Abschied wieder verklemmt und 'unvollständig'.
Abgehackt.
Ein Stau versperrte uns strörrisch und schleichend den Weg zum nächsten Ziel.
Denn auf uns warteten noch Kaffee und Kuchen einer Bekannten.
Bleiern und schwer schleppten sich die Wolken über die matten Felder und kahlen Baumkronen hinweg, die Straßen leuchteten nass in den Lichtern der vielen Scheinwerfer.
Während die Musik meinen Kopf flutete, betrachtete ich die vorbeiziehende Landschaft müde. Ich fragte mich, wie man wohl zu solch einem melancholischen Moment komme, indem eine Person, in Gedanken versunken, einfach nur dasitzt.
Den Blick über alles hinwegstarrend in die Ferne gerichtet und die Gedanken verloren im Sumpf der Troslosigkeit.
Ich frage mich dies immer, denn gerne wäre ich wie diese Menschen.
Dabei weiß ich gar nicht, warum.
Und an diesem verregneten Tag fiel mir auf, dass dieser Gedanke immer dann hinter meiner Stirn aufblitzt, wenn ich genau in solch zeitlosen Momenten festsitze, an gar nichts und doch an alles denkend.
Ruhige Musik war es, die mich vom Streit vernhielt, von der Abneigung, welche es vermag, dick und schwer wie sie ist, die Kehlen aller zuzuschnüren.
Still und heimlich und doch so unglaublich laut und rasend.
Auch bei der Bekannten -es war die ehemalige ''Zimmergenossin'' meiner Mum im Krankenhaus gewesen- herrschte ein Anflug von Beklommenheit.
Wie ich erwartet hatte, drehten sich beinahe alle Gespräche um Krankheit und Gebäude, in denen das Siechtum keuchend und faulig durch die Gänge schlurft.
Die alte Frau, ihre Mutter, starrte mich unablässig an, ungeniert.
Und doch so sanftmütig und ruhig, keineswegs aufdringlich.
Mir kamen seltsamste Gedanken über Magie und Zauber, doch allen Versuchen, besagte Gedanken in Verbindung mit ihr zu verdrängen, zum Trotz, flogen sie weiter in mir umher.
Und erst das Verlassen des alten, im Wind knarrenden Hauses machte mich los von den verwirrenden Unruhen in mir.
So fuhren wir noch lange, bis Lichter den Regen in Gleißen tauchten und die Dunkelheit mühselig vertieben.
Und wir endlich zu Hause waren.
Eure Gleyfin
P.S. Dieser Eintrag gilt eigentlich noch dem 26.11.'11+ dem 27.11.'11, aber da ich -weshalb auch immer- keine Zeit zum Schreiben hatte, hat sich das 'ein wenig' verschoben.
30 seconds to mars feat. Kanye West ->Hurricane
Radical face ->Welcome home
*Dieses Wort existiert, jedoch habe ich es zweckentfremdend umgedeutet, da ich es als Beschreibung meiner Selbst passend finde (was meine persönliche Bedeutung betrifft).
...bereits 332 x gelesen
Und typischer hätte es nicht sein können.
Die Banja, das Essen.
Das Wesen, der Akzent.
Und der Wodka.
Ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt und doch wirkte alles so befremdlich. Wie immer lag leise knisternd die Anspannung einer langen Fahrt und das beklemmende Gefühl von Unbeholfenheit in der Luft.
Zu den Kleinen hatte ich sofort einen feinen Draht.
Wir 'Großen' schwiegen uns jedoch noch eine ganze Weile lang an.
Es lag wohl einfach an der Verlegenheit der Jugend.
Am Abend begleiteten die Heuchlerin -es wundert mich immer noch, dass sie überhaupt mitgekommen war- und ich die beiden Mädchen, welche ungefähr in meinem Alter sind, zu einer Tanzfete.
Tanz um den Weihnachtsbaum, war das Motto.
Überall um mich herum saßen sie, Jugendliche in Abendkleidern und Anzügen.
Mit manchen kostspielig geflochtenen und hochgesteckten Haarprachten, so schien es mir.
Ich selbst trug meine Haare schlicht und einfach offen.
Dazu im Stil der 50er gekleidet.
Mit abstrakt genähtem, blauen Faltenrock und pastellrosa besprenkelter Bluse mit einer Ansteckrose aus Stoff.
Also saß ich da, ein lockiges Abstraktum*, inmitten zerreißender Blicke.
Wer ist das?
Wie sieht sie aus?
Zu wem gehört sie?
Währenddessen beäugte ich neidisch die tanzenden Paare des Anfängerkurses.
Wie sie über die Tanzfläche schwebten, sowohl elegant und rhythmisch, als auch ungeschickt und grob.
Wie gerne wäre ich eine von ihnen., spukte es mir den Rest des Abends im Kopf herum.
Am nächsten Tag, als wir uns wieder auf den Weg machten, war auch der Abschied wieder verklemmt und 'unvollständig'.
Abgehackt.
Ein Stau versperrte uns strörrisch und schleichend den Weg zum nächsten Ziel.
Denn auf uns warteten noch Kaffee und Kuchen einer Bekannten.
Bleiern und schwer schleppten sich die Wolken über die matten Felder und kahlen Baumkronen hinweg, die Straßen leuchteten nass in den Lichtern der vielen Scheinwerfer.
Während die Musik meinen Kopf flutete, betrachtete ich die vorbeiziehende Landschaft müde. Ich fragte mich, wie man wohl zu solch einem melancholischen Moment komme, indem eine Person, in Gedanken versunken, einfach nur dasitzt.
Den Blick über alles hinwegstarrend in die Ferne gerichtet und die Gedanken verloren im Sumpf der Troslosigkeit.
Ich frage mich dies immer, denn gerne wäre ich wie diese Menschen.
Dabei weiß ich gar nicht, warum.
Und an diesem verregneten Tag fiel mir auf, dass dieser Gedanke immer dann hinter meiner Stirn aufblitzt, wenn ich genau in solch zeitlosen Momenten festsitze, an gar nichts und doch an alles denkend.
Ruhige Musik war es, die mich vom Streit vernhielt, von der Abneigung, welche es vermag, dick und schwer wie sie ist, die Kehlen aller zuzuschnüren.
Still und heimlich und doch so unglaublich laut und rasend.
Auch bei der Bekannten -es war die ehemalige ''Zimmergenossin'' meiner Mum im Krankenhaus gewesen- herrschte ein Anflug von Beklommenheit.
Wie ich erwartet hatte, drehten sich beinahe alle Gespräche um Krankheit und Gebäude, in denen das Siechtum keuchend und faulig durch die Gänge schlurft.
Die alte Frau, ihre Mutter, starrte mich unablässig an, ungeniert.
Und doch so sanftmütig und ruhig, keineswegs aufdringlich.
Mir kamen seltsamste Gedanken über Magie und Zauber, doch allen Versuchen, besagte Gedanken in Verbindung mit ihr zu verdrängen, zum Trotz, flogen sie weiter in mir umher.
Und erst das Verlassen des alten, im Wind knarrenden Hauses machte mich los von den verwirrenden Unruhen in mir.
So fuhren wir noch lange, bis Lichter den Regen in Gleißen tauchten und die Dunkelheit mühselig vertieben.
Und wir endlich zu Hause waren.
Eure Gleyfin
P.S. Dieser Eintrag gilt eigentlich noch dem 26.11.'11+ dem 27.11.'11, aber da ich -weshalb auch immer- keine Zeit zum Schreiben hatte, hat sich das 'ein wenig' verschoben.
30 seconds to mars feat. Kanye West ->Hurricane
Radical face ->Welcome home
*Dieses Wort existiert, jedoch habe ich es zweckentfremdend umgedeutet, da ich es als Beschreibung meiner Selbst passend finde (was meine persönliche Bedeutung betrifft).
... comment
oh.lieblich.seele.mein,
Mittwoch, 7. Dezember 2011, 11:48
:)
Mir fällt gerade mal wieder auf, wie gerne ich doch deine Texte lese... :)
Hast du denn auch getanzt oder nur abstrakt herumgesessen? :3
Hast du denn auch getanzt oder nur abstrakt herumgesessen? :3
... link
gleyfin,
Mittwoch, 7. Dezember 2011, 17:11
Na, was denkst du denn?
Ich saß nur da und schaute, sowohl neugierig als auch gelangweilt, durch die Gegend.
Ab und zu habe ich dann noch die Deko (Bastelarbeiten wegen) zweckentfremdet und zwischendurch meinen Rock mit Wachs verziert..
:D
P.S. Danke :3
Ich saß nur da und schaute, sowohl neugierig als auch gelangweilt, durch die Gegend.
Ab und zu habe ich dann noch die Deko (Bastelarbeiten wegen) zweckentfremdet und zwischendurch meinen Rock mit Wachs verziert..
:D
P.S. Danke :3
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oh.lieblich.seele.mein,
Mittwoch, 7. Dezember 2011, 17:59
^-^
Nun ja, gedacht hab ich das, was du geantwortet hast, so gut kann ich dich dann wohl doch schon trotz aller Anonymität des Internets einschätzen. Andererseits bist du mir ja völlig fremd und da du das nichts explizit geschrieben hast, hat es mich interessiert :P
...aber eigentlich schade, wo du anscheinend so ein absolut tanzfähiges Outfit anhattest D:
Du hast deinen Rock aus Langeweile zerstört?oO
P.S. Bitte
...aber eigentlich schade, wo du anscheinend so ein absolut tanzfähiges Outfit anhattest D:
Du hast deinen Rock aus Langeweile zerstört?oO
P.S. Bitte
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gleyfin,
Mittwoch, 7. Dezember 2011, 19:05
Eigentlich begehen meine Klamotten in letzter Zeit reihenweise Selbstmord, um von mir wegzukommen, aber seltsamer Weise konnte ich den Rock lediglich durch Kratzen ins Leben zurückholen :D :D
Ein Wunder!
Nein, nicht aus Langeweile, aus Versehen (was aber durch Langeweile verursacht wurde xP)
Ich habe aus 2 Gründen nicht getanzt:
1. Ich bin der ABSOLUTE Bauerntrampel!!!!
2. Ich hatte keinen Partner (mit der Heuchlerin wollte ich verständlicher Weise nicht tanzen, eine der beiden Mädchen hatte einen Partner und die andere wollte nicht)..
Und dann allein zwischen den Tanzenden umherzugurken wäre nicht gerade spaßig gewesen x)
Ein Wunder!
Nein, nicht aus Langeweile, aus Versehen (was aber durch Langeweile verursacht wurde xP)
Ich habe aus 2 Gründen nicht getanzt:
1. Ich bin der ABSOLUTE Bauerntrampel!!!!
2. Ich hatte keinen Partner (mit der Heuchlerin wollte ich verständlicher Weise nicht tanzen, eine der beiden Mädchen hatte einen Partner und die andere wollte nicht)..
Und dann allein zwischen den Tanzenden umherzugurken wäre nicht gerade spaßig gewesen x)
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oh.lieblich.seele.mein,
Mittwoch, 7. Dezember 2011, 19:32
D:
"Ein Wunder!"
...das, äh... habe ich nicht bedacht. ARGH! xD *verarscht fühl*
Dass du ein Bauerntrampel bist bezweifle ich einfach mal und selbst wenn... mindestens die Hälfte der anderen Leute sicherlich auch.
Punkt 2 kann ich allerdings nachvollziehen^^
...das, äh... habe ich nicht bedacht. ARGH! xD *verarscht fühl*
Dass du ein Bauerntrampel bist bezweifle ich einfach mal und selbst wenn... mindestens die Hälfte der anderen Leute sicherlich auch.
Punkt 2 kann ich allerdings nachvollziehen^^
... link
gleyfin,
Mittwoch, 7. Dezember 2011, 20:55
Beispiele:
Gleyfin rennt gegen den Schrank, entschuldigt sich sogar.
Gleyfin läuft andauernd gegen die riesige Pflanze im Flur.
Gleyfin läuft andauernd gegen die Pflanze in der Küche.
Gleyfin läuft gegen Türrahmen,
wirft Fahrräder um,
zertrampelt Gegenstände, zerstört Wäsche
und KANN NICHT TANZEN!
:D :D :D
Ja, ein Wunder.
Waschen funzt bei Wachs ja für gewöhnlich sowieso nicht.. und erst recht kein 'Kratzen' :D
hehe ;D
Gleyfin rennt gegen den Schrank, entschuldigt sich sogar.
Gleyfin läuft andauernd gegen die riesige Pflanze im Flur.
Gleyfin läuft andauernd gegen die Pflanze in der Küche.
Gleyfin läuft gegen Türrahmen,
wirft Fahrräder um,
zertrampelt Gegenstände, zerstört Wäsche
und KANN NICHT TANZEN!
:D :D :D
Ja, ein Wunder.
Waschen funzt bei Wachs ja für gewöhnlich sowieso nicht.. und erst recht kein 'Kratzen' :D
hehe ;D
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