Montag, 9. Januar 2012
Lächeln
gleyfin, 23:03h
Gute Vorsätze für's neue Jahr.
Wie kann man gute Vorsätze definieren?
(In Stichpunkten):
->Deprimierend
->Erdrückend
->Stressend
->Nervig
->Ermüdend
Wie auch immer, auf jeden Fall alles andere als gut.
Ich habe keine Ahnung, wie der Vormittag ablief.
Was ich tat, wie das Wetter war.
..
Lediglich meine Bewerbung und 'kleine' Streitereien scheinen vage in meinem Gedächtnis hängengeblieben zu sein.
Am Nachmittag machte ich mich zu Fuß -da mein Fahrrad immer noch verwundet war- auf den Weg zu einem kleinen Kindergarten am Rande eines Parks.
Ich wollte mich vorsichtshalber schon jetzt für das Praktikum im nächsten Schuljahr bewerben.
Das Einzige, an was ich in diesen langen Momenten des Dahinschlenderns dachte, war mein Gesicht.
Runzle nicht die Stirn.
Blicke doch nicht andauernd so fies drein!
Lächeln, immer schön lächeln.
Es war anstrengend, zu 'lächeln'.
Ich glaube, ich lächelte noch nicht einmal richtig.
Mir fiel es schon unglaublich schwer, von 'bösartig dreinblickend' auf die nächste Stufe, das
'gleichgültig Dreinblicken', zu kommen.
Immer wieder verfiel ich in meine mir eingebrannte Angewohnheit.
Es ging einfach nicht!
Bald gab ich es auf.
Was sollte denn schon geschehen?
Verbittert erinnerte ich mich an die vielen Fragen, warum ich denn noch keinen Freund hätte und all das Gerede über meine abstoßende Mimik.
Pah, als würde mich plötzlich jemand ansprechen, nur weil ich lächelte!
Mich äußerlich zu verstellen, dämlich zu grinsen und so zu tun, als wäre nichts, ändert keineswegs die verfluchte Aura, die mir auf Schritt und Tritt folgt.
Sie allein muss schon abstoßend genug sein für Fremde, da kommt es auf ein gespielt verschämtes Lächeln auch nicht mehr an.*
Endlich war ich im Park.
Jetzt erinnere ich mich wieder, dass die Sonne schien.
Schwach, und doch stark genug, um einen Hauch Wärme zu spenden.
Langsam erschöpft schritt ich durch den Park, blickte verträumt umher, betrachtete die matten Sonnenstrahlen, wie sie sich zwischen den schmalen Baumstämmen umherwanden und die Bänke, von denen einige an abgeschiedenen Wegen standen.
Bald hörte ich irgendwo in der Nähe Kinder lachen.
Bevor ich die Einrichtung dann betrat, zupfte ich alles zurecht und räusperte mich.
Drinnen war es ruhig.
Ich lugte durch eine offene Tür; eine Frau war in der Küche zugange.
Automatisch setzte ich mein
'Vorstellgespräch-Lächeln' auf
''Hallo. Ist die Leiterin im Hause?'', schnurrte ich freundlich, nicht zu übertrieben.
Ein Lächeln kam zurück
''Nein, leider nicht. Sie hat heute noch Urlaub.''
''Okay, dankeschön. Tschüss!'' trällerte ich.
Seufzend verließ ich das Haus wieder und machte mich auf den Rückweg.
Wieder kam ich an vielen Bänken vorbei.
Wie ich nunmal bin, hatte ich mir schon zuvor ausgemalen, wie ich auf einer dieser Bänke läge und in den Himmel stärre**.
Also ließ ich mich auf der nächstbesten Bank nieder und starrte in den Himmel.
Allmählich zogen wabernd graue Wolken über mich hinweg, verbargen das triste Blau und nahmen dem Tag seine letzten Sonnenstrahlen.
Ich drückte mir meine Kopfhörer in die Ohren und lies die ersten kalten Regentropfen auf mein Gesicht prasseln.
Ich lag nicht lange dort auf der Bank, und doch kam es mir vor wie eine einschläfernde Ewigkeit.
Zudem fühlten sich schon bald meine Hände eisig an.
Kühler Wind kam auf und peitschte die sich häufenden Regentropfen kribbelnd über meine Wangen, meine Lippen.
Mir war nicht kalt, nur meine Hände waren nach einiger Zeit ganz steif geworden.
Nirgendwo sonst außer im Gesicht spürte ich den Regen, sah die trüben Tropfen kaum in der Luft.
Als das Rauschen immer stärker wurde, setzte ich mich auf und öffnete meinen Regenschirm.
Und wieder fand ich mich in solch einer fantastisch filmreifen Szene wieder.
Nachdenklich im Regen sitzend, unter einem Schirm auf einer Bank.
Ich hörte nur die Musik und den Wind, welcher an meinem Kopf vorbeipeitschte und versuchte, mir den schwarzen Schirm zu entreißen.
Immer noch spürten nur meine Hände die schmerzende Kälte.
ich beschloss, endlich nach Hause zu gehen.
Eure Gleyfin
P.S. Dieser Eintrag gilt eigentlich noch dem 04.01.2012.
P.P.S. Selbstmitleid ist so verdammt erbärmlich.
*Wobei ich schon sagen muss, dass ich manchmal, wenn es drauf ankommt, gut überspielen kann, was wirklich in mir ruht, wie man noch lesen wird.
**Verflucht seist du, Grammatik!
Jupiter Jones: Still
Kaïssa: O si Keka
Gypsy and the cat: Jona Vark
...bereits 687 x gelesen
Wie kann man gute Vorsätze definieren?
(In Stichpunkten):
->Deprimierend
->Erdrückend
->Stressend
->Nervig
->Ermüdend
Wie auch immer, auf jeden Fall alles andere als gut.
Ich habe keine Ahnung, wie der Vormittag ablief.
Was ich tat, wie das Wetter war.
..
Lediglich meine Bewerbung und 'kleine' Streitereien scheinen vage in meinem Gedächtnis hängengeblieben zu sein.
Am Nachmittag machte ich mich zu Fuß -da mein Fahrrad immer noch verwundet war- auf den Weg zu einem kleinen Kindergarten am Rande eines Parks.
Ich wollte mich vorsichtshalber schon jetzt für das Praktikum im nächsten Schuljahr bewerben.
Das Einzige, an was ich in diesen langen Momenten des Dahinschlenderns dachte, war mein Gesicht.
Runzle nicht die Stirn.
Blicke doch nicht andauernd so fies drein!
Lächeln, immer schön lächeln.
Es war anstrengend, zu 'lächeln'.
Ich glaube, ich lächelte noch nicht einmal richtig.
Mir fiel es schon unglaublich schwer, von 'bösartig dreinblickend' auf die nächste Stufe, das
'gleichgültig Dreinblicken', zu kommen.
Immer wieder verfiel ich in meine mir eingebrannte Angewohnheit.
Es ging einfach nicht!
Bald gab ich es auf.
Was sollte denn schon geschehen?
Verbittert erinnerte ich mich an die vielen Fragen, warum ich denn noch keinen Freund hätte und all das Gerede über meine abstoßende Mimik.
Pah, als würde mich plötzlich jemand ansprechen, nur weil ich lächelte!
Mich äußerlich zu verstellen, dämlich zu grinsen und so zu tun, als wäre nichts, ändert keineswegs die verfluchte Aura, die mir auf Schritt und Tritt folgt.
Sie allein muss schon abstoßend genug sein für Fremde, da kommt es auf ein gespielt verschämtes Lächeln auch nicht mehr an.*
Endlich war ich im Park.
Jetzt erinnere ich mich wieder, dass die Sonne schien.
Schwach, und doch stark genug, um einen Hauch Wärme zu spenden.
Langsam erschöpft schritt ich durch den Park, blickte verträumt umher, betrachtete die matten Sonnenstrahlen, wie sie sich zwischen den schmalen Baumstämmen umherwanden und die Bänke, von denen einige an abgeschiedenen Wegen standen.
Bald hörte ich irgendwo in der Nähe Kinder lachen.
Bevor ich die Einrichtung dann betrat, zupfte ich alles zurecht und räusperte mich.
Drinnen war es ruhig.
Ich lugte durch eine offene Tür; eine Frau war in der Küche zugange.
Automatisch setzte ich mein
'Vorstellgespräch-Lächeln' auf
''Hallo. Ist die Leiterin im Hause?'', schnurrte ich freundlich, nicht zu übertrieben.
Ein Lächeln kam zurück
''Nein, leider nicht. Sie hat heute noch Urlaub.''
''Okay, dankeschön. Tschüss!'' trällerte ich.
Seufzend verließ ich das Haus wieder und machte mich auf den Rückweg.
Wieder kam ich an vielen Bänken vorbei.
Wie ich nunmal bin, hatte ich mir schon zuvor ausgemalen, wie ich auf einer dieser Bänke läge und in den Himmel stärre**.
Also ließ ich mich auf der nächstbesten Bank nieder und starrte in den Himmel.
Allmählich zogen wabernd graue Wolken über mich hinweg, verbargen das triste Blau und nahmen dem Tag seine letzten Sonnenstrahlen.
Ich drückte mir meine Kopfhörer in die Ohren und lies die ersten kalten Regentropfen auf mein Gesicht prasseln.
Ich lag nicht lange dort auf der Bank, und doch kam es mir vor wie eine einschläfernde Ewigkeit.
Zudem fühlten sich schon bald meine Hände eisig an.
Kühler Wind kam auf und peitschte die sich häufenden Regentropfen kribbelnd über meine Wangen, meine Lippen.
Mir war nicht kalt, nur meine Hände waren nach einiger Zeit ganz steif geworden.
Nirgendwo sonst außer im Gesicht spürte ich den Regen, sah die trüben Tropfen kaum in der Luft.
Als das Rauschen immer stärker wurde, setzte ich mich auf und öffnete meinen Regenschirm.
Und wieder fand ich mich in solch einer fantastisch filmreifen Szene wieder.
Nachdenklich im Regen sitzend, unter einem Schirm auf einer Bank.
Ich hörte nur die Musik und den Wind, welcher an meinem Kopf vorbeipeitschte und versuchte, mir den schwarzen Schirm zu entreißen.
Immer noch spürten nur meine Hände die schmerzende Kälte.
ich beschloss, endlich nach Hause zu gehen.
Eure Gleyfin
P.S. Dieser Eintrag gilt eigentlich noch dem 04.01.2012.
P.P.S. Selbstmitleid ist so verdammt erbärmlich.
*Wobei ich schon sagen muss, dass ich manchmal, wenn es drauf ankommt, gut überspielen kann, was wirklich in mir ruht, wie man noch lesen wird.
**Verflucht seist du, Grammatik!
Jupiter Jones: Still
Kaïssa: O si Keka
Gypsy and the cat: Jona Vark
... comment
threebluesheeps,
Dienstag, 10. Januar 2012, 09:14
Hey Windfang :)
schön mal wieder bei dir zu lesen. Das mit dem aufgesetzten Lächeln kenn ich. Aber wenn man Glück hat gewinnt man mir auch ein echtes Lächeln ab. In der Schule habe ich auch immer dieses gekünstelte Lächeln, das meine Gesichtszüge einfrieren lässt. Und wenn du einen Freund hast, dann doch bitte einen, der dich so mag wie du bist, und nicht wie du vorgibst zu sein ;)
weiter so
PS: Das 1. Lied hab ich gestern während des Heimfluges gehört, und ich hab es echt gerne. Das 3. ist auch ganz cool
PPS: hier in deinem Blog hat sich ja richtig was getan. Der Header gefällt mir sehr gut!
schön mal wieder bei dir zu lesen. Das mit dem aufgesetzten Lächeln kenn ich. Aber wenn man Glück hat gewinnt man mir auch ein echtes Lächeln ab. In der Schule habe ich auch immer dieses gekünstelte Lächeln, das meine Gesichtszüge einfrieren lässt. Und wenn du einen Freund hast, dann doch bitte einen, der dich so mag wie du bist, und nicht wie du vorgibst zu sein ;)
weiter so
PS: Das 1. Lied hab ich gestern während des Heimfluges gehört, und ich hab es echt gerne. Das 3. ist auch ganz cool
PPS: hier in deinem Blog hat sich ja richtig was getan. Der Header gefällt mir sehr gut!
... link
gleyfin,
Dienstag, 10. Januar 2012, 16:57
Ja, ab und zu kann ich auch ehrlich lächeln.
Wirklich und richtig ..
MOMENT! Rückflug!?!?
Wie-
Ich glaube, ich muss mal kurz bei deinem Blog vorbeischauen o.O
P.S. Ja, das war einer meiner Vorsätze:
Erfinde Einiges neu
(rate mal, wer mich 'inspiriert' hat :p)
Edit: Du bist schon wieder zu Hause?
Wirklich und richtig ..
MOMENT! Rückflug!?!?
Wie-
Ich glaube, ich muss mal kurz bei deinem Blog vorbeischauen o.O
P.S. Ja, das war einer meiner Vorsätze:
Erfinde Einiges neu
(rate mal, wer mich 'inspiriert' hat :p)
Edit: Du bist schon wieder zu Hause?
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gleyfin,
Dienstag, 10. Januar 2012, 17:30
hmm..
Ist das schon wieder vorbei?
Oder wolltest du nach Hause?
Ist das schon wieder vorbei?
Oder wolltest du nach Hause?
... link
threebluesheeps,
Dienstag, 10. Januar 2012, 17:31
nein die Schule fängt wieder an - also musste ich nach Hause. Weg wollte ich von dort eigentlich nicht :D
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gleyfin,
Dienstag, 10. Januar 2012, 17:46
Ja, das konnte man rauslesen.
Aber du schienst ja doch recht großen Heimweh gehabt zu haben.
...
Aber naja x)
Aber du schienst ja doch recht großen Heimweh gehabt zu haben.
...
Aber naja x)
... link
threebluesheeps,
Dienstag, 10. Januar 2012, 17:51
an dem einen tag schon. aber ansonsten eigentlich nicht wirklich. hab mit meiner familie aber auch fast jeden tag viedeotelefoniert ;)
... link
heike_niko1805,
Dienstag, 10. Januar 2012, 19:17
Gefunden...
... hi, wollte dir nur sagen, das ich deinen Blog heute gefunden habe und ab und zu mal rein schauen werde, find ihn gut ;))
... link
gleyfin,
Dienstag, 10. Januar 2012, 19:54
Das freut mich ;)
@sheeps
Ach so ist das gewesen!
Hättest du das mal gleich erzählt
;D
@sheeps
Ach so ist das gewesen!
Hättest du das mal gleich erzählt
;D
... link
... comment