... newer stories
Donnerstag, 12. Januar 2012
Parkbänke
gleyfin, 20:18h
Am Freitag war ich erneut zu Fuß unterwegs, ein weiteres Mal war mein Ziel der Kindergarten am Park.
Das Wetter war perfekt. Es war kalt aber windstill.
Der Himmel war nicht vollkommen klar und doch erstrahlte er an diesem Tag in einem wundervollen Blau.
Und wieder verwurzelten sich die Sonnenstrahlen im feuchten Boden der gepflegten Wiesen und brachten die Oberfläche des großen Teichs zum Funkeln.
Doch trotzdem waren meine Gefühle getrübt.
In mir wüteten wieder hunderte Gewitter der Trauer und Wut.
Hass und Selbsthass.
Ich war eigens für die Bewerbung früher von der 'Arbeit' gegangen und stand nun wieder im Flur des Kindergartens.
Wie üblich setzte ich mein 'Vorstellgespräch-Lächeln' auf:
''Hallo, ist die Leiterin im Hause?''
''Nee, die hat heute ihren freien Tag.'', kam es mir dieses Mal eher gleichgültig entgegen. In meinem Inneren grollte der Zorn, ich runzelte die Stirn und drückte ihr meine Bewerbung in die Hand und dachte
Scheiß auf das persönliche Abgeben!
In einem Nebenraum erspähte ich eine Klassenkameradin, welche mir eigentlich nicht sonderlich sympathisch ist, und sprach sie an.
Dann machte ich mich wieder auf den Weg, zurück in den hell erstrahlten Park.
Und wie schon einige Tage zuvor ließ ich mich auch an diesem Tag wieder auf einer Parkbank nieder. Nicht auf jene, welche mir einige Minuten vorab ins Auge gefallen war, sondern irgendwo mittendrin, mit noch schlechterer Laune.
Ich war wütend, weil ich ein Pärchen auf der perfekten Bank sitzen beziehungsweise liegen sah.
Und ich war sauer auf die Leiterin.
Einfach so.
Nach Hause wollte ich noch nicht, denn dort warteten nur Staubsauger, Schwämme und ein Wischmop auf mich.
Ich setzte mich mit dem Rücken zur Turteltaubenbank und betrachtete ein altes Gebäude. Von Langeweile getrieben, kramte ich bald in meiner Tasche und fand ein Notizheft und einen grünen Filzstift. Ich skizzierte das Gebäude unglaublich lustlos.
Ich schmierte alles hin, ließ mich dabei von meiner Wut leiten. Dann begann ich ein neues Bild.
Am Ende war es genau so wild hingekritzelt, aber es traf genau ins Schwarze.
Irgendwann machte ich mich musikhörend auf den Heimweg und kam bald am Strand vorbei.
Unschlüssig blieb ich oben am Hang stehen und überlegte, dann ging ich die neuen, seltsamen Steinstufen hinunter, betrachtete die absurd angeordneten Vorstadtbüschchen, welche unsinnig über den Hang verteilt waren.
Ich trottete zum Sand.
Das Rauschen des künstlichen Wasserfalls war laut geworden und drang nun dumpf dröhnend durch meine Musik.
Mein Blick schweifte über das Ufer.
Es hatte sich wirklich viel verändert.
Die Nachmittagssonne tauchte das Wasser in einen verwirrenden Schimmer. Schwarz, Gold und Silber stachen mir ins Auge.
In mir kamen die Erinnerungen hoch.
Ich schlurfte durch den feinen Sand an die Stelle, an welcher wir damals ab und zu gelegen und uns betrunken hatten, über Vieles sprachen und einfach alles gut war.
Ein wenig vermisste ich sie, aber nachdem ich ein paar fotos geschossen hatte, ging ich wieder und alles war wie immer.
Eure Gleyfin
P.S. Dieser Eintrag gilt eigentlich noch Freitag, dem 06.01.2012.
...bereits 277 x gelesen
Das Wetter war perfekt. Es war kalt aber windstill.
Der Himmel war nicht vollkommen klar und doch erstrahlte er an diesem Tag in einem wundervollen Blau.
Und wieder verwurzelten sich die Sonnenstrahlen im feuchten Boden der gepflegten Wiesen und brachten die Oberfläche des großen Teichs zum Funkeln.
Doch trotzdem waren meine Gefühle getrübt.
In mir wüteten wieder hunderte Gewitter der Trauer und Wut.
Hass und Selbsthass.
Ich war eigens für die Bewerbung früher von der 'Arbeit' gegangen und stand nun wieder im Flur des Kindergartens.
Wie üblich setzte ich mein 'Vorstellgespräch-Lächeln' auf:
''Hallo, ist die Leiterin im Hause?''
''Nee, die hat heute ihren freien Tag.'', kam es mir dieses Mal eher gleichgültig entgegen. In meinem Inneren grollte der Zorn, ich runzelte die Stirn und drückte ihr meine Bewerbung in die Hand und dachte
Scheiß auf das persönliche Abgeben!
In einem Nebenraum erspähte ich eine Klassenkameradin, welche mir eigentlich nicht sonderlich sympathisch ist, und sprach sie an.
Dann machte ich mich wieder auf den Weg, zurück in den hell erstrahlten Park.
Und wie schon einige Tage zuvor ließ ich mich auch an diesem Tag wieder auf einer Parkbank nieder. Nicht auf jene, welche mir einige Minuten vorab ins Auge gefallen war, sondern irgendwo mittendrin, mit noch schlechterer Laune.
Ich war wütend, weil ich ein Pärchen auf der perfekten Bank sitzen beziehungsweise liegen sah.
Und ich war sauer auf die Leiterin.
Einfach so.
Nach Hause wollte ich noch nicht, denn dort warteten nur Staubsauger, Schwämme und ein Wischmop auf mich.
Ich setzte mich mit dem Rücken zur Turteltaubenbank und betrachtete ein altes Gebäude. Von Langeweile getrieben, kramte ich bald in meiner Tasche und fand ein Notizheft und einen grünen Filzstift. Ich skizzierte das Gebäude unglaublich lustlos.
Ich schmierte alles hin, ließ mich dabei von meiner Wut leiten. Dann begann ich ein neues Bild.
Am Ende war es genau so wild hingekritzelt, aber es traf genau ins Schwarze.
Irgendwann machte ich mich musikhörend auf den Heimweg und kam bald am Strand vorbei.
Unschlüssig blieb ich oben am Hang stehen und überlegte, dann ging ich die neuen, seltsamen Steinstufen hinunter, betrachtete die absurd angeordneten Vorstadtbüschchen, welche unsinnig über den Hang verteilt waren.
Ich trottete zum Sand.
Das Rauschen des künstlichen Wasserfalls war laut geworden und drang nun dumpf dröhnend durch meine Musik.
Mein Blick schweifte über das Ufer.
Es hatte sich wirklich viel verändert.
Die Nachmittagssonne tauchte das Wasser in einen verwirrenden Schimmer. Schwarz, Gold und Silber stachen mir ins Auge.
In mir kamen die Erinnerungen hoch.
Ich schlurfte durch den feinen Sand an die Stelle, an welcher wir damals ab und zu gelegen und uns betrunken hatten, über Vieles sprachen und einfach alles gut war.
Ein wenig vermisste ich sie, aber nachdem ich ein paar fotos geschossen hatte, ging ich wieder und alles war wie immer.
Eure Gleyfin
P.S. Dieser Eintrag gilt eigentlich noch Freitag, dem 06.01.2012.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 10. Januar 2012
Aus die Maus
gleyfin, 23:49h
Scheiße, ist mir schlecht.
Noch so ein toller Vorsatz, der mich fertig macht.
Sobald ich mir vornehme, nur noch gemäßigt zu essen, das Nötigste, wirkt plötzlich alles viel wertvoller, Schokoladen-Weihnachtsmänner starren mich verführerisch an, obwohl sie mir schon längst zum Hals raushängen (sollten).
Brot, Croissants, Chips-
Bah!
Verdammt, warum bekomme ich nichts unter Kontrolle?
Und schon wieder habe ich übertrieben viel in mich reingestopft, anstatt erstmal was zu trinken, den Magen zu füllen.
Und dann auch noch so spät.
Dieses ewige ''Morgen dann'' geht mir langsam auf die Nerven!
Wenn ich morgen, 11 Tage nach eigentlichem Beginn der Diät, wiedernasche einer Fressattacke verfalle, breche ich jedem Schoko-Klaus das Genick und werfe ihn hochkannt aus dem Fenster, verriegele die Vorratskammer und lasse meinen Bruder den Schlüssel schlucken etc. .
Edit: Geil, mir ist gerade noch etwas eingefallen!
Ich habe mit der kolossalen Elfen-Chronologie von Bernhard Hennen angefangen, welche geschlagene 9 Bände umfasst, die jeweils gefühlt 1 Million Seiten beschrieben im minimalsten Schreibformat beinhalten.
..
Für gewöhnlich bin ich nach einer Trilogie schon total angenervt von den Charakteren, vom -meist perfekten- Ende der Protagonisten etc.
Jou, Prost Mahlzeit, Gley -.-'
(Keine Ahnung, was das mit meinem Vorsatz zu tun haben soll, aber egal)
Edit: Tut mir leid, dass ich gerade .. recht ausfallend schreibe, mir war mal danach, schön die Sau raushängen zu lassen..
Tja.
...bereits 351 x gelesen
Noch so ein toller Vorsatz, der mich fertig macht.
Sobald ich mir vornehme, nur noch gemäßigt zu essen, das Nötigste, wirkt plötzlich alles viel wertvoller, Schokoladen-Weihnachtsmänner starren mich verführerisch an, obwohl sie mir schon längst zum Hals raushängen (sollten).
Brot, Croissants, Chips-
Bah!
Verdammt, warum bekomme ich nichts unter Kontrolle?
Und schon wieder habe ich übertrieben viel in mich reingestopft, anstatt erstmal was zu trinken, den Magen zu füllen.
Und dann auch noch so spät.
Dieses ewige ''Morgen dann'' geht mir langsam auf die Nerven!
Wenn ich morgen, 11 Tage nach eigentlichem Beginn der Diät, wieder
Edit: Geil, mir ist gerade noch etwas eingefallen!
Ich habe mit der kolossalen Elfen-Chronologie von Bernhard Hennen angefangen, welche geschlagene 9 Bände umfasst, die jeweils gefühlt 1 Million Seiten beschrieben im minimalsten Schreibformat beinhalten.
..
Für gewöhnlich bin ich nach einer Trilogie schon total angenervt von den Charakteren, vom -meist perfekten- Ende der Protagonisten etc.
Jou, Prost Mahlzeit, Gley -.-'
(Keine Ahnung, was das mit meinem Vorsatz zu tun haben soll, aber egal)
Edit: Tut mir leid, dass ich gerade .. recht ausfallend schreibe, mir war mal danach, schön die Sau raushängen zu lassen..
Tja.
... link (6 Kommentare) ... comment
Montag, 9. Januar 2012
Lächeln
gleyfin, 23:03h
Gute Vorsätze für's neue Jahr.
Wie kann man gute Vorsätze definieren?
(In Stichpunkten):
->Deprimierend
->Erdrückend
->Stressend
->Nervig
->Ermüdend
Wie auch immer, auf jeden Fall alles andere als gut.
Ich habe keine Ahnung, wie der Vormittag ablief.
Was ich tat, wie das Wetter war.
..
Lediglich meine Bewerbung und 'kleine' Streitereien scheinen vage in meinem Gedächtnis hängengeblieben zu sein.
Am Nachmittag machte ich mich zu Fuß -da mein Fahrrad immer noch verwundet war- auf den Weg zu einem kleinen Kindergarten am Rande eines Parks.
Ich wollte mich vorsichtshalber schon jetzt für das Praktikum im nächsten Schuljahr bewerben.
Das Einzige, an was ich in diesen langen Momenten des Dahinschlenderns dachte, war mein Gesicht.
Runzle nicht die Stirn.
Blicke doch nicht andauernd so fies drein!
Lächeln, immer schön lächeln.
Es war anstrengend, zu 'lächeln'.
Ich glaube, ich lächelte noch nicht einmal richtig.
Mir fiel es schon unglaublich schwer, von 'bösartig dreinblickend' auf die nächste Stufe, das
'gleichgültig Dreinblicken', zu kommen.
Immer wieder verfiel ich in meine mir eingebrannte Angewohnheit.
Es ging einfach nicht!
Bald gab ich es auf.
Was sollte denn schon geschehen?
Verbittert erinnerte ich mich an die vielen Fragen, warum ich denn noch keinen Freund hätte und all das Gerede über meine abstoßende Mimik.
Pah, als würde mich plötzlich jemand ansprechen, nur weil ich lächelte!
Mich äußerlich zu verstellen, dämlich zu grinsen und so zu tun, als wäre nichts, ändert keineswegs die verfluchte Aura, die mir auf Schritt und Tritt folgt.
Sie allein muss schon abstoßend genug sein für Fremde, da kommt es auf ein gespielt verschämtes Lächeln auch nicht mehr an.*
Endlich war ich im Park.
Jetzt erinnere ich mich wieder, dass die Sonne schien.
Schwach, und doch stark genug, um einen Hauch Wärme zu spenden.
Langsam erschöpft schritt ich durch den Park, blickte verträumt umher, betrachtete die matten Sonnenstrahlen, wie sie sich zwischen den schmalen Baumstämmen umherwanden und die Bänke, von denen einige an abgeschiedenen Wegen standen.
Bald hörte ich irgendwo in der Nähe Kinder lachen.
Bevor ich die Einrichtung dann betrat, zupfte ich alles zurecht und räusperte mich.
Drinnen war es ruhig.
Ich lugte durch eine offene Tür; eine Frau war in der Küche zugange.
Automatisch setzte ich mein
'Vorstellgespräch-Lächeln' auf
''Hallo. Ist die Leiterin im Hause?'', schnurrte ich freundlich, nicht zu übertrieben.
Ein Lächeln kam zurück
''Nein, leider nicht. Sie hat heute noch Urlaub.''
''Okay, dankeschön. Tschüss!'' trällerte ich.
Seufzend verließ ich das Haus wieder und machte mich auf den Rückweg.
Wieder kam ich an vielen Bänken vorbei.
Wie ich nunmal bin, hatte ich mir schon zuvor ausgemalen, wie ich auf einer dieser Bänke läge und in den Himmel stärre**.
Also ließ ich mich auf der nächstbesten Bank nieder und starrte in den Himmel.
Allmählich zogen wabernd graue Wolken über mich hinweg, verbargen das triste Blau und nahmen dem Tag seine letzten Sonnenstrahlen.
Ich drückte mir meine Kopfhörer in die Ohren und lies die ersten kalten Regentropfen auf mein Gesicht prasseln.
Ich lag nicht lange dort auf der Bank, und doch kam es mir vor wie eine einschläfernde Ewigkeit.
Zudem fühlten sich schon bald meine Hände eisig an.
Kühler Wind kam auf und peitschte die sich häufenden Regentropfen kribbelnd über meine Wangen, meine Lippen.
Mir war nicht kalt, nur meine Hände waren nach einiger Zeit ganz steif geworden.
Nirgendwo sonst außer im Gesicht spürte ich den Regen, sah die trüben Tropfen kaum in der Luft.
Als das Rauschen immer stärker wurde, setzte ich mich auf und öffnete meinen Regenschirm.
Und wieder fand ich mich in solch einer fantastisch filmreifen Szene wieder.
Nachdenklich im Regen sitzend, unter einem Schirm auf einer Bank.
Ich hörte nur die Musik und den Wind, welcher an meinem Kopf vorbeipeitschte und versuchte, mir den schwarzen Schirm zu entreißen.
Immer noch spürten nur meine Hände die schmerzende Kälte.
ich beschloss, endlich nach Hause zu gehen.
Eure Gleyfin
P.S. Dieser Eintrag gilt eigentlich noch dem 04.01.2012.
P.P.S. Selbstmitleid ist so verdammt erbärmlich.
*Wobei ich schon sagen muss, dass ich manchmal, wenn es drauf ankommt, gut überspielen kann, was wirklich in mir ruht, wie man noch lesen wird.
**Verflucht seist du, Grammatik!
Jupiter Jones: Still
Kaïssa: O si Keka
Gypsy and the cat: Jona Vark
...bereits 688 x gelesen
Wie kann man gute Vorsätze definieren?
(In Stichpunkten):
->Deprimierend
->Erdrückend
->Stressend
->Nervig
->Ermüdend
Wie auch immer, auf jeden Fall alles andere als gut.
Ich habe keine Ahnung, wie der Vormittag ablief.
Was ich tat, wie das Wetter war.
..
Lediglich meine Bewerbung und 'kleine' Streitereien scheinen vage in meinem Gedächtnis hängengeblieben zu sein.
Am Nachmittag machte ich mich zu Fuß -da mein Fahrrad immer noch verwundet war- auf den Weg zu einem kleinen Kindergarten am Rande eines Parks.
Ich wollte mich vorsichtshalber schon jetzt für das Praktikum im nächsten Schuljahr bewerben.
Das Einzige, an was ich in diesen langen Momenten des Dahinschlenderns dachte, war mein Gesicht.
Runzle nicht die Stirn.
Blicke doch nicht andauernd so fies drein!
Lächeln, immer schön lächeln.
Es war anstrengend, zu 'lächeln'.
Ich glaube, ich lächelte noch nicht einmal richtig.
Mir fiel es schon unglaublich schwer, von 'bösartig dreinblickend' auf die nächste Stufe, das
'gleichgültig Dreinblicken', zu kommen.
Immer wieder verfiel ich in meine mir eingebrannte Angewohnheit.
Es ging einfach nicht!
Bald gab ich es auf.
Was sollte denn schon geschehen?
Verbittert erinnerte ich mich an die vielen Fragen, warum ich denn noch keinen Freund hätte und all das Gerede über meine abstoßende Mimik.
Pah, als würde mich plötzlich jemand ansprechen, nur weil ich lächelte!
Mich äußerlich zu verstellen, dämlich zu grinsen und so zu tun, als wäre nichts, ändert keineswegs die verfluchte Aura, die mir auf Schritt und Tritt folgt.
Sie allein muss schon abstoßend genug sein für Fremde, da kommt es auf ein gespielt verschämtes Lächeln auch nicht mehr an.*
Endlich war ich im Park.
Jetzt erinnere ich mich wieder, dass die Sonne schien.
Schwach, und doch stark genug, um einen Hauch Wärme zu spenden.
Langsam erschöpft schritt ich durch den Park, blickte verträumt umher, betrachtete die matten Sonnenstrahlen, wie sie sich zwischen den schmalen Baumstämmen umherwanden und die Bänke, von denen einige an abgeschiedenen Wegen standen.
Bald hörte ich irgendwo in der Nähe Kinder lachen.
Bevor ich die Einrichtung dann betrat, zupfte ich alles zurecht und räusperte mich.
Drinnen war es ruhig.
Ich lugte durch eine offene Tür; eine Frau war in der Küche zugange.
Automatisch setzte ich mein
'Vorstellgespräch-Lächeln' auf
''Hallo. Ist die Leiterin im Hause?'', schnurrte ich freundlich, nicht zu übertrieben.
Ein Lächeln kam zurück
''Nein, leider nicht. Sie hat heute noch Urlaub.''
''Okay, dankeschön. Tschüss!'' trällerte ich.
Seufzend verließ ich das Haus wieder und machte mich auf den Rückweg.
Wieder kam ich an vielen Bänken vorbei.
Wie ich nunmal bin, hatte ich mir schon zuvor ausgemalen, wie ich auf einer dieser Bänke läge und in den Himmel stärre**.
Also ließ ich mich auf der nächstbesten Bank nieder und starrte in den Himmel.
Allmählich zogen wabernd graue Wolken über mich hinweg, verbargen das triste Blau und nahmen dem Tag seine letzten Sonnenstrahlen.
Ich drückte mir meine Kopfhörer in die Ohren und lies die ersten kalten Regentropfen auf mein Gesicht prasseln.
Ich lag nicht lange dort auf der Bank, und doch kam es mir vor wie eine einschläfernde Ewigkeit.
Zudem fühlten sich schon bald meine Hände eisig an.
Kühler Wind kam auf und peitschte die sich häufenden Regentropfen kribbelnd über meine Wangen, meine Lippen.
Mir war nicht kalt, nur meine Hände waren nach einiger Zeit ganz steif geworden.
Nirgendwo sonst außer im Gesicht spürte ich den Regen, sah die trüben Tropfen kaum in der Luft.
Als das Rauschen immer stärker wurde, setzte ich mich auf und öffnete meinen Regenschirm.
Und wieder fand ich mich in solch einer fantastisch filmreifen Szene wieder.
Nachdenklich im Regen sitzend, unter einem Schirm auf einer Bank.
Ich hörte nur die Musik und den Wind, welcher an meinem Kopf vorbeipeitschte und versuchte, mir den schwarzen Schirm zu entreißen.
Immer noch spürten nur meine Hände die schmerzende Kälte.
ich beschloss, endlich nach Hause zu gehen.
Eure Gleyfin
P.S. Dieser Eintrag gilt eigentlich noch dem 04.01.2012.
P.P.S. Selbstmitleid ist so verdammt erbärmlich.
*Wobei ich schon sagen muss, dass ich manchmal, wenn es drauf ankommt, gut überspielen kann, was wirklich in mir ruht, wie man noch lesen wird.
**Verflucht seist du, Grammatik!
Jupiter Jones: Still
Kaïssa: O si Keka
Gypsy and the cat: Jona Vark
... link (9 Kommentare) ... comment
Sonntag, 1. Januar 2012
Neujahrsduft
gleyfin, 23:32h
Stress. Streitigkeiten. Übellaunigkeit.
Ein Silvester wie jedes andere.
Und doch war es ganz anders.
Irgendwie..verrückt.
Der Tag an sich, der 31., begann sehr ruhig.
Wir frühstückten, danach machten sich alle 'Großen' auf den Weg für letzte Besorgungen.
Die Heuchlerin und ich saßen mit den Kindern unten im Wohnzimmer.
Zusammen spielten sie Wii und malten, während ich am Laptop die Musik für den Abend zusammenstellte.
Alles Mögliche war dabei.
Am Nachmittag brach das Chaos los.
Es wurde schon vor dem Essen diskutiert, wie und wo wir feiern sollten, obwohl wir schon eine Woche zuvor entschieden hatten, dass wir draußen feiern wollten, mit Fackeln und Lichterketten.
Es war das Wetter, welches unsere geplante Fete fast ins Wasser fallen ließ. Also überlegten wir fieberhaft, aus was wir uns ein regenfestes Dach bauen könnten. Der ''Mann'' im Haus lehnte jeden einzelnen Vorschlag ab, meinte, dass alles kompletter Schwachsinn wäre.
Ab diesem Zeitpunkt fing es an, in mir zu brodeln. Alle wussten wir, dass er einfach keine Lust hatte, eine provisorische Überdachung zusammenzuzimmern.
Da fing der Stress an.
Wir drei Frauen (die Freundin meiner Mutter und des Arschlochs -welche mit ihrem Mann und den 2 Kindern da war- meine Mutter und ich) suchten alleine alle möglichen Materialien zusammen (schon während meine Mutter allein die Suppe für zwischendurch zubereitete).
Während die Freundin draußen in der hereinbrechenden Dämmerung dann überlegte, wie wir ein Dach zustande bringen konnten und meine Mutter mit tausenden von kleinen Aufgaben beschäftigt war, suchte ich vergebens nach unserer Lichtorgel und wurde wütend, weil das Arschloch diese Orgel sorgfältig verstaut hatte und dann nur meinte, dass er nicht wisse, wovon ich rede.
Während meiner Suche nach der Orgel fand ich Stricke, welche die Freundin gut gebrauchen konnte.
Nach dem 'leichten Essen' wurde sich wieder vor den Fernseher gehockt. Vor allem die Männer drückten sich dadurch vor der anstehenden Arbeit, taten, als würden sie die Kinder bei Laune halten, obwohl sie selber die ganze Zeit spielten.
Es wurde dunkel, der Nieselregen wurde stärker.
Wir drei zogen uns an und begannen draußen, auf einer einigermaßen windgeschützten Terrasse*, welche ein wenig überdacht ist, die Stricke zu spannen. Dann viel meiner Mutter wieder ein, dass wir eine wasserabweisende, große Tischdecke irgendwo liegen hätten.
Natürlich musste diese erst eine viertel Stunde gesucht werden, nachdem das Arschloch jene Decke irgendwann einmal irgendwo hingestopft hatte und dann -natürlich- nicht mehr wusste, wo er sie denn reinzwängte.
Ich explodierte und beleidigte ihn lautstark, während wir mit einer LED-Laterne im dunklen Schuppen (die Sicherung war rausgeflogen) nach der Tischdecke suchten.
Nachdem wir sie endlich in einer dunklen Ecke gefunden hatten, legten wir sie über die Leinen und machten sie mit Wäscheklammern fest. Nun war aber erst die Hälfte der Terrasse überdeckt (Gut, ein bisschen hat der blöde Affe auch geholfen, aber nur beim Nötigsten). Für die andere Hälfte nahmen wir dann einfach die Plane unserer Gartenmöbel und für die zwei großen Löcher unsere beiden Sonnenschirme.
Dann wurden die Öllampen aufgestellt, der Tonofen herangeschafft und fertig gemacht und die Stühle hergerichtet. Zuletzt wurden die Lichterketten aufgehängt.
Dann wurde wieder Essen zubereitet.
Usbekischer Schaschlik, Gemüsespieße, Kräuterbaguettes. Getränke.
Das Übliche.
Alles wurde rausgeschafft.
Ich überprüfte noch einmal die Musik.
Später kam noch jemand und brachte noch eine äußert witzige Lichterkette mit, welche unserem ''Partyzelt'' den letzten Schliff gab.
Und dann war es schon zehn Uhr. Wir tanzten und aßen, lachten und redeten.
Wie ein Kind freute ich mich, lief fröhlich mit der riesigen Wunderkerze herum, zwischen dem Leuchten der Anderen umher, in die Dunkelheit des Gartens und wieder zurück, der lauten Musik entgegen.
Hier und da knallte es, Lichter flackerten am schmutzig dunklen Himmel auf.
Die Zeit verrann und bald war es kurz vor Mitternacht. Wir hatten das Radio eingeschaltet, denn keine Uhr schien richtig zu funktionieren. Gemächlich wurde der Sekt eingegossen, die Stimme des Moderators war kaum im aufkommenden Groll der Lichter zu hören.
Und plötzlich explodierte die Luft um uns herum. Wie im Krieg vibrierte sie, helle Lichtblitze zuckten donnernd und zischend durch die Nacht, während wir perplex mit dem Sekt in der Hand dastanden und in den Himmel starrten.
Darauf folgten Gelächter und -teilweise unangenehme- Umarmungen.
Nicht einmal die Raketen waren rausgeholt.
Doch bald schossen auch wir unsere gleißenden Raketen gen Himmel. Immer noch aufgeregt sprang ich herum, quiekte bei jeder Rakete vergnügt und warf mit Luftschlangen um mich.
Schon bald hingen dichte Nebel in den Zweigen aus Straßen. Es roch nach Chemie, nach Explosionen.
Noch lange erhellten schimmernde Funken die Nacht und noch lange hing der Schleier aus Dreck zwischen unseren Köpfen.
Viel wurde noch getanzt, doch die vielen Lichter verschwammen nicht vor meinen Augen, wie ich zuerst angenommen hatte (des konsumierten Alkohols wegen).
Bald saßen wir einfach nur noch da, an unseren Feuern, aßen und redeten.
Am Ende war ich unglaublich erschöpft, die Euphorie wich der Nachdenklichkeit.
Über das Leben.
Über die Zukunft.
Über die verfluchte Lichtorgel, welche immer noch als verschollen gilt.
Am nächsten Morgen war ich als Erste wach, ich duschte mich, wusch den scheußlichen Geruch von Qualm und Grill aus meinen Haaren, trocknete mich träge ab und öffnete das Fenster.
Kurz, nachdem ich mich zum Spiegel gedreht hatte, streifte angenehm kühle Luft meinen Rücken.
Ich wandte mich wieder um und steckte meine Nase durch den Spalt.
Tief sog ich die klare Morgenluft ein, welche so herrlich sauber roch und soetwas wie ein Frühlingsgefühl in mir aufkommen ließ.
Verrückt, diese Neujahrdüfte.
Eure Gleyfin
*Nicht wundern, wir haben drei... Warum auch immer.
(Entschuldigt eventuelles Bildrauschen (ich bin noch nicht sehr geübt im Fotografieren bei Nacht))
...bereits 292 x gelesen
Ein Silvester wie jedes andere.
Und doch war es ganz anders.
Irgendwie..verrückt.
Der Tag an sich, der 31., begann sehr ruhig.
Wir frühstückten, danach machten sich alle 'Großen' auf den Weg für letzte Besorgungen.
Die Heuchlerin und ich saßen mit den Kindern unten im Wohnzimmer.
Zusammen spielten sie Wii und malten, während ich am Laptop die Musik für den Abend zusammenstellte.
Alles Mögliche war dabei.
Am Nachmittag brach das Chaos los.
Es wurde schon vor dem Essen diskutiert, wie und wo wir feiern sollten, obwohl wir schon eine Woche zuvor entschieden hatten, dass wir draußen feiern wollten, mit Fackeln und Lichterketten.
Es war das Wetter, welches unsere geplante Fete fast ins Wasser fallen ließ. Also überlegten wir fieberhaft, aus was wir uns ein regenfestes Dach bauen könnten. Der ''Mann'' im Haus lehnte jeden einzelnen Vorschlag ab, meinte, dass alles kompletter Schwachsinn wäre.
Ab diesem Zeitpunkt fing es an, in mir zu brodeln. Alle wussten wir, dass er einfach keine Lust hatte, eine provisorische Überdachung zusammenzuzimmern.
Da fing der Stress an.
Wir drei Frauen (die Freundin meiner Mutter und des Arschlochs -welche mit ihrem Mann und den 2 Kindern da war- meine Mutter und ich) suchten alleine alle möglichen Materialien zusammen (schon während meine Mutter allein die Suppe für zwischendurch zubereitete).
Während die Freundin draußen in der hereinbrechenden Dämmerung dann überlegte, wie wir ein Dach zustande bringen konnten und meine Mutter mit tausenden von kleinen Aufgaben beschäftigt war, suchte ich vergebens nach unserer Lichtorgel und wurde wütend, weil das Arschloch diese Orgel sorgfältig verstaut hatte und dann nur meinte, dass er nicht wisse, wovon ich rede.
Während meiner Suche nach der Orgel fand ich Stricke, welche die Freundin gut gebrauchen konnte.
Nach dem 'leichten Essen' wurde sich wieder vor den Fernseher gehockt. Vor allem die Männer drückten sich dadurch vor der anstehenden Arbeit, taten, als würden sie die Kinder bei Laune halten, obwohl sie selber die ganze Zeit spielten.
Es wurde dunkel, der Nieselregen wurde stärker.
Wir drei zogen uns an und begannen draußen, auf einer einigermaßen windgeschützten Terrasse*, welche ein wenig überdacht ist, die Stricke zu spannen. Dann viel meiner Mutter wieder ein, dass wir eine wasserabweisende, große Tischdecke irgendwo liegen hätten.
Natürlich musste diese erst eine viertel Stunde gesucht werden, nachdem das Arschloch jene Decke irgendwann einmal irgendwo hingestopft hatte und dann -natürlich- nicht mehr wusste, wo er sie denn reinzwängte.
Ich explodierte und beleidigte ihn lautstark, während wir mit einer LED-Laterne im dunklen Schuppen (die Sicherung war rausgeflogen) nach der Tischdecke suchten.
Nachdem wir sie endlich in einer dunklen Ecke gefunden hatten, legten wir sie über die Leinen und machten sie mit Wäscheklammern fest. Nun war aber erst die Hälfte der Terrasse überdeckt (Gut, ein bisschen hat der blöde Affe auch geholfen, aber nur beim Nötigsten). Für die andere Hälfte nahmen wir dann einfach die Plane unserer Gartenmöbel und für die zwei großen Löcher unsere beiden Sonnenschirme.
Dann wurden die Öllampen aufgestellt, der Tonofen herangeschafft und fertig gemacht und die Stühle hergerichtet. Zuletzt wurden die Lichterketten aufgehängt.
Dann wurde wieder Essen zubereitet.
Usbekischer Schaschlik, Gemüsespieße, Kräuterbaguettes. Getränke.
Das Übliche.
Alles wurde rausgeschafft.
Ich überprüfte noch einmal die Musik.
Später kam noch jemand und brachte noch eine äußert witzige Lichterkette mit, welche unserem ''Partyzelt'' den letzten Schliff gab.
Und dann war es schon zehn Uhr. Wir tanzten und aßen, lachten und redeten.
Wie ein Kind freute ich mich, lief fröhlich mit der riesigen Wunderkerze herum, zwischen dem Leuchten der Anderen umher, in die Dunkelheit des Gartens und wieder zurück, der lauten Musik entgegen.
Hier und da knallte es, Lichter flackerten am schmutzig dunklen Himmel auf.
Die Zeit verrann und bald war es kurz vor Mitternacht. Wir hatten das Radio eingeschaltet, denn keine Uhr schien richtig zu funktionieren. Gemächlich wurde der Sekt eingegossen, die Stimme des Moderators war kaum im aufkommenden Groll der Lichter zu hören.
Und plötzlich explodierte die Luft um uns herum. Wie im Krieg vibrierte sie, helle Lichtblitze zuckten donnernd und zischend durch die Nacht, während wir perplex mit dem Sekt in der Hand dastanden und in den Himmel starrten.
Darauf folgten Gelächter und -teilweise unangenehme- Umarmungen.
Nicht einmal die Raketen waren rausgeholt.
Doch bald schossen auch wir unsere gleißenden Raketen gen Himmel. Immer noch aufgeregt sprang ich herum, quiekte bei jeder Rakete vergnügt und warf mit Luftschlangen um mich.
Schon bald hingen dichte Nebel in den Zweigen aus Straßen. Es roch nach Chemie, nach Explosionen.
Noch lange erhellten schimmernde Funken die Nacht und noch lange hing der Schleier aus Dreck zwischen unseren Köpfen.
Viel wurde noch getanzt, doch die vielen Lichter verschwammen nicht vor meinen Augen, wie ich zuerst angenommen hatte (des konsumierten Alkohols wegen).
Bald saßen wir einfach nur noch da, an unseren Feuern, aßen und redeten.
Am Ende war ich unglaublich erschöpft, die Euphorie wich der Nachdenklichkeit.
Über das Leben.
Über die Zukunft.
Über die verfluchte Lichtorgel, welche immer noch als verschollen gilt.
Am nächsten Morgen war ich als Erste wach, ich duschte mich, wusch den scheußlichen Geruch von Qualm und Grill aus meinen Haaren, trocknete mich träge ab und öffnete das Fenster.
Kurz, nachdem ich mich zum Spiegel gedreht hatte, streifte angenehm kühle Luft meinen Rücken.
Ich wandte mich wieder um und steckte meine Nase durch den Spalt.
Tief sog ich die klare Morgenluft ein, welche so herrlich sauber roch und soetwas wie ein Frühlingsgefühl in mir aufkommen ließ.
Verrückt, diese Neujahrdüfte.
Eure Gleyfin
*Nicht wundern, wir haben drei... Warum auch immer.
(Entschuldigt eventuelles Bildrauschen (ich bin noch nicht sehr geübt im Fotografieren bei Nacht))
... link (2 Kommentare) ... comment
Erfinde Einiges neu
gleyfin, 12:11h
Das habe ich doch für den Anfang ganz gut hinbekommen ;)
Neues Layout, neuer Titel.. eine Richtung, könnte man sagen.
Eure Gleyfin (nicht vergessen :p)
P.S. Ein Neujahrs-Eintrag folgt nachher.
P.P.S. Wundert euch nicht, wenn sich hier und dort noch ein bisschen was verändert, wenn was noch ein bisschen zippelt o.ä..
...bereits 382 x gelesen
Neues Layout, neuer Titel.. eine Richtung, könnte man sagen.
Eure Gleyfin (nicht vergessen :p)
P.S. Ein Neujahrs-Eintrag folgt nachher.
P.P.S. Wundert euch nicht, wenn sich hier und dort noch ein bisschen was verändert, wenn was noch ein bisschen zippelt o.ä..
... link (7 Kommentare) ... comment
... older stories