Mittwoch, 16. November 2011
gleyfin, 16:13h
Während ich lese, wird mir heiß, mein Herz rast stumm. Ab und zu verhaspel ich mich.
Doch als ich fertig bin-
Applaus.
Kein förmliches, betretenes Klopfen.
Applaus.
Kaum merklich zucke ich vor Schreck zusammen, verstecke mich hinter meinem Schal.
Nach dem Unterricht gibt es Komplimente.
Die Frage nach der Abgabe von einem Stückchen Talent von mir.
Schüchternes, verklemmtes Lächeln.
Warum vertrage ich soetwas nicht? Es ist, als hätte ich eine Allergie. Lästig.
...bereits 255 x gelesen
Doch als ich fertig bin-
Applaus.
Kein förmliches, betretenes Klopfen.
Applaus.
Kaum merklich zucke ich vor Schreck zusammen, verstecke mich hinter meinem Schal.
Nach dem Unterricht gibt es Komplimente.
Die Frage nach der Abgabe von einem Stückchen Talent von mir.
Schüchternes, verklemmtes Lächeln.
Warum vertrage ich soetwas nicht? Es ist, als hätte ich eine Allergie. Lästig.
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Montag, 14. November 2011
Tuben
gleyfin, 19:40h
Jetzt macht mich sogar schon Kaugummi zu einem Psychopathen..
Da biete ich einem Mädchen aus einem fernen Land (Österreich) an, dass ich ihr Kaugummi in der Tube zukommen lasse, da sie das Zeug nicht kennt und plötzlich wirft sie mir vor, dass ich ein Psychopath sei, der sie vergiften wolle.
Toll, wie einem das gute Karma in den Arsch treten kann und dann noch lachend davonrennt, wenn man ein wenig davon sammeln möchte.
Ist die Welt nicht schön!
Eure Gleyfin
P.S. Ich frage mich gerade, was sie sich dabei denkt, was ein Psychopath davon hätte, wenn er jemanden um die Ecke brächte, ohne ihn leiden sehen zu können.
Das ergibt doch gar keinen Sinn!
Außerdem finde ich nicht, dass ich den Anschein erwecke, ein 46-jähriger Perverser zu sein, der sich als melodramatische Jugendliche ausgibt..
So gut wäre kein Pädophiler der Welt.
...bereits 353 x gelesen
Da biete ich einem Mädchen aus einem fernen Land (Österreich) an, dass ich ihr Kaugummi in der Tube zukommen lasse, da sie das Zeug nicht kennt und plötzlich wirft sie mir vor, dass ich ein Psychopath sei, der sie vergiften wolle.
Toll, wie einem das gute Karma in den Arsch treten kann und dann noch lachend davonrennt, wenn man ein wenig davon sammeln möchte.
Ist die Welt nicht schön!
Eure Gleyfin
P.S. Ich frage mich gerade, was sie sich dabei denkt, was ein Psychopath davon hätte, wenn er jemanden um die Ecke brächte, ohne ihn leiden sehen zu können.
Das ergibt doch gar keinen Sinn!
Außerdem finde ich nicht, dass ich den Anschein erwecke, ein 46-jähriger Perverser zu sein, der sich als melodramatische Jugendliche ausgibt..
So gut wäre kein Pädophiler der Welt.
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Donnerstag, 10. November 2011
Lichter
gleyfin, 22:26h
Es war alles, wie im letzten Jahr.
Die Hektik während der Suche nach einer geeigneten Laterne, der Vorbereitung des Essens und während der scheinbar aussichtslosen Suche nach einem Parkplatz im schleppenden Getummel des Feierabends.
Am Ende hatten wir trotzdem sogar denselben Platz, wie damals. Und gingen denselben Weg hinauf zur in Zwielicht gehüllten Schule.
Wir traten in den dunklen Flur.
Am Ende des langen Ganges flackerte tückisch lockend ein helles Licht.
Als wir dann in die kleine Halle traten, bohrten sich die verächtlichen Blicke hinterhältig in unsere Seiten, wirkten -absurder Weise- beinahe bedrohlich im gleißenden Aufleuchten der defekten Lampe und versuchten mit aller Kraft, uns durch ihre Abneigung zu zerschmettern.
Doch wir hielten stand.
Das vergnügte Schreien der Kinder lenkte mich bald ein wenig von der herrschenden Antipathie ab, welche knisternd und dick zwischen den Seelen hing.
Als wir unseren Platz am Rande des heuchlerischen Geschehens gefunden hatten, waren auch schon die restlichen Familien eingetroffen.
Für einige Augenblicke flüchtete ich in die stille Dunkelheit der weiten Gänge, in dessen Ecken sich leise die Gespräche der Halle verfingen und zu undeutlichem Geflüster verschmolzen. Mir fiel das letzte Jahr wieder ein, als das Wetter zu schlecht für den Marsch durch die Nacht war.
Singend und stolz schritten die Kinder durch die dunklen Gänge, während die Eltern leise redend hinterherschlurften.
Als Letzte schlich ich der summenden Masse hinterher, sah in den Ecken und Winkeln der hallenden Gänge das seltsame Schimmern der Laternen tanzen und fühlte mich in einer anderen Welt gefangen.
Als ich wieder zurückkam und hart von der spröden Realität getroffen wurde, waren die Mütter gerade daran, aufgetragen bescheiden die ''Snacks'' aufzutischen. Obst, Gemüse, salzlose Brezeln, Nudelsalat und Kuchen reizten köstlich duftend und größtenteils gesund die hungrigen Mäuler der kreischenden Bande.
Und mitten in der erbrochenen Perfektion von Kindervorlieben hob ich kurze Zeit später die Kuchenhaube hoch und offenbarte spitzbübisch lächelnd überbackenes, fetttriefendes ''Fastfood''.
Eiertoast.
Ebenso neugierig wie skeptisch versammelten sich die perfekten Hausmammis um das ungewohnte Etwas.
Nach einiger Zeit wurden die Kinder auf die Bühne gerufen und sangen uns von ihren funkelnden Lichtern, den Sternen und vom heiligen Martin.
Immer wieder schaute er mit vor Aufregung funkelnden Augen in unsere Richtung, während seine Körperhaltung Sicherheit ausstrahlte.
Und immer wieder lächelte ich ihm aufmunternd zu.
Ich fühlte mich selbst wie eine Mutter, übernahm sozusagen ihre Rolle, da sie nur Augen für andere, tollpatschige Kinder hatte, um sich an ihnen zu erfreuen.
Während sich das Singen in die Länge zog, zermürbte ich mir das Hirn. Warum machte sie soetwas?
Wahrscheinlich, so dachte ich letztendlich, ist sie wohl der Meinung, ihr Sohn braucht ihren nonverbalen Zuspruch bei solchen Kleinigkeiten nicht, da er doch nur so vor Selbstbewusstsein strotzt
(würde er denn dann zu uns schauen?, frage ich mich jetzt).
Aber sicher war ich mir trotzdem nicht.
Endlich kam das erlösende Zeichen, dass wir in Kürze nach Draußen gehen würden.
Aufgeregt zogen die Kinder sich an und rissen ihren Eltern die Laternen aus den Händen.
Angespannt quetschten wir uns durch die Tür in die kalte Herbstnacht und machten uns schnellen Schritts auf, die sanften Nebel zu durchdringen.
Zu schnell für sie.
Ihr ging es bald mit jedem Schritt schlechter, sie war müde, erschöpft. Ich stützte sie, während wir über den alten Kriegsfriedhof gingen, welcher, von in Nebelschwaden verschwimmenden Orange beleuchtet, still und verblasst dalag.
Immer schneller ging es, denn alle wollten sich wie die Maden wieder in der Wärme der Schule winden und sich gierig auf das Essen stürzen.
Und plötzlich war alles vorbei.
Eure Gleyfin
...bereits 238 x gelesen
Die Hektik während der Suche nach einer geeigneten Laterne, der Vorbereitung des Essens und während der scheinbar aussichtslosen Suche nach einem Parkplatz im schleppenden Getummel des Feierabends.
Am Ende hatten wir trotzdem sogar denselben Platz, wie damals. Und gingen denselben Weg hinauf zur in Zwielicht gehüllten Schule.
Wir traten in den dunklen Flur.
Am Ende des langen Ganges flackerte tückisch lockend ein helles Licht.
Als wir dann in die kleine Halle traten, bohrten sich die verächtlichen Blicke hinterhältig in unsere Seiten, wirkten -absurder Weise- beinahe bedrohlich im gleißenden Aufleuchten der defekten Lampe und versuchten mit aller Kraft, uns durch ihre Abneigung zu zerschmettern.
Doch wir hielten stand.
Das vergnügte Schreien der Kinder lenkte mich bald ein wenig von der herrschenden Antipathie ab, welche knisternd und dick zwischen den Seelen hing.
Als wir unseren Platz am Rande des heuchlerischen Geschehens gefunden hatten, waren auch schon die restlichen Familien eingetroffen.
Für einige Augenblicke flüchtete ich in die stille Dunkelheit der weiten Gänge, in dessen Ecken sich leise die Gespräche der Halle verfingen und zu undeutlichem Geflüster verschmolzen. Mir fiel das letzte Jahr wieder ein, als das Wetter zu schlecht für den Marsch durch die Nacht war.
Singend und stolz schritten die Kinder durch die dunklen Gänge, während die Eltern leise redend hinterherschlurften.
Als Letzte schlich ich der summenden Masse hinterher, sah in den Ecken und Winkeln der hallenden Gänge das seltsame Schimmern der Laternen tanzen und fühlte mich in einer anderen Welt gefangen.
Als ich wieder zurückkam und hart von der spröden Realität getroffen wurde, waren die Mütter gerade daran, aufgetragen bescheiden die ''Snacks'' aufzutischen. Obst, Gemüse, salzlose Brezeln, Nudelsalat und Kuchen reizten köstlich duftend und größtenteils gesund die hungrigen Mäuler der kreischenden Bande.
Und mitten in der erbrochenen Perfektion von Kindervorlieben hob ich kurze Zeit später die Kuchenhaube hoch und offenbarte spitzbübisch lächelnd überbackenes, fetttriefendes ''Fastfood''.
Eiertoast.
Ebenso neugierig wie skeptisch versammelten sich die perfekten Hausmammis um das ungewohnte Etwas.
Nach einiger Zeit wurden die Kinder auf die Bühne gerufen und sangen uns von ihren funkelnden Lichtern, den Sternen und vom heiligen Martin.
Immer wieder schaute er mit vor Aufregung funkelnden Augen in unsere Richtung, während seine Körperhaltung Sicherheit ausstrahlte.
Und immer wieder lächelte ich ihm aufmunternd zu.
Ich fühlte mich selbst wie eine Mutter, übernahm sozusagen ihre Rolle, da sie nur Augen für andere, tollpatschige Kinder hatte, um sich an ihnen zu erfreuen.
Während sich das Singen in die Länge zog, zermürbte ich mir das Hirn. Warum machte sie soetwas?
Wahrscheinlich, so dachte ich letztendlich, ist sie wohl der Meinung, ihr Sohn braucht ihren nonverbalen Zuspruch bei solchen Kleinigkeiten nicht, da er doch nur so vor Selbstbewusstsein strotzt
(würde er denn dann zu uns schauen?, frage ich mich jetzt).
Aber sicher war ich mir trotzdem nicht.
Endlich kam das erlösende Zeichen, dass wir in Kürze nach Draußen gehen würden.
Aufgeregt zogen die Kinder sich an und rissen ihren Eltern die Laternen aus den Händen.
Angespannt quetschten wir uns durch die Tür in die kalte Herbstnacht und machten uns schnellen Schritts auf, die sanften Nebel zu durchdringen.
Zu schnell für sie.
Ihr ging es bald mit jedem Schritt schlechter, sie war müde, erschöpft. Ich stützte sie, während wir über den alten Kriegsfriedhof gingen, welcher, von in Nebelschwaden verschwimmenden Orange beleuchtet, still und verblasst dalag.
Immer schneller ging es, denn alle wollten sich wie die Maden wieder in der Wärme der Schule winden und sich gierig auf das Essen stürzen.
Und plötzlich war alles vorbei.
Eure Gleyfin
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Freitag, 28. Oktober 2011
100
gleyfin, 01:25h
Was treibt ein Tier dazu an, jeden Schritt so zu machen, wie es ihn macht? Was treibt uns Menschen dazu an? Was mache ich falsch, dass ich hier allein im Bett liege und an die Decke starre?
Warum hänge ich dieses beschissene Poster nicht endlich ab? Welchen Grund hat eine Prinzessin, um ein ganzes Dorf zu vernichten?
So viele Fragen stellte ich mir, mal wieder schlaflos.
Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg zu meiner Ur-Granny. Ich hatte sie schon lange nicht mehr gesehen, hatte keine Zeit. War gestresst gewesen, vom Schreiben. Und endlich war ich wieder draußen. Tief sog ich die warme Luft ein, nach scheinbar unendlich langer Zeit. Alles strahlte plötzlich in kräftigem Orange, Gelb und Rot. Wieder einmal war alles so unwriklich. Ich hörte Musik, weiß aber nicht mehr, was. Ich dachte nur daran, zu lächeln. Kein Stirnrunzeln, kein ''Leck-mich-Blick''. Ging nicht. Nur einmal musste ich lachen. Über mich selbst. Und nur, weil ich mich fast auf's Maul gepackt hätte. Aber es tat gut, obwohl ich mich dabei erwischte, wie ich mir das Lachen verkneifen wollte.
Oh nein, das lässt du schön bleiben, sagte ich mir.
Es funktionierte.
Bei meiner Granny ging das Fragespiel weiter.
Was schreibe ich Heute, am 100. Tag meines Blogs? Schreibe ich überhaupt etwas? Warum habe ich niemanden zum Reden? Muss ich so einen Trubel um den 100. machen?
Meine Ur-Granny riss mich aus meiner Gedankenverlorenheit, übernahm sozusagen das Fragen für mich.
Warum guckst du immer so böse? Warum hast du noch keinen Jungen? Warum bist du immer so böse?
Warum sprichst du nicht mit ihr? Warum sprichst du nicht mit ihm? Warum streitest du immer mit deinem Bruder? Hilft er deiner Mutter? Hilfst du deiner Mutter?
Nach dem Essen wusch ich ab. Die Fragen drehten sich wieder um den 100., um die Prinzessin.
Als alles fertig war, kam sie mit einem Fotoalbum in die Küche.
''Früher hast du immer gelacht.''
Sie zeigte mir die Fotos von einem kleinen, unscheinbaren Mädchen.
Knuffig war sie. Mit Lockenkopf, unnötiger Brille und Paustbäckchen. Immer strahlend.
Als Kleinkind viel zu schön angezogen, der Mutter wegen. Als Kind schrecklich angezogen, des niedrigen Selbstwertgefühls wegen.
Und jetzt?
Scheiß auf's Modernsein, scheiß auf's Uniformsein.
Botten, Herzchenkette, Haarband und Rammstein.
Fantasy bis zum Umfallen. Alles, nur nicht gesichtlos.
Warum will ich anders sein, wenn mich die Blicke der Anderen stören?
Als das Fotoalbum durchgeblättert war, schlich sie murmelnd aus der Küche
''Wie schnell die Zeit vergeht.''
Bald machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause. Den Herbst in mich aufsaugend, durch die Gegend starrend.
Und nicht in den Wagen der Fahrschule, in welchem ein junger Typ saß. Er wartete, bis ich vorbei war, schaute mich neugierig an. Ich schaute weg, als wäre nichts. Fuhr schnell weiter, kam schnaufend zu Hause an.
Wir fuhren gleich los, zum Einkaufen.
Warum spinnt der Wagen? Was ist das? Ist der Reifen platt? Sollen wir trotzdem fahren? Hatten wir das nicht schon einmal?
Wir stiegen aus und gingen in den ersten Laden. Wieder raus.
Ich verlud alles im Wagen, ihr ging es dreckig, mein Bruder nervte. Der zweite Laden war nur einige Meter weiter. Zu weit für sie. Also rein in's Auto, umgeparkt, ausgestiegen. Verstohlen blickte ich mich um. Nicht wissend, ob ich auf den Fitness-Heini treffen wollte oder nicht. Wir gingen auf den zweiten Laden zu. Schon von draußen sah ich ihn. Gutaussehend, schüchtern lächelnd. Und mindestens zehn Jahre älter. Wir gingen an ihm vorbei, ich nätürlich wieder in eine andere Richtung starrend. Abweisend.
Arrogant.
''Wollen sie mal probieren?'', fragte er lächelnd meine mum. Kopfschütteln. Fragende Blicke.
GUCK-IHN-AN-VERFLUCHT!!
Lächelnd den Kopf geschüttelt, auf den Mund gezeigt:
''Kaugummi.''
Natürlich, ohne ihn anzuschauen.
Danach fühlte ich mich schrecklich unwohl. Bereute, dass ich ihn nicht in die Augen geschaut hatte.
Nicht, weil ich ihn anflirten wollte, weil ich endlich meine Arroganz loswerden wollte. Hätte ich geschafft, ihm in die Augen zu sehen, würde es mir bei allen viel leichter fallen.
So die Theorie.
Ob er nachher immer noch dort stehen wird? Was denkt er, wie alt ich bin? Warum bin ich so scheiße abweisend? Warum kann ich niemandem richtig in die Augen sehen?
Natürlich stand er immer noch da, als wir wieder rausgingen.
Er stand da und schaute zu mir rüber.
Schau ihn an! Lächel zum Abschied
Irgendetwas in mir weigerte sich.
Ich lief stur an ihm vorbei, ließ meinen Blick in die andere Richtung schweifen.
Er war gar nicht da.
Und dann, am Abend, noch mal Stress pur. Ist die Geschichte gut? Funktioniert alles, die Anmeldung, das Seitenlimit?
Natürlich nicht.
Panikattaken waren die Folge.
In letzter Minute konnte ich es hinbiegen.
Plötzlich gab es keine Fragen mehr über Jungs oder zerstörerrische Bräute.
Sondern Ruhe.
Endlich.
Ode an Iz, weil er es schafft, mich an nichts denken zu lassen.
Eure Gleyfin
...bereits 766 x gelesen
Warum hänge ich dieses beschissene Poster nicht endlich ab? Welchen Grund hat eine Prinzessin, um ein ganzes Dorf zu vernichten?
So viele Fragen stellte ich mir, mal wieder schlaflos.
Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg zu meiner Ur-Granny. Ich hatte sie schon lange nicht mehr gesehen, hatte keine Zeit. War gestresst gewesen, vom Schreiben. Und endlich war ich wieder draußen. Tief sog ich die warme Luft ein, nach scheinbar unendlich langer Zeit. Alles strahlte plötzlich in kräftigem Orange, Gelb und Rot. Wieder einmal war alles so unwriklich. Ich hörte Musik, weiß aber nicht mehr, was. Ich dachte nur daran, zu lächeln. Kein Stirnrunzeln, kein ''Leck-mich-Blick''. Ging nicht. Nur einmal musste ich lachen. Über mich selbst. Und nur, weil ich mich fast auf's Maul gepackt hätte. Aber es tat gut, obwohl ich mich dabei erwischte, wie ich mir das Lachen verkneifen wollte.
Oh nein, das lässt du schön bleiben, sagte ich mir.
Es funktionierte.
Bei meiner Granny ging das Fragespiel weiter.
Was schreibe ich Heute, am 100. Tag meines Blogs? Schreibe ich überhaupt etwas? Warum habe ich niemanden zum Reden? Muss ich so einen Trubel um den 100. machen?
Meine Ur-Granny riss mich aus meiner Gedankenverlorenheit, übernahm sozusagen das Fragen für mich.
Warum guckst du immer so böse? Warum hast du noch keinen Jungen? Warum bist du immer so böse?
Warum sprichst du nicht mit ihr? Warum sprichst du nicht mit ihm? Warum streitest du immer mit deinem Bruder? Hilft er deiner Mutter? Hilfst du deiner Mutter?
Nach dem Essen wusch ich ab. Die Fragen drehten sich wieder um den 100., um die Prinzessin.
Als alles fertig war, kam sie mit einem Fotoalbum in die Küche.
''Früher hast du immer gelacht.''
Sie zeigte mir die Fotos von einem kleinen, unscheinbaren Mädchen.
Knuffig war sie. Mit Lockenkopf, unnötiger Brille und Paustbäckchen. Immer strahlend.
Als Kleinkind viel zu schön angezogen, der Mutter wegen. Als Kind schrecklich angezogen, des niedrigen Selbstwertgefühls wegen.
Und jetzt?
Scheiß auf's Modernsein, scheiß auf's Uniformsein.
Botten, Herzchenkette, Haarband und Rammstein.
Fantasy bis zum Umfallen. Alles, nur nicht gesichtlos.
Warum will ich anders sein, wenn mich die Blicke der Anderen stören?
Als das Fotoalbum durchgeblättert war, schlich sie murmelnd aus der Küche
''Wie schnell die Zeit vergeht.''
Bald machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause. Den Herbst in mich aufsaugend, durch die Gegend starrend.
Und nicht in den Wagen der Fahrschule, in welchem ein junger Typ saß. Er wartete, bis ich vorbei war, schaute mich neugierig an. Ich schaute weg, als wäre nichts. Fuhr schnell weiter, kam schnaufend zu Hause an.
Wir fuhren gleich los, zum Einkaufen.
Warum spinnt der Wagen? Was ist das? Ist der Reifen platt? Sollen wir trotzdem fahren? Hatten wir das nicht schon einmal?
Wir stiegen aus und gingen in den ersten Laden. Wieder raus.
Ich verlud alles im Wagen, ihr ging es dreckig, mein Bruder nervte. Der zweite Laden war nur einige Meter weiter. Zu weit für sie. Also rein in's Auto, umgeparkt, ausgestiegen. Verstohlen blickte ich mich um. Nicht wissend, ob ich auf den Fitness-Heini treffen wollte oder nicht. Wir gingen auf den zweiten Laden zu. Schon von draußen sah ich ihn. Gutaussehend, schüchtern lächelnd. Und mindestens zehn Jahre älter. Wir gingen an ihm vorbei, ich nätürlich wieder in eine andere Richtung starrend. Abweisend.
Arrogant.
''Wollen sie mal probieren?'', fragte er lächelnd meine mum. Kopfschütteln. Fragende Blicke.
GUCK-IHN-AN-VERFLUCHT!!
Lächelnd den Kopf geschüttelt, auf den Mund gezeigt:
''Kaugummi.''
Natürlich, ohne ihn anzuschauen.
Danach fühlte ich mich schrecklich unwohl. Bereute, dass ich ihn nicht in die Augen geschaut hatte.
Nicht, weil ich ihn anflirten wollte, weil ich endlich meine Arroganz loswerden wollte. Hätte ich geschafft, ihm in die Augen zu sehen, würde es mir bei allen viel leichter fallen.
So die Theorie.
Ob er nachher immer noch dort stehen wird? Was denkt er, wie alt ich bin? Warum bin ich so scheiße abweisend? Warum kann ich niemandem richtig in die Augen sehen?
Natürlich stand er immer noch da, als wir wieder rausgingen.
Er stand da und schaute zu mir rüber.
Schau ihn an! Lächel zum Abschied
Irgendetwas in mir weigerte sich.
Ich lief stur an ihm vorbei, ließ meinen Blick in die andere Richtung schweifen.
Er war gar nicht da.
Und dann, am Abend, noch mal Stress pur. Ist die Geschichte gut? Funktioniert alles, die Anmeldung, das Seitenlimit?
Natürlich nicht.
Panikattaken waren die Folge.
In letzter Minute konnte ich es hinbiegen.
Plötzlich gab es keine Fragen mehr über Jungs oder zerstörerrische Bräute.
Sondern Ruhe.
Endlich.
Ode an Iz, weil er es schafft, mich an nichts denken zu lassen.
Eure Gleyfin
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Donnerstag, 20. Oktober 2011
Zeit
gleyfin, 22:17h
Die Zeit ist knapp!
Und für das Bloggen bleibt davon eigentlich gar nichts übrig, obwohl wieder viel Erwähnenswertes geschehen ist (unter anderem musste ich fast wieder heulen, hatte aber keine Zeit, also habe ich es einfach geschluckt).
Deswegen nur eine kleine Musikauswahl (das, was ich Heute hörte, als ich nicht wusste, ob ich gerade nachdachte oder am Verdrängen war.)
Rammstein: Ich will
Clueso: Stumme Königin
Laserkraft 3D: Weightless
Eure Gleyfin
...bereits 350 x gelesen
Und für das Bloggen bleibt davon eigentlich gar nichts übrig, obwohl wieder viel Erwähnenswertes geschehen ist (unter anderem musste ich fast wieder heulen, hatte aber keine Zeit, also habe ich es einfach geschluckt).
Deswegen nur eine kleine Musikauswahl (das, was ich Heute hörte, als ich nicht wusste, ob ich gerade nachdachte oder am Verdrängen war.)
Rammstein: Ich will
Clueso: Stumme Königin
Laserkraft 3D: Weightless
Eure Gleyfin
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Freitag, 14. Oktober 2011
Sonst noch
gleyfin, 23:23h
Ihr werdet mir nicht glauben, was eben passiert ist!
Ich telefonierte mit meiner mum.
Fragte sie, wie es ihr gehe und sie fragte mich, wie es uns gehe.
Ihre ''Zimmergenossin'' hat Thrombose, liegt flach.
Ihr geht es gut.
Plötzlich fängt sie an, über das Buch zu reden.
Meint, dass sie es richtig schön geschrieben und spannend finde. Vor allem der ''Fantasy-Teil''. Und das von einer Frau, die kein Fantasy-Fan ist! Sie habe auch einige Tips für mich.
Ich war einmal richtig stolz auf mich, konnte nicht aufhören zu grinsen.
Mir war ein Stein vom Herzen gefallen, weil ich ja anfangs noch dachte, ihr gefällt das nicht. Und weil ich doch immer so viel auf das gebe, was sie sagt,
war ich noch beflügelter, als es dann sogar so dicke kam!
Ich freue mich immer noch!
Und...
Ich bin so unbeschreiblich müde!
Schon seit Tagen.
Und eine schlechte Freundin noch dazu!
Es ist schon ein wenig her, es war am Mittwoch, da hatte ich mich mit meiner ''besten'' Freundin verabredet.
Und ich hatte sie total vergessen (der Müdigkeit wegen)!
Die Arme stand beinahe eine Stunde lang in der Stadt herum, wie bestellt und nicht abgeholt.
Plötzlich steht sie bei mir im Zimmer, mitten im Chaos, und schaut mich röchelnd aus vor wut funkelnden Augen an.
Ich entschuldigte mich ununterbrochen, gab ihr einen Joghurtdrink aus und überlegte fieberhaft, wie ich das sonst noch wieder gut machen könnte.
Ich habe überlegt, uns neue Freundschaftsanhänger zu kaufen (weil ich schon zwei verbaselt habe).
AH!
Ich muss mir etwas richtig Geniales einfallen lassen!
Ach ja, außerdem habe ich mir vorgenommen, sie öfter anzurufen,weil sie das sonst immer machen muss. Und ich will keine Freundin sein, der man hinterherrennen muss!
...bereits 304 x gelesen
Ich telefonierte mit meiner mum.
Fragte sie, wie es ihr gehe und sie fragte mich, wie es uns gehe.
Ihre ''Zimmergenossin'' hat Thrombose, liegt flach.
Ihr geht es gut.
Plötzlich fängt sie an, über das Buch zu reden.
Meint, dass sie es richtig schön geschrieben und spannend finde. Vor allem der ''Fantasy-Teil''. Und das von einer Frau, die kein Fantasy-Fan ist! Sie habe auch einige Tips für mich.
Ich war einmal richtig stolz auf mich, konnte nicht aufhören zu grinsen.
Mir war ein Stein vom Herzen gefallen, weil ich ja anfangs noch dachte, ihr gefällt das nicht. Und weil ich doch immer so viel auf das gebe, was sie sagt,
war ich noch beflügelter, als es dann sogar so dicke kam!
Ich freue mich immer noch!
Und...
Ich bin so unbeschreiblich müde!
Schon seit Tagen.
Und eine schlechte Freundin noch dazu!
Es ist schon ein wenig her, es war am Mittwoch, da hatte ich mich mit meiner ''besten'' Freundin verabredet.
Und ich hatte sie total vergessen (der Müdigkeit wegen)!
Die Arme stand beinahe eine Stunde lang in der Stadt herum, wie bestellt und nicht abgeholt.
Plötzlich steht sie bei mir im Zimmer, mitten im Chaos, und schaut mich röchelnd aus vor wut funkelnden Augen an.
Ich entschuldigte mich ununterbrochen, gab ihr einen Joghurtdrink aus und überlegte fieberhaft, wie ich das sonst noch wieder gut machen könnte.
Ich habe überlegt, uns neue Freundschaftsanhänger zu kaufen (weil ich schon zwei verbaselt habe).
AH!
Ich muss mir etwas richtig Geniales einfallen lassen!
Ach ja, außerdem habe ich mir vorgenommen, sie öfter anzurufen,weil sie das sonst immer machen muss. Und ich will keine Freundin sein, der man hinterherrennen muss!
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Mittwoch, 12. Oktober 2011
Holz
gleyfin, 18:59h
Faszinierend, meine Entdeckung von gestern Abend! Eine ganze Geschichte, eingenagt in ein Stück Holz.
Ich und meine Fantasie..
...bereits 398 x gelesen
Ich und meine Fantasie..
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Sonntag, 9. Oktober 2011
gleyfin, 03:30h
Ich schaue aus dem Fenster und sehe den Mond hell leuchtend im Nichts hängen.
Wie verlockend!
Keine Ahnung, woran es liegt, aber ich kann nicht nach oben..
Vielleicht..
In letzter Zeit fühle ich mich ein wenig unwohl.
Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mir letztens einen Michael Myers - Film mit meiner ''besten'' Freundin ansehen musste.
Brrr!
Da stehe ich ja total drauf ! -.-''
Oder habe ich einfach keine Lust?
Keine Ahnung.
Vielleicht wage ich mich in den Ferien nach oben..
Eure Gleyfin
P.S. -> Mondgeflüster
(bei Fragen :P)
...bereits 298 x gelesen
Wie verlockend!
Keine Ahnung, woran es liegt, aber ich kann nicht nach oben..
Vielleicht..
In letzter Zeit fühle ich mich ein wenig unwohl.
Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mir letztens einen Michael Myers - Film mit meiner ''besten'' Freundin ansehen musste.
Brrr!
Da stehe ich ja total drauf ! -.-''
Oder habe ich einfach keine Lust?
Keine Ahnung.
Vielleicht wage ich mich in den Ferien nach oben..
Eure Gleyfin
P.S. -> Mondgeflüster
(bei Fragen :P)
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Der Sinn des Wahns
gleyfin, 03:06h
Das Licht strahlte etwas Seltsames aus.
Der Himmel war behangen mit bleiernen Wolken, alles war eingetaucht in grelles Grau.
Nur einzelne Dächer waren in lebloses Rot gehüllt.
Lachend trotteten wir durch die öden Straßen.
Wir waren in diesen und jenen Läden, kauften und tratschten.
Gerade als wir nicht mehr wussten, was wir noch tun könnten, fing es an zu regnen.
Eisiger Wind kam auf und schlug uns die Regentropfen in unsere Gesichter.
Wir öffneten unsere Regenschirme, schlossen unsere Jacken und suchten nach Schutz.
Doch die plötzliche Kälte verfolgte uns überall hin, kroch in unsere Kleidung und fraß sich durch uns hindurch.
Nun standen wir da, eingefroren in einem Hauseingang, und beobachteten still, wie sich die Menschen in ihre
warmen Löcher verzogen.
Irgendwann waren wir uns, beinahe ohne Worte, einig, dass es an der Zeit war, sich auf den Heimweg zu machen.
Müde durchquerten wir die nun schon menschenleere Stadt, um zu unseren Fahrrädern zu gelangen.
Schnell verabschiedeten wir uns voneinader, dann trennten sich unsere Wege.
Schon von Weitem hörte ich ihn schreien.
Wirr und undeutlich waren seine Worte. Angestrengt versuchte ich, seiner Rede zu folgen,
während ich der derben Stimme immer näher kam.
Und dann sah ich ihn.
Ein dunkler, bedauernswerter Schelmen, im Eingang eines Ladens sitztend, mit einer Dose Bier in der Hand.
Aus dem Augenwinkel betrachtete ich ihn, für den Bruchteil einer Sekunde.
Und plötzlich brüllte er aus Leibeskraft. Wirsch und voller Hass, sich überschlagend und weiterhin unverständlich.
Aus leeren Augen starrte er mich an, als wäre ich ein seiner Fantasie entsprungenes Monstrum.
Ich machte, dass ich wegkam von ihm und seinem irren Gerede.
Raus aus der Stadt!
Ich fuhr schnell, doch mit der Zeit wurde ich langsamer.
Der Wind schien kreischend an mir und meinen Kräften zu reißen.
Ein letztes mal schaute ich zum Himmel empor und wurde vom Strahlen der blutenden Sonne geblendet, welche
kurz danach von schmierigen Wolken gierig verschlungen wurde.
Mir war, als wollte sie damit einen letzten, hoffnungslosen Hilfeschrei entsenden.
Doch ich schaute nur dabei zu, wie sie grausam zerquetscht und unter flauschigen Zähnen begraben wurde.
Endlich war ich zu Hause.
Erschöpft und schnaufend ließ ich mich auf mein Bett sinken, fühlte mich ausgesaugt, leer.
Ein wenig hatte ich mich wieder erholt.
Dann kam sie zu mir herein, anklopfend, obwohl sie doch schon längst mitten im Raum stand.
Entschlossen zerrte sie mich nach unten.
Zu dritt, sie, die Heuchlerin und ich, sollten wir Yoga machen.
Hier war es dasselbe wie zuvor.
Mit jeder Bewegung fühlte ich mich kraftloser.
Sie beteuerte immer wieder, dass es völlig normal sei, doch ich konnte ihr nicht glauben.
Am Ende standen die beiden auf, während ich liegen blieb.
Todmüde starrte ich an die Decke.
Ich musste an den unheimlichen Gesellen denken.
Normalerweise sieht man den Zustand eines solchen Menschen, erschließt sich vieles und denkt sich nichts weiter dabei,
doch dieses Mal war dem nicht so!
Der ganze Tag war so seltsam!
Und wie er auf mich reagiert hatte..
Ich habe viel Fantasie, bilde mir vieles ein, damit es für mich in einem anderen Licht erscheint.
Aufregend und geheimnisvoll.
Rede mir immer die seltsamsten Dinge ein.
Doch Heute war es anders.
Alles schien mir so fremd.
Da war keine kleine Stimme, die von irgendwoher verlockend ''Vielleicht..'' flüsterte.
Kein beklemmendes Gefühl, dass es nicht das ist, wofür man es hält.
Es fühlte sich real an.
Bin ich nun völlig Wahnsinnig geworden?
Entfaltet sich jetzt alles, was mich zu dem machte, was ich jetzt bin, zu etwas Gewaltigem?
Etwas vollkommen verrücktes?!
Oder geschieht wirklich etwas Seltsames?
Eure Gleyfin
P.S. Ach, drauf geschissen..
Ich werde es (hoffentlich!) schon merken, wenn ich komplett am Rad drehe!
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Der Himmel war behangen mit bleiernen Wolken, alles war eingetaucht in grelles Grau.
Nur einzelne Dächer waren in lebloses Rot gehüllt.
Lachend trotteten wir durch die öden Straßen.
Wir waren in diesen und jenen Läden, kauften und tratschten.
Gerade als wir nicht mehr wussten, was wir noch tun könnten, fing es an zu regnen.
Eisiger Wind kam auf und schlug uns die Regentropfen in unsere Gesichter.
Wir öffneten unsere Regenschirme, schlossen unsere Jacken und suchten nach Schutz.
Doch die plötzliche Kälte verfolgte uns überall hin, kroch in unsere Kleidung und fraß sich durch uns hindurch.
Nun standen wir da, eingefroren in einem Hauseingang, und beobachteten still, wie sich die Menschen in ihre
warmen Löcher verzogen.
Irgendwann waren wir uns, beinahe ohne Worte, einig, dass es an der Zeit war, sich auf den Heimweg zu machen.
Müde durchquerten wir die nun schon menschenleere Stadt, um zu unseren Fahrrädern zu gelangen.
Schnell verabschiedeten wir uns voneinader, dann trennten sich unsere Wege.
Schon von Weitem hörte ich ihn schreien.
Wirr und undeutlich waren seine Worte. Angestrengt versuchte ich, seiner Rede zu folgen,
während ich der derben Stimme immer näher kam.
Und dann sah ich ihn.
Ein dunkler, bedauernswerter Schelmen, im Eingang eines Ladens sitztend, mit einer Dose Bier in der Hand.
Aus dem Augenwinkel betrachtete ich ihn, für den Bruchteil einer Sekunde.
Und plötzlich brüllte er aus Leibeskraft. Wirsch und voller Hass, sich überschlagend und weiterhin unverständlich.
Aus leeren Augen starrte er mich an, als wäre ich ein seiner Fantasie entsprungenes Monstrum.
Ich machte, dass ich wegkam von ihm und seinem irren Gerede.
Raus aus der Stadt!
Ich fuhr schnell, doch mit der Zeit wurde ich langsamer.
Der Wind schien kreischend an mir und meinen Kräften zu reißen.
Ein letztes mal schaute ich zum Himmel empor und wurde vom Strahlen der blutenden Sonne geblendet, welche
kurz danach von schmierigen Wolken gierig verschlungen wurde.
Mir war, als wollte sie damit einen letzten, hoffnungslosen Hilfeschrei entsenden.
Doch ich schaute nur dabei zu, wie sie grausam zerquetscht und unter flauschigen Zähnen begraben wurde.
Endlich war ich zu Hause.
Erschöpft und schnaufend ließ ich mich auf mein Bett sinken, fühlte mich ausgesaugt, leer.
Ein wenig hatte ich mich wieder erholt.
Dann kam sie zu mir herein, anklopfend, obwohl sie doch schon längst mitten im Raum stand.
Entschlossen zerrte sie mich nach unten.
Zu dritt, sie, die Heuchlerin und ich, sollten wir Yoga machen.
Hier war es dasselbe wie zuvor.
Mit jeder Bewegung fühlte ich mich kraftloser.
Sie beteuerte immer wieder, dass es völlig normal sei, doch ich konnte ihr nicht glauben.
Am Ende standen die beiden auf, während ich liegen blieb.
Todmüde starrte ich an die Decke.
Ich musste an den unheimlichen Gesellen denken.
Normalerweise sieht man den Zustand eines solchen Menschen, erschließt sich vieles und denkt sich nichts weiter dabei,
doch dieses Mal war dem nicht so!
Der ganze Tag war so seltsam!
Und wie er auf mich reagiert hatte..
Ich habe viel Fantasie, bilde mir vieles ein, damit es für mich in einem anderen Licht erscheint.
Aufregend und geheimnisvoll.
Rede mir immer die seltsamsten Dinge ein.
Doch Heute war es anders.
Alles schien mir so fremd.
Da war keine kleine Stimme, die von irgendwoher verlockend ''Vielleicht..'' flüsterte.
Kein beklemmendes Gefühl, dass es nicht das ist, wofür man es hält.
Es fühlte sich real an.
Bin ich nun völlig Wahnsinnig geworden?
Entfaltet sich jetzt alles, was mich zu dem machte, was ich jetzt bin, zu etwas Gewaltigem?
Etwas vollkommen verrücktes?!
Oder geschieht wirklich etwas Seltsames?
Eure Gleyfin
P.S. Ach, drauf geschissen..
Ich werde es (hoffentlich!) schon merken, wenn ich komplett am Rad drehe!
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Dienstag, 4. Oktober 2011
Schatten
gleyfin, 00:19h
Ich brachte sie noch runter zur Straße.
Kichernd verabschiedeten wir uns voneinander, dann machte ich mich wieder auf den Weg.
Ich schlenderte durch die dunklen Seitenstraßen,
mich sichtlich unwohl fühlend.
Immer wieder blickte ich mich um.
Hielt mich von Büschen fern.
Alles um mich herum schien sich zu bewegen, zu atmen.
Ab und zu ging ich ein wenig schneller.
Gerade wollte ich in eine Straße einbiegen, doch eine Bewegung ließ mich innehalten.
Starr hielt ich den Blick auf die andere Straßenseite gerichtet, dort, wo ich den Schatten vermutet hatte.
Und wirklich. Etwas löste sich aus der Dunkelheit.
Eine schwarze Katze.
Langsam kam sie auf mich zu.
Ruhig und bestimmt.
Kurz vor mir blieb sie stehen, musterte mich und wendete sich wieder ab.
Ging in die Straße, in welche ich ebenfalls wollte.
Ich runzelte die Stirn, konnte nicht verstehen, warum ich überhaupt stehen geblieben war.
Noch einmal drehte ich mich um, spähte die orange glühende Straße entlang.
Dann ging auch ich weiter.
Erschrocken blickte sie zu mir empor, wieder blieb ich stehen.
Vorsichtig drängte sie sich dann an mir vorbei, beinahe kriechend.
Verwirrt beobachtete ich sie, wie sie sich geräuschlos auf den Gehweg, einige Meter von mir entfernt, legte und anfing, sich zu wälzen.
Genau dort, wo ich gestanden hatte.
Wieder blickte ich mich um und beeilte mich, weiterzukommen.
Fast war ich da, stand schon vor unserem Zaun.
Und doch musste ich mich noch ein mal umdrehen.
Erstaunt stellte ich fest, dass der schwarze Schelmen erneut auf mich zukam.
Gemächlich.
Und wieder geschah dasselbe.
Kurz betrachtete sie mich, dann schlug sie einen anderen Weg ein.
Sprang auf den Zaun des Nachbars.
In der Dunkelheit verharrend betrachtete sie mich aus leuchtenden Augen.
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Kichernd verabschiedeten wir uns voneinander, dann machte ich mich wieder auf den Weg.
Ich schlenderte durch die dunklen Seitenstraßen,
mich sichtlich unwohl fühlend.
Immer wieder blickte ich mich um.
Hielt mich von Büschen fern.
Alles um mich herum schien sich zu bewegen, zu atmen.
Ab und zu ging ich ein wenig schneller.
Gerade wollte ich in eine Straße einbiegen, doch eine Bewegung ließ mich innehalten.
Starr hielt ich den Blick auf die andere Straßenseite gerichtet, dort, wo ich den Schatten vermutet hatte.
Und wirklich. Etwas löste sich aus der Dunkelheit.
Eine schwarze Katze.
Langsam kam sie auf mich zu.
Ruhig und bestimmt.
Kurz vor mir blieb sie stehen, musterte mich und wendete sich wieder ab.
Ging in die Straße, in welche ich ebenfalls wollte.
Ich runzelte die Stirn, konnte nicht verstehen, warum ich überhaupt stehen geblieben war.
Noch einmal drehte ich mich um, spähte die orange glühende Straße entlang.
Dann ging auch ich weiter.
Erschrocken blickte sie zu mir empor, wieder blieb ich stehen.
Vorsichtig drängte sie sich dann an mir vorbei, beinahe kriechend.
Verwirrt beobachtete ich sie, wie sie sich geräuschlos auf den Gehweg, einige Meter von mir entfernt, legte und anfing, sich zu wälzen.
Genau dort, wo ich gestanden hatte.
Wieder blickte ich mich um und beeilte mich, weiterzukommen.
Fast war ich da, stand schon vor unserem Zaun.
Und doch musste ich mich noch ein mal umdrehen.
Erstaunt stellte ich fest, dass der schwarze Schelmen erneut auf mich zukam.
Gemächlich.
Und wieder geschah dasselbe.
Kurz betrachtete sie mich, dann schlug sie einen anderen Weg ein.
Sprang auf den Zaun des Nachbars.
In der Dunkelheit verharrend betrachtete sie mich aus leuchtenden Augen.
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